0725 - Allianz der Galaktiker
sich die schönste Arkonidin aussuchte und mit ihr nach allen Regeln seiner lang entwickelten Kunst flirtete.
Ein Lächeln, aus dem ein Grinsen wurde, breitete sich über Atlans Gesicht aus.
*
Noch immer schwang sich das Schiff auf seiner langsamen Bahn in den äußersten Grenzschichten der Sonne herum.
Die Raumschiffe, an den Koloß des NEI-Schiffes gefesselt, machten diese Bewegung mit. Tausende von Terranern befanden sich in der BLUE RIDGE MOUNTAIN, ein großer Teil von ihnen wartete ununterbrochen an den Ortungsgeräten auf einen Impuls, ein Echo, eine Information aus dem Weltraum.
Aber bisher hatte kein einziges Gerät sich gemeldet.
Atlans Rechnung war bis heute klar aufgegangen.
Die Laren und die Schiffe der Überschweren suchten zweifellos nach weiteren Teilnehmern der Konferenz oder nach deren Schiffen. Sicher glaubte nicht einmal Maylpancer, daß er alle Teilnehmer vernichtet hatte. Sicher war auch er mißtrauisch, aber die Vernichtung des Systems würde sein Mißtrauen weitgehend zerstreut haben.
In den Schiffen der Maahks und der Blues saßen die Spezialisten ebenso vor den Bildschirmen, lösten sich in kurzen Intervallen ab und beobachteten den Kosmos. Sie alle waren bereit, innerhalb einer halben Stunde mit Höchstgeschwindigkeit zu starten und zu verschwinden, falls es sich als notwendig herausstellen sollte.
Die Spannung dieser verschiedenen Besatzungsmitglieder nahm von Tag zu Tag zu. Die Ereignislosigkeit tat ein übriges, um die Raumfahrer nervös zu machen. Die Konferenz der Galaktiker war für alle Anwesenden eine Nervenprobe ersten Ranges.
Auch für das kleine Raumschiff, das alle vierundzwanzig Stunden ein Stück näher an das Solsystem heranflog und auf die Haluter wartete, es befand sich noch immer unentdeckt in Sicherheit.
Aber es war nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, wann die Schiffe entdeckt wurden. Es konnte in den nächsten zehn Minuten geschehen, in einigen Tagen oder in einem Monat.
Niemand wußte es, aber die Aufmerksamkeit aller, die hier mit dieser Mission zu tun hatten, ließ keine Sekunde nach.
Sie alle warteten...
*
Ronald stützte sich auf den linken Ellenbogen. Sein rechter Zeigefinger strich eine Haarsträhne aus der Stirn Altoranas. Leise sagte Tekener: „Ich habe mir niemals vorstellen können, daß eine Arkonidin so nett sein kann. Selbst in meinem Alter lernt man noch!"
Die Arkonidin lächelte zurück und streckte ihre Hand nach dem Champagnerglas aus. In Tekeners luxuriöser Kabine war es ruhig. Einige gedämpfte Punktleuchten verbreiteten angenehmes Licht. Ronald füllte die Gläser neu und lehnte sich in ein Kissen.
„Ich werde den Verdacht nicht los, daß du mich nur aushorchen willst, Ron", sagte sie und warf ihm aus ihren rötlich schimmernden Augen einen langen Blick zu. Ronald nickte. Sie waren allein, nur leise Musik erfüllte den Raum.
„Wenn ich etwas höre, das über die offiziellen Nachrichten der arkonidischen hinausgeht, so freut es mich", erklärte er offen und zuckte die Schultern. „Aber es war nicht der Grund. Du kannst sicher sein."
„Kann ich sicher sein? Im Spiel der Mächte gibt es keine Sicherheiten." Tekener war zufrieden. Er hatte keine detaillierten Informationen erhalten, aber er konnte sicher sein, daß mehr oder weniger jeder einzelne Arkonide in dieser Galaxis mitkämpfen würde, wenn die Haluter zustimmten und wenn eine tragfähige Mehrheit gegen das Konzil entstand. Er hatte genug erfahren, und er brauchte sich nicht mehr zu verstellen.
„Die Sicherheit... sie liegt in unserer Hand", sagte er behutsam.
„Ich hoffe, daß zum erstenmal alle Betroffenen sich zusammenschließen. Hätten wir diesen Frieden schon vorher gehabt, vor einigen Jahrhunderten, dann hätten die Laren nicht die geringsten Chancen gehabt. Hören wir auf, über diese verdammte Politik zu denken!"
„Du hast recht, Ron. Sprechen wir von uns. Wird dich Atlan in den nächsten Stunden brauchen? Oder haben wir noch Zeit?"
Er streichelte ihre Schultern und erwiderte: „Wir haben Zeit. Die ganze Nacht. Es sei denn, die Haluter kommen plötzlich. Dieses Volk hat es fertiggebracht, daß sich alle von ihm die Rettung erhoffen. Aber, wir wollten nicht von Politik sprechen. Noch ein Glas?"
„Ja, bitte."
Die Neuarkonidin war tatsächlich Angehörige eines neuen Geschlechts. Diejenigen Arkoniden, die von den Arkon-Planeten aus andere Welten kolonisiert und sich dort bewährt hatten, waren von der Zeit und von den Anstrengungen
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