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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Diese schrecklichen Geheimnisse hätten wir teilen können.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nicht für alle Menschen gut, wenn sie informiert sind.«
    »Aber ich…«
    Yannah winkte ab. »Ja, ich weiß es. Ich habe gewartet, es kann ein Fehler gewesen sein, doch jetzt werde ich mich dir gegenüber öffnen.«
    Suko nickte. »Das halte ich auch für gut.«
    Die Weiße Hexe blieb noch stehen. Ihre roten Haare schienen sich zu sträuben. »Sprich nicht in diesem Ton. Ich bin kein Kind, das mit Worten gestraft werden muß. Ich habe meine Gründe, Suko, schwerwiegende Gründe, denn es werden Zeiten auf uns zukommen, die ich als hart und entscheidend ansehe.«
    »Was soll ich…?«
    »Komm erst einmal mit.«
    Suko wußte selbst, daß ihm nichts anderes übrigblieb, als den Worten der weißen Hexe zu folgen.
    Er hatte sich schon gedacht, daß es ein Geheimnis gab, und er war auch irgendwie gespannt darauf, es zu erfahren, obwohl sich sein Inneres auf Abwehr einstellte, weil er eben an die schrecklich zugerichtete Leiche dachte.
    Yannah drehte sich um und ging vor. Sie schaute auch nicht mehr zurück. Sie ging davon aus, daß Suko ihr folgte, und den Gefallen tat er ihr auch.
    Als er die Krümmung hinter sich gelassen hatte, lag vor ihm die Düsternis der Hölle. Die Finsternis kam ihm vor wie schwarze Nebelschwaden, die aus der Tiefe gegen ihn wehten. Es glich schon einem kleinen Wunder, daß er das Licht der Kerze überhaupt sah. Es schien zu einem großen Teil von der Finsternis aufgesaugt zu werden. Wie ein einsames Licht in der Ferne brannte die Flamme.
    Es war keine andere Welt, dennoch schalteten Sukos Sinne auf Alarm. Über seinen Rücken krochen zahlreiche Spinnen mit langen, dünnen Beinen. Sie erzeugten eine Gänsehaut. In der Kehle spürte er ein Kratzen und einen bitteren Gallengeschmack.
    Er blieb stehen, denn auch Yannah ging nicht mehr weiter. Sie hatte das untere Ende der Treppe erreicht, die letzte Stufe bereits verlassen, und drehte sich nun um.
    Beide schauten sich an.
    Abermals warf der Widerschein der Flamme zuckende Muster gegen das Gesicht der Frau. Sie gab ihm einen ungewöhnlichen, metallenen Ausdruck. Die Schatten auf der Haut schienen ein eigenes Leben bekommen zu haben. Ebenso eigen wie diese Welt.
    »Fragen?« erkundigte sie sich.
    »Ja - einige.«
    »Du kannst sie stellen.«
    Suko nickte. »Es ist ganz einfach, Yannah. Ich möchte wissen, wo wir hier sind.«
    »Dazu hast du ein Recht. Wir befinden uns im Leichenkeller. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Suko gab keine Antwort, er fragte auch nicht nach. Yannah mußte wissen, was sie tat. Der Begriff Leichenkeller sagte eigentlich genug. Er konnte sich vorstellen, daß sie in diesem Keller Leichen versteckt hielt.
    »Was denkst du?«
    »Bestimmt das Richtige.«
    Sie schüttelte den Kopf. Er sah nur ihr Gesicht und das Haar. Der übrige Teil der Körpers verschwamm in der Dunkelheit. »Nein, was immer du denkst, Suko, es ist sicherlich falsch.«
    »Dann belehre mich eines Besseren.«
    »Ich bin dabei.« Sie drehte sich um und betrat den Keller mit der niedrigen Decke.
    Auch Suko ging hinein. Es war nicht mehr als ein Loch mit steinigen, feuchten Wänden. Zwischen ihnen lastete die Finsternis, durchschwemmt von einem widerlichen Geruch. Suko konnte ihn nur schwer identifizieren.
    Er stank nach menschlichen Ausdünstungen, aber auch nach Moder und Verwesung. Auf jeden Fall war er sehr alt und berichtete von einem tiefen Grauen, das noch zwischen den Mauern wohnte. Der Inspektor atmete nur durch die Nase. An einem Ort wie diesem würde er sich nie wohl fühlen können, im Gegensatz zu Yannah, die sich völlig natürlich durch einen finsteren Gang bewegte und schließlich vor einer alten feuchten Holztür stehenblieb. In den Ecken der Türnischen hatten sich im Laufe der Zeit Spinnweben so dicht zusammengedrängt, daß sie wie Garnballen wirkten.
    Suko trat dicht an Yannah heran. Sie hielt noch den Teller mit der Kerze.
    »Dahinter?« wisperte er.
    Sie nickte.
    Suko konnte das Schloß genauer betrachten, weil Yannah die Hand mit dem Teller senkte.
    Es war so alt, daß es ins Museum gehörte, aber es schien zu funktionieren. Zudem stellte er fest, daß die Tür nicht vollständig geschlossen war.
    Er versuchte, durch den Spalt zu peilen, was er auch schaffte. Dahinter sah er nichts. In dem verliesartigen Kellerraum ballte sich die Finsternis zusammen.
    »Wir gehen hinein«, flüsterte Yannah. Sie selbst war es, die die Tür nach innen drückte. Die

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