0726 - In der Dakkarzone
trat vor sie. Er hatte eines der Übersetzungsgeräte in den Händen, die der Mutant bereits kennengelernt hatte.
„Wo sind eure beiden Begleiter?" fragte der Zgmahkone.
Lloyd brachte ein Lächeln zustande.
„Ich weiß es nicht", sagte er. „Und ich würde es euch nicht sagen, wenn ich es wüßte."
„Ihr besitzt die lautlose Stimme", stellte der Sprecher fest.
„Bevor wir sie zum Verstummen brachten, hattet ihr Kontakt miteinander. Wo sind die beiden Wesen, mit denen ihr Verbindung hattet?"
Lloyd schwieg beharrlich. Er wünschte, er hätte mehr über die Zgmahkonen und ihre Zivilisation gewußt, denn dann hätte er die Möglichkeit gehabt, auf ihre Mentalität einzugehen.
Der große Fremde in dem wallenden Umhang beugte sich zu Lloyd hinab.
„Wir sind nicht grausam", behauptete er. „Deshalb werden wir euch keine Schmerzen zufügen, um mehr, von euch zu erfahren.
Aber wir haben andere Möglichkeiten, um Informationen von euch zu erlangen. Davon machen wir jetzt Gebrauch."
Lloyd sah, daß ein paar große Maschinen auf seine Pritsche zugerollt wurden. Er wunderte sich, daß man Tolot verschonte.
Vielleicht glaubten die Riesen, daß sie von Lloyd eher Informationen erhalten würden als von dem mächtigen Wesen im roten Schutzanzug.
Eine Maschine auf Stahlbeinen fuhr über Lloyd, zwei grünfarbene Stutzen mit Glasaugen ragten aus ihr hervor und waren auf Lloyds Kopf gerichtet. Die Augen glühten auf, ihr Licht schien Lloyd zu durchdringen. Er fühlte sich losgelöst vom Körper, die Umgebung im Hintergrund schien zu verschwimmen.
„Versuchen wir es!" schlug der Zgmahkone leise vor. „Wo halten sich Ihre beiden Begleiter auf?"
Lloyd spürte keinen inneren Zwang, irgend etwas zu verraten.
Vielleicht funktionierte die Methode bei ihm nicht. Er schwieg.
Er hörte ein Klicken. Zwei Spiralarme erschienen in Öffnungen der Maschinen, ringelten sich zu ihm herab und berührten ihn am Kopf.
Die Stimme des Zgmahkonen klang jetzt gereizt und ungeduldig.
„Wo sind Ihre Begleiter?"
Lloyd spürte, daß er allmählich die Kontrolle über seine Sprachorgane verlor. Seine Lippen zuckten, er begann undeutliche Worte zu formen. Er beschloß, einem unfreiwilligen Verrat zuvorzukommen und sagte: „Ich kann es nicht genau sagen. Sie halten sich in einem Gebäude in der Nähe des Raumhafens auf."
„Besitzt ihr alle die Fähigkeit der lautlosen Stimme?"
„Nein", sagte Fellmer Lloyd. „Nur das Pelzwesen und ich."
„Warum seid ihr in den Zwischenraum gekommen?"
„Wir sind nicht freiwillig hier", erwiderte Lloyd wahrheitsgemäß.
„Unser Mutterschiff stürzte in das Black Hole einer untergehenden Kleingalaxis und kam hier wieder heraus."
„Kennen Sie den Standort Ihres Schiffes?"
„Nein."
Um ihn herum entstand wieder Bewegung. Lloyd hatte den Eindruck, daß andere Zgmahkonen gekommen waren. Der Riese, der ihn bisher verhört hatte, wurde abgelöst. Das bedeutete, daß es bei den Rutenbewohnern gewisse Rangordnungen gab.
Zu Lloyds Überraschung erloschen die Glasaugen, die Maschine rollte zurück. Zwei Zgmahkonen ergriffen ihn an den Armen und richteten ihn auf. Er wurde zu einem Sessel geschleppt, in dem er fast versank. Tolot lag noch auf der Pritsche.
Zwei Zgmahkonen, die helle Kopfbänder trugen, hatten offenbar den Befehl übernommen. Lloyd glaubte nicht, daß es bei den Rutenbewohnern zu einem grundlegenden Gesinnungswandel gekommen war. Wahrscheinlich hatten sie nur die Methode geändert.
Ein skelettartiger Roboter betrat den Raum. Er brachte ein Tablett mit verschiedenen Nahrungsmitteln, vor allem Früchte. Es wurde vor Lloyd abgestellt. Der Mutant, der sich kaum bewegen konnte, wählte eine kleine rote Frucht und hob sie mühsam auf.
Die Zgmahkonen beobachteten ihn.
Er biß zu und verzog das Gesicht, als er den säuerlichen Geschmack im Mund spürte. Ohne zu zögern, ließ er die Frucht wieder fallen. Die Zgmahkonen stießen ein gackerndes Gelächter aus und hörten erst wieder auf, als die beiden Anführer mit den Kopf bändern vor Lloyd traten.
Einer von ihnen hielt ein Überset- zungsgerät in den Händen.
„Es wurden einige Fehler gemacht", sagte er ruhig. „Wir wollen sie vergessen. Rufen Sie Ihre beiden Freunde, damit wir uns gemeinsam unterhalten können."
Während er sprach, war sein Begleiter auf den Telepathen zugetreten und hatte ihm die Metallklammern abgenommen.
Unwillkürlich suchten Lloyds Gedanken nach Gucky, aber er beherrschte sich sofort wieder und zog seine
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