0726 - In der Dakkarzone
Gewalt zu bringen, und dabei war ihnen jetzt zumindest ein Teilerfolg beschieden.
Die Pritschen schwebten in den Laderaum des Gleiters. Die Türen knallten zu. Plötzlich herrschte Stille, die nur von dem Summen eines Motors durchdrungen wurde.
„Tolot!" rief Lloyd mit schwerer Zunge. „Können Sie mich hören?"
„Reden Sie nicht!" empfahl ihm der Haluter barsch. „Ich bin sicher, daß man jedes unserer Worte aufzeichnet und übersetzt.
Wir sollten so wenig wie möglich verraten."
Lloyd sah ein, daß der Haluter recht hatte. Er befürchtete jedoch, daß man sie zum Reden zwingen würde. Beim zweiten Verhör würden die Zgmahkonen wesentlich rücksichtsloser vorgehen.
Immerhin hatten sie noch eine Hoffnung, überlegte der Telepath. Solange Gucky in Freiheit war, konnten sie damit rechnen, befreit und gerettet zu werden. Die pessimistischen Prognosen, die Lloyd während des Fluges nach Funke Iangestellt hatte, waren von den wirklichen Ereignissen übertroffen worden.
*
Nachdem sie einige Zeit beraten hatten, wie sie in die Gruft unter der Kuppel gelangen konnten, schrie Gucky entsetzt auf: „Fellmer ist weg - ich kann ihn nicht mehr espern!"
Alaska packte ihn an den Armen und schüttelte ihn.
„Versuche es weiter, es wird nur eine vorübergehende Trennung sein!"
Aber Gucky ließ den Kopf sinken. Er wußte genau, wann er aufgeben mußte.
„Haben sie ihn getötet?" fragte Saedelaere verstört.
„Ich hoffe, daß sein Schweigen auf eine Neutralisierung seiner telepathischen Fähigkeiten zurückzuführen ist", wich der Mausbiber aus.
Es war deutlich zu erkennen, wie ihn der Abbruch der PSI-Verbindung zu Lloyd erschütterte. Alaska wußte, wie lange Gucky und der schweigsame Mutant schon befreundet waren.
Praktisch war jeder ein Bestandteil des anderen. Der Verlust Lloyds würde für den Ilt schwere Folgen haben.
Alaska mußte seinem Begleiter Mut zusprechen, denn ein resignierender Gucky war nur die Hälfte wert und konnte sich nicht auf seine Aufgaben konzentrieren.
„Ich werde mich auf die Suche nach Fellmer begeben", kündigte Gucky an. „Das ist jetzt wichtiger als alles andere!"
Unwillkürlich griff Alaska nach den Ärmchen des Ilt und hielt sie fest. Er wußte, daß er eine Teleportation auf diese Weise nicht verhindern konnte. Er wäre einfach mitgerissen worden.
„Nichts überstürzen, Kleiner!" beschwor er Gucky. „Du würdest den Riesen in die Falle gehen. Sicher warten sie nur darauf, daß wir das Gebiet absuchen, wo sie Fellmer und Tolot erwischt haben."
„Das ist mir egal!" sagte Gucky trotzig. „Ich kann Lloyd nicht in ihrer Gewalt lassen. Wenn sie ihm etwas angetan haben, zerstöre ich ihre Stadt."
„Du bist verrückt!" schrie Saedelaere ihn an. „Schließlich hast du die Verantwortung für uns alle, nicht zu vergessen für die SOL und ihre Besatzung."
Gucky war jedoch nicht so leicht aus seiner Stimmung zu reißen.
„Wenn sie Fellmer ermordet haben, lebt auch Tolot nicht mehr."
„Das ist nicht sicher", sagte Alaska eindringlich. „Vielleicht können wir die Zgmahkonen unter Druck setzen, wenn wir in die Gruft eindringen, die du gefunden hast. Laß uns weiterhin auf dieser Spur bleiben."
„Vermutlich hast du recht", meinte Gucky. widerstrebend. „Ich hoffe, daß wir etwas finden, womit wir sie unter Druck setzen können."
Alaska war froh, seinen Freund etwas umgestimmt zu haben.
Weitaus schwerer würde es aber sein, Gucky von der Notwendigkeit weiterer Vorbereitungen für ihren nächsten Schritt zu überzeugen.
„Wir brechen sofort auf!" entschied Gucky in diesem Augenblick. „Jede Sekunde, die wir länger warten, kann das Schicksal unserer Freunde besiegeln."
Der Transmittergeschädigte senkte den Kopf. Er wußte, daß weitere Einwände sinnlos waren.
Wortlos streckte er einen Arm aus. Gucky ergriff seine Hand und sah zu ihm auf.
„Es kann sein, daß wir direkt in den Tod springen!" sagte er düster.
„So gut", sagte Alaska mit gezwungener Heiterkeit, „kannst du überhaupt nicht zielen."
Er spürte, daß sich der Druck von Guckys Händchen verstärkte, dann löste sich die Umgebung vor seinen Augen auf.
6.
Die Pritschen standen in einem großen Raum. Sie wurden von heftig diskutierenden Zgmahkonen umringt. Deckenscheinwerfer strahlten grelles Licht aus. Lloyd war auf den Rücken gewälzt worden. Er konnte sich kaum bewegen.
Die Stimmen um sie herum verstummten, ein großer Zgmahkone, der in einen wallenden Umhang gehüllt war,
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