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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag.
    Nicht einfach ein zusammengefalteter Zettel, nein, er war in einen kleinen Umschlag gesteckt worden. Beide zeigten noch den Aufdruck des Hotels. Ich bedankte mich, las die Nachricht und erkannte sofort Sukos Schrift, auch wenn der Brief in großer Eile geschrieben zu sein schien.
    Suko wollte mich treffen. Dazu mußte ich mit der Metro ziemlich weit in den Osten von Paris, in das zwanzigste Arrondissement, in einen Bezirk, wo ein kunterbuntes Völkergemisch aus Juden, Asiaten und Muslimen lebte. Das war zwar der Treffpunkt im allgemeinen, im besonderen erwartete mich Suko auf dem wohl berühmtesten Friedhof Europas, sein Name: Père-Lachaise.
    Dort stolperte man nur so über die Prominenz. Über tote Sänger, Schauspieler, Maler und so weiter.
    Erst vor kurzem war dort der große Yves Montand beigesetzt worden.
    Da also sollte ich hin.
    Gedankenverloren knüllte ich die Nachricht zusammen. Falle oder nicht, das war hier die Frage. Bei einem Friedhof konnte ich mir da nie sicher sein, obwohl dieser hier auch im Winter von Touristen besucht wurde.
    Ich kannte ihn, ich hatte schon den Totensturm der Geisterfrau dort erlebt und war nicht so glücklich darüber. Was hatte Suko nur getrieben, mir diesen Treffpunkt vorzuschlagen? Das war nicht seine Art, und ich fing an, der Nachricht zu mißtrauen. Um sie noch einmal zu lesen, mußte ich den Zettel glätten.
    Ausgerechnet jetzt hockte ich hier allein und ohne Shao. Vielleicht hätte sie ja eine Lösung gewußt.
    Ja, es war Sukos Schrift. Nur diese zittrigen Kringel fielen mir wieder auf. Suko hatte, als er die Nachricht schrieb, keine besonders ruhige Hand gehabt.
    War diese Nachricht erzwungen worden?
    Ich wußte es nicht, nur ging ich jetzt schon davon aus, die Frage mit einem »Ja« zu beantworten. Ich glaubte fest daran, daß man meinem Freund unter Druck gesetzt hatte. Auch bei seinem Telefongespräch mit mir hatte die Stimme nicht eben sicher geklungen.
    Shao fehlte mir.
    Sie hatte einen anderen Wagen genommen, und zwar sehr schnell und hastig. Ich vergegenwärtigte mir noch einmal, wie sie am Airport verschwunden war. Sehr plötzlich, überhastet, ohne sich von mir richtig verabschiedet zu haben.
    Wußte sie doch mehr?
    Allmählich kam ich mir vor wie jemand, den man kurzerhand im Regen sitzengelassen hatte. Ich würde mich wieder einmal wie eine Marionette an langen Fäden durch Paris bewegen. Suko hatte genau gewußt, wo ich abgestiegen war, er hätte auch hier warten können, wenn alles normal gelaufen wäre.
    Aber das war es nicht, verdammt!
    Ich steckte fest.
    Vor Wut zündete ich mir noch eine Zigarette an. Auf leisen Schritten näherte sich abermals ein Hotelboy. Diesmal reichte er mir einen Telefonapparat.
    »Ein Gespräch für Sie, Monsieur.«
    »Merci.«
    War es Suko? Ich bekam das leichte Kratzen im Hals und das Kribbeln in den Gliedern. Meine Spannung wuchs, als ich mich mit einem leisen »Ja bitte« meldete.
    Ein Lachen schwang mir entgegen.
    Das Lachen einer Frau, die es stoppte, noch bevor sie von mir unterbrochen werden konnte. »Bonjour, Monsieur Sinclair…«
    Ich lauschte der Stimme. Verdammt, gehört hatte sich sie schon mal. Ich kam nur nicht darauf, wo es gewesen war. »Können Sie mir auf die Sprünge helfen, Madame…«
    »Aber sicher doch. Ich bin Yannah.«
    Fast hätte ich mir gegen den Kopf geschlagen. Klar, wer sonst hätte mich hier anrufen können?
    »Wie schön, Mademoiselle. Geht es Ihnen gut?«
    »Mir ja.«
    »Ich kann ebenfalls nicht klagen.«
    »Wir reden lieber von Suko.«
    Da hatte sie mich erwischt. Und zwar auf dem falschen Bein. Der Klumpen in meinem Magen bekam neue Nahrung. »Was ist mit meinem Freund? Ich hoffe doch sehr, daß es ihm gutgeht?«
    »Keine Ahnung. Vor einer Stunde lebte er noch. Ja, da ging es ihm sogar gut.«
    »Auf einem Friedhof?« fragte ich.
    Die Weiße Hexe lachte wieder. »Das beweist mir, daß Sie meine Nachricht bekommen haben.«
    »Ihre oder Sukos?«
    »Können wir uns darauf einigen, daß es eine Gemeinschaftsarbeit zwischen uns ist?«
    Ich grinste säuerlich. »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    »Wohl kaum.«
    »Gut. Wenn ich schon nicht mit Suko reden kann, so frage ich Sie. Was wollen Sie von mir?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Muß ich das?«
    Yannah schickte mir ein widerliches Lachen durch die Leitung. »Nein, Sie müssen gar nichts. Es wäre aber im Interesse Ihres Freundes Suko. Sie wollen doch sicherlich wissen, wie es um ihn steht.«
    »Das steht außer Frage.«
    »Gut, dann treffen

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