0726 - In der Dakkarzone
seinem Platz aus konnte er einen Teil der Stadt beobachten.
„Sehen Sie das blaue Leuchten über dem Stadtkern?" wandte er sich an seinen Begleiter. „Dort scheint ein besonderer Platz zu sein."
Tolot brummte unwillig. Er suchte den Himmel nach Fluggleitern ab. In der Nähe des Raumhafens schwebten leuchtstarke Scheinwerfer. Die Suche nach den vier Flüchtlingen wurde intensiv fortgesetzt.
Tolot zweifelte nicht daran, daß die Zgmahkonen das Suchgebiet ständig erweitern würden.
Bevor er noch darüber mit Lloyd sprechen konnte, begann die Luft um ihn herum zu vibrieren. Der Haluter erlebte einen solchen Effekt zum erstenmal und konnte ihn nicht erklären. Lloyd verließ seinen Beobachtungsplatz.
„Was bedeutet das?" rief er erschrocken.
Die Vibrationen wurden heftiger, modulierte Geräusche wurden hörbar.
Plötzlich schien die Luft um die beiden Flüchtlinge eine Stimme zu haben.
„Wir wissen, daß wir euch auf diese Weise erreichen können, Fremdlinge", sagte ein Zgmahkone. „Wir fordern euch auf, sofort zu kapitulieren, da wir euch sonst töten müssen."
Lloyd und Tolot wechselten einen Blick. Vergeblich sah der Mutant sich nach fliegenden Robotern oder Fluggleitern um. Die Stimme schien tatsächlich in der Luft zu entstehen.
„Sie haben eine technische Möglichkeit gefunden, Schallwellen an jedem beliebigen Ort zu modulieren", vermutete Tolot. „Ich bin sicher, daß diese Stimme auf dem gesamten Kontinent zu hören ist."
Wie um seine Worte zu bestätigen, meldete sich Gucky auf telepathischem Weg und teilte mit, daß er diese seltsame Drohung auch empfangen hatte.
„Ihr werdet Dreitgsisch nicht lebend verlassen, wenn ihr unsere Forderungen nicht erfüllt", erklang die Stimme erneut. „Vor allem warnen wir euch davor, nach Eleyster-Ath-Geltong zu gehen."
Lloyd war sicher, daß der erste Name sich auf den Planeten bezog, den sie Funke Igenannt hatten. Eleyster-Ath-Geltong dagegen war vermutlich der Name der Stadt, in deren Nähe sie sich aufhielten.
„Ergebt euch!" rief die Luftstimme. „Ergebt euch sofort, dann wird euch nichts geschehen!"
„Sollen wir darauf reagieren?" fragte Gucky.
„Bestimmt nicht!" dachte Lloyd entschieden zurück.
„Diese Drohungen beweisen, daß sie sich über unseren Aufenthaltsort nicht im klaren sind", sagte er zu Tolot. „Sie wollen offenbar unter allen Umständen verhindern, daß wir in die Stadt gelangen. Das muß einen besonderen Grund haben."
Tolot antwortete nicht. Inzwischen war es fast völlig dunkel geworden, Der Haluter sah besorgt, daß immer mehr Scheinwerfer am Himmel auftauchten. Die Zgmahkonen hatten jetzt auch mit der Kontrolle des Parkgebiets vor der Stadt begonnen.
Jetzt näherten sich auch mehrere Verbände von Suchgleitern aus dem Stadtgebiet.
Lloyd, der diese Vorgänge ebenfalls beobachtete, nickte Tolot zu.
„Sie werden uns in wenigen Augenblicken entdecken.
Hier können wir nicht bleiben."
Er schickte einen telepathischen Hilferuf an Gucky.
„Hol uns jetzt, Kleiner, sonst ist es zu spät."
„Ich habe eine neue Idee, Fellmer", gab Gucky zurück. „Ihr müßt versuchen, die Zgmahkonen solange wie möglich abzulenken. Das gibt Alaska und mir Gelegenheit, uns in der Stadt umzusehen."
Llloyd seufzte. Er teilte Tolot mit, was Gucky von ihnen verlangte. Zu seiner Überraschung war der Haluter sofort mit dem Vorschlag des Mausbibers einverstanden.
„Steigen Sie wieder auf meinen Rücken!" forderte er den Telepathen auf. „Wir setzen unsere Flucht fort."
Doch dazu kam es nicht. Lloyd wurde von einem paralysierenden Schock getroffen, schrie auf und sackte zusammen. Tolot kam auf ihn zu. Über der riesigen Gestalt, die sich zu Lloyd hinabbeugte, flammten jetzt große Scheinwerfer auf und ließen Tolot als dunklen Schatten erscheinen. Im grellen Licht sah der Telepath bewaffnete Zgmahkonen herabschweben.
„Wegbleiben!" signalisierte er Gucky. „Sie haben uns!"
*
Obwohl es innerhalb des Ganges, der quer durch das Gebäude führte, keine Kühlaggregate gab, war es dort unangenehm kalt.
Gucky fror erbärmlich, während Alaska einmal mehr die Vorzüge seines geheimnisvollen Anzugs genoß. Auf eine Weise, die der Transmittergeschädigte sich nicht erklären konnte, schirmte ihn der Anzug der Vernichtung vor der Kälte ab.
Gucky stieß eine Verwünschung aus.
„Sie haben Lloyd und Tolot gefunden!" berichtete er dem hageren Terraner. „Anscheinend arbeiten sie mit Schockfeldern."
„Das bedeutet, daß du ihnen
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