0728 - Jahrtausendschläfer
Hinsicht nicht brutal und rücksichtslos genug. Wir waren zu schwach. Die Normal-Zgmahkonen waren charakterlich genau das Gegenteil.
Sie waren zu skrupellos und zu machthungrig. Es konnte keine Gemeinsamkeit mit ihnen geben.
„Das Projekt ist so gut wie abgeschlossen", sagte ich zu Arautymen, nachdem etwa zwei Stunden verstrichen waren und die vier Planeten unmittelbar vor dem Ende ihrer Existenz standen. „Ich möchte an Bord der RATY gebracht werden,"
„Später, Olw. Jetzt noch nicht."
„Warum nicht?"
„Das werden Sie schon noch erfahren."
Es hatte keinen Sinn, gegen den Diktator aufzubegehren. Ich wußte, daß ich damit auch nichts erreichen würde. So zog ich mich schweigend zurück und beobachtete weiter.
Mit Hilfe einer Spezialkamera mit extrem langer Brennweite gelang es, die letzten Bilder der zusammenbrechenden Planeten ei'nzufangen. Sie waren jedoch nicht besonders scharf, da die Oberfläche der Aschewelten in eine chaotische Bewegung gerieten. Wir sahen praktisch nur vier Bälle, die in nur noch positronisch meßbar kurzer Zeit zusammenschrumpften und schließlich völlig Verschwanden. Die ungeheuren iravitationskräfte des Schwarzen Nichts zertrümmerten Moleküle und Atome und preßten sie derart fest und dicht zusammen, daß die Planeten schließlich nur noch ein Milliardstel ihres ursprünglichen Volumens hatten. In diesem Zustand waren sie noch nicht einmal mehr so groß wie der Daumen Arautymens.
Sie waren kleiner!
Für mich war das Geschehen zwar erregend, aber nicht sensationell und unverständlich, wie es das für die Normal-Zgmahkonen war. Diese diskutierten hitzig darüber, wie es möglich war, daß ein Schwarzes Loch, das keine Materie mehr enthielt, einen derartigen Effekt ausüben konnte. Sie würden es nie begreifen!
Es ging ihnen nicht ein, daß eine Wirkung noch bestehen konnte, wenn die Ursache längst behoben war.
Arautymen setzte sich auf den für ihn reservierten Sessel, der mit Edelsteinen und den Emblemen seiner Macht verziert war.
Er wandte sich an die RATY, wobei er einfach in die Luft hineinsprach. Das genügte. Die Mikrophone fingen seine Stimme störungsfrei auf und leiteten sie an das andere Raumschiff weiter.
„Wir folgen den Objekten in fünf Stunden", erklärte er.
*
Sechs Stunden später erreichten wir die Galaxis der Mastibekks. Voller Spannung blickte ich auf die Hauptbildschirme, auf denen die zu Schwarzen Löchern umgewandelten vier Asche-Planeten als winzige, blaue Punkte zu erkennen waren.
Mir wurden keinerlei Beschränkungen auferlegt. Ich konnte mich in der Zentrale frei bewegen. So konnte ich mich durch positronische Berechnungen davon überzeugen, daß die kosmischen Bomben ihr Ziel erreichen würden. Ein kurzer Abstecher in die astronomische Abteilung zeigte mir, daß Arautymen auch in anderer Hinsicht die Wahrheit gesagt hatte.
Ziel war tatsächlich eine Sonne, die sich einem Sonnensystem näherte und dieses beim Zusammenprall vernichten mußte.
Ich war beruhigt, zumal ich feststellen konnte, daß der wandernde Stern über keine Planeten verfügte.
Die ARAUTYMEN, beschleunigte, und wenige Stunden später landeten wir auf einem von dichten Nebelbänken überzogenen Planeten. Ich sah kahle Bergspitzen aus dem weißen Dunst hervorragen. Auf einigen von ihnen standen gelblich schimmernde Pyramiden, die aus purer Energie zu bestehen schienen.
„Was ist das?" fragte ich Arautymen.
Er gab bereitwillig Auskunft.
„Darin hausen die Mastibekks. Sie sind sozusagen die Wächter über diesen Planeten. Es sind nicht viele. Der Hauptplanet dieses Volkes ist Joyl, eine Welt, die weit von hier entfernt ist."
Das Raumschiff setzte zwischen zwei Pyramiden auf.
„Kommen Sie, Olw, wir gehen hinaus." Der Diktator erschien mir allzu freundlich. Ich witterte eine Falle, folgte ihm jedoch. Wir verließen das Schiff, ohne Raumanzüge. Draußen war es kalt.
Der Nebel war dicht, und die Feuchtigkeit kroch unter die Kleider. Ich fror. Aber nicht lange. Als der Nebel plötzlich aufriß, standen wir unmittelbar vor der schimmernden Energiewand einer Pyramide.
„Wo sind die Mastibekks?" fragte ich voller Unbehagen.
„Da drinnen", erwiderte er und deutete auf die Pyramide.
„Sie werden sie aber nicht sehen können."
„Sind sie unsichtbar?" fragte ich.
„Sie sind körperlos."
Ich konnte mir eine derartige Lebensform nicht vorstellen.
Zögernd blieb ich stehen, und während ich mich noch fragte, was ich überhaupt hier sollte, überkam es mich
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