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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Höhe stemmte. Und auch dies geschah schrecklich langsam, wurde begleitet von zerrenden und knackenden Geräuschen, wobei aus seinem Mund ein tiefes Ächzen drang. Suko hätte sich nicht gewundert, wenn ein Schwarm Fliegen den Rachen verlassen hätte.
    Dann stand er.
    Mystic zitterte. Er hatte nur Augen für Yannah. Einen Arm streckte er ihr entgegen.
    Sie umfaßte mit einer schon liebevollen Geste seine rechte Hand und zog ihn zu sich heran.
    Suko war nur der Beobachter, durch dessen Kopf zahlreiche Gedanken schossen. Sie alle - mochten sie auch noch so verschieden sein - drehten sich einzig und allein um ein Thema.
    Um Mystic und die Weiße Hexe.
    Um ihre Zweisamkeit!
    Sie waren das Paar, nicht er und Yannah.
    Durch Yannah hatte Suko seine normale Gestalt zurückerhalten, das würde er ihr nie vergessen.
    Nun aber war sie dabei, einen Weg einzuschlagen, den er nicht unterstützen und nachvollziehen konnte. Sie zog ihn hoch, sie gingen davon, sie näherten sich dem Ausgang.
    Mystic schlich an Suko vorbei. Er konnte ihn riechen. Keinen Modergeruch strömte er aus, sondern den des Kellers. Er war ein uralter Mann, der auf eine unnatürliche Art und Weise am Leben erhalten wurde. Er hätte schon längst im Grab liegen und dort vermodern müssen.
    Suko dachte an die Leiche.
    Mystic hatte den Mann getötet.
    Sein Blut hielt ihn am Leben - oder war es anders?
    Yannah lächelte, als sie den Keller verließ. Auf der Türschwelle drehte sie sich noch einmal um.
    Sie starrte Suko an.
    Auf dem Mund war ein Lächeln geblieben. In den Augen aber lag eine finstere Warnung…
    ***
    Das Zimmerfenster lag über dem Flachdach des Anbaus. Der Raum war klein, feucht, trotz des Heizkörpers, der aber zu wenig Wärme ausstrahlte, um Behaglichkeit aufkommen zu lassen.
    Die brauchte Suko auch nicht. Daß er sich jedoch dennoch in diesem engen Raum wohl gefühlt hatte, lag allein an Yannah, die ebenfalls in diesem Haus lebte.
    Sie hatte verschiedene Unterschlüpfe in Paris, konnte gut wechseln und hatte sich für einen der kleinsten entschieden, der in einem Stadtteil lag, wo es von Fremden wimmelte.
    Es war eigentlich eine miese Wanzenbude, kein Vergleich zu Sukos Wohnung in London, auch wenn diese in einem Hochhaus lag und längst nicht so romantisch war.
    Diese Romantik war nun verschwunden. Suko dachte anders darüber. Und er ärgerte sich gleichzeitig, daß er in den letzten Wochen wie in einer Seifenblase gelebt hatte, die nun zerplatzt war.
    Bedenkzeit bis zum frühen Morgen!
    Yannah war darauf eingegangen, weil sie sich sehr sicher fühlte. Und diese Bedenkzeit war Sukos große Chance. Er mußte die Stunden einfach nutzen. Es war eine Zeit, in der er nicht mehr unter Kontrolle der Weißen Hexe stand.
    Sie war mit Mystic verschwunden, um sich auch der Leiche zu entledigen. Wahrscheinlich wollten sie den Mann in den Fluß werfen, die Seine schluckte viel.
    Was sie anschließend vorhatten, wußte Suko nicht. Er konnte sich aber vorstellen, daß Yannah zurückkehrte und nach ihm sehen würde. Bis zu diesem Zeitpunkt mußte er sich dann entschieden haben.
    Er stand am Fenster.
    Paris lag unter einer frühwinterlichen Kälte. Die Temperaturen bewegten sich um den Gefrierpunkt herum. Sie schienen auch das Leben im Viertel eingefroren zu haben, denn über die düsteren Straßen und Gassen huschten höchstens streunende Hunde oder Katzen.
    Menschen sah er nicht.
    An einigen Stellen »atmeten« die Gullys. Dampfschwaden drangen hervor, verteilten sich und vermischten sich oftmals mit den Dunstschleiern, die an besonders feuchten Stellen über den Boden krochen.
    Der Himmel zeigte ein sehr dunkles Grau. Hin und wieder schimmerten dort die Reflexe der Lichter, die aus der Stadt hervor in die Höhe stiegen, denn Paris war nie ganz dunkel.
    Er schaute zu Boden. Holzdielen lagen krumm nebeneinander. Die Feuchtigkeit hatte sie aufquellen lassen. Bei tiefen Temperaturen wuchsen sicherlich Eisblumen an den Fenstern.
    Suko dachte über Yannah und sich nach.
    Ja, es war schon ein Verhältnis gewesen, das beide miteinander eingegangen waren. Verrückt, beinahe wahnsinnig. Sie hatten miteinander geschlafen. Noch vor kurzem hätte Suko gern an die wilden Nächte mit der Weißen Hexe zurückgedacht, das war nun anders geworden. Es gab nicht mehr diese sehr deutliche Beziehung zwischen ihnen. Sie war nicht nur stark abgekühlt, sondern hatte sich beinahe in das Gegenteil verwandelt, auch wenn er ihr noch dankbar war, daß sie ihm durch Hilfe ihrer

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