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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wechselten. Waren bisher die Köpfe der fremden Intelligenzen formatfüllend erschienen, so sorgte nun eine andere Kameraeinstellung dafür, daß wir die Bewohner der Galaxis ganz sehen konnten. Sie waren unglaublich plump und unförmig.
    Für mich waren sie nicht mehr als graubraune Fleischberge, die auf Beinstümpfen ruhten. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß diese Geschöpfe, die zu schwerfällig erschienen, als daß sie sich überhaupt ausreichend gut bewegen konnten, eine echte Raumfahrttechnik entwickelt hatten. Aber es mußte wohl so sein.
    Wir trafen sie weit außerhalb des nächsten Sonnensystems an.
    Ihre Antriebstechnik war für mich nicht zu erkennen. Die Meßgeräte zeigten zu wenig an, so daß ich aus den Ergebnissen keine echten Schlüsse ziehen konnte, zumal der Mastibekk nur selten zu ihnen hinüberblickte. Ich vermutete, daß die Fremden ein Staustrahltriebwerk benutzten und nun antriebslos durch den Raum rasten. Die Entfernung zwischen unserem Schiff und ihren schmolz rasend schnell zusammen. Wenn der Mastibekk nicht eine Kursänderung einleitete, konnte es zu einem Zusammenstoß kommen. Die Fremden wirkten aufgeregt.
    Sie bemühten sich ständig, uns etwas mitzuteilen.
    Ich sah ein, daß ich nicht länger warten durfte, wenn ich mich nicht selbst gefährden wollte. Energisch drängte ich mich nach vorn. Der Mastibekk wehrte sich gegen mich. Er wollte mich verdrängen, aber ich ließ es nicht zu.
    „Nimm Vernunft an", schrie ich ihm zu. „Wenn du nicht tust, was ich dir sage, werden wir mit den anderen zusammenstoßen.
    Dann ist es aus mit uns."
    Jetzt endlich gewährte er mir mehr Raum. Ich wies ihn auf den Fehler am Translator hin, und er nahm nunmehr die richtigen Schaltungen vor. Doch dann erkannte ich, daß es bereits zu spät war. Allzu schnell jagten wir auf die Raumschiffe der Unförmigen zu. Als endlich das Freizeichen auf dem Bildschirm des Translators erschien, drückte der Mastibekk eine Taste.
    „ ... verloren", hallte die Stimme der Fremden aus den Lautsprechern. „Wir stürzen in die Schwarze Sonne. Helfen Sie uns."
    Der Mastibekk begriff immer noch nicht. Ich merkte, daß er überhaupt nicht zuhörte. Er trieb meinen Körper zum Pilotensitz, und ich konnte verfolgen, wie er sich auf die notwendigen Manöver konzentrierte. Er versuchte, das Schiff aus seiner Bahn zu reißen. Dazu aber war es schon viel zu spät. Wir waren zu schnell, und er hatte zuviel Zeit vertan. Seine einzige Möglichkeit wäre gewesen, das Schiff in eine andere Dimension zu zwingen und das Hindernis mit Überlichtgeschwindigkeit zu überspringen.
    Dieser Gedanke kam ihm jedoch nicht, und ich bemühte mich vergeblich, ihn zu erreichen.
    Er kapselte sich ab, weil er meinte, das Problem allein bewältigen zu können.
    Dann wuchsen die Raumschiffe der Fremden blitzartig an.
    Aus Reflexen wurde eine Wand, die uns entgegensprang. Das Schiff schien zu explodieren. Ich spürte, wie ich aus dem Sessel geschleudert wurde. Wie ein Geschoß flog ich durch die Zentrale, die unter ungeheurem Lärm zu bersten schien.
    Mehrere Bild- und Ortungsschirme implodierten. Ein wahres Feuerwerk von Kurzschlüssen tobte über die Instrumentenbänke.
    Die Alarmsirenen heulten schrill auf.
    Bevor ich noch weitere Einzelheiten in mich aufnehmen konnte, landete ich über dem Schaltpult des Waffenleitstands. Unter mir zersplitterte ein plastikverkleideter Ziel- und Abzugshebel der großen Hauptenergiestrahler. Darunter war scharfkantiges Metall sichtbar geworden. Ich stürzte in dieses gefährliche Ding hinein und spürte, wie es sich mir in die Seite bohrte. Ungeheurer Schmerz durchraste meinen Körper und ließ mich gellend aufschreien.
    Ich glaubte, förmlich zerrissen zu werden. Dann wurde es dunkel um mich. Mein Nervensystem brach unter der Flut der Schmerzwellen zusammen und ließ mich in Bewußtlosigkeit versinken.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Rücken auf dem Boden der Zentrale. Nur noch das Notlicht brannte. Als erstes sah ich das Waffenleitpult, das zum Teil mit Blut beschmiert und mit Löschschaum bedeckt war.
    Meine Hand tastete über meine Hüfte. Als ich die Wunde berührte, kehrten auch die Schmerzen wieder. Aufstöhnend krümmte ich mich zusammen, kämpfte aber gleichzeitig gegen eine neue Ohnmacht an. Das Blut floß mir durch die Finger, und ich erkannte, daß ich etwas tun mußte, wenn ich nicht verbluten wollte. Als ich jedoch versuchte, auf die Beine zu kommen, brach ich zusammen. Ich blieb auf dem

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