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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf glatte, narbenfrei verheilte Haut.
    Hatte ich alles nur geträumt?
    „Wo bin ich?" fragte ich.
    „An Bord des Großraumschiffs der Ekka-Klasse-3, der ARAUTYMEN."
    Ich richtete mich auf. Dabei wurde mir bewußt, daß ich mich frisch und gut erholt fühlte. Ich mußte also wieder einmal lange geschlafen haben, immerhin so lange, daß die Wunde Zeit gehabt hatte, vollkommen zu verheilen. Dieses Mal konnten es aber nur wenige Jahre gewesen sein, denn Arautymen sah kaum gealtert aus.
    „Wo sind meine Brüder und Schwestern?"
    Er deutete in die Luft und antwortete: „Drüben auf der RATY.
    Seit zwei Jahren verfolgen sie bereits, wie der Ascheplanet Aryot beschleunigt wird."
    Ich war völlig ahnungslos. Er lächelte maliziös.
    „Sehen Sie, Olw", sagte er, während ich mir eine einfache Kombination überstreifte. „Wir haben Schwierigkeiten mit den Mastibekks."
    Unwillkürlich blickte ich mich nach einem Wasserbecken um, aber es gab keines. „Was geht das mich an?"
    „Sehr viel, Olw.
    Ihre Niere hat nämlich versagt. Wir mußten sie austauschen.
    Drüben auf der RATY hätte man das nicht tun können. Sie wären vergiftet worden und gestorben."
    „Ich verstehe immer noch nicht."
    „Dabei ist doch alles so einfach." Er legte mir den Arm um die Schultern. Ich wollte ihn zurückstoßen, aber er ließ es nicht zu. Er führte mich aus dem Raum über lange Gänge zur Hauptleitzentrale, die mit zahlreichen Offizieren besetzt war. „Wir planen, den Asche-Planeten in das Schwarze Nichts zu schleudern. Er nähert sich ihm bereits mit hoher Geschwindigkeit."
    „Wenn Sie das tun, wird der Planet selbst zu einem Schwarzen Loch werden."
    „Zweifellos, Olw. Das ist ja genau das, was wir beabsichtigen.
    Wir werden ihn durch einen Dimensionstunnel in die Galaxis der Mastibekks schleudern."
    „Warum?"
    „Die Mastibekks können die Raumschiffe der Laren so verbessern, daß diese fast unschlagbar werden. Das ist für uns außerordentlich wichtig. Leider wollen die Mastibekks nicht ganz so wie wir.
    Also müssen wir ihnen vor Augen führen, daß sie nichts gegen uns sind."
    „Und was habe ich dabei zu tun?"
    „Sie brauchen Ihren Brüdern und Schwestern nur zu bestätigen, daß Sie wohlauf sind. Danach werden Sie auf die RATY gebracht werden. Das kann Ihnen doch nur recht sein."
    Schlagartig begriff ich. Wieder einmal hatten sie uns erpreßt.
    Sie hatten mein Leben gegen ihren Plan gestellt. Meine Brüder und Schwestern hatten die Verpflichtung übernommen, den Asche-Planeten auf einen Kurs zu bringen, der durch den Dimensionstunnel in die Galaxis der Mastibekks führte. Damit hatten sie Arautymen eine fürchterliche Waffe in die Hand gegeben.
    „Ich denke gar nicht daran, Ihnen zu helfen", rief ich empört.
    Gleichzeitig versuchte ich, mich umzudrehen und aus der Hauptleitzentrale zu fliehen. Arautymen hielt mich fest.
    „Blicken Sie doch einmal zum Funkleitstand hinüber", bat er mich mit einem zynischen Lächeln.
    Der Zorn drohte mich zu übermannen. Der Diktator hatte mich hereingelegt. Als ich erkannt hatte, welch teuflisches Spiel er mit mir trieb, war es bereits zu spät gewesen. Natürlich bestand eine Funk-Bild-Brücke zur RATY, so daß man mich dort sehen konnte.
    „Nicht", rief ich empört. „Tut es nicht."
    „Sie können es nicht mehr verhindern, Olw", bemerkte Arautymen. „Jetzt ist es zu spät."
    Ich blieb stehen und lehnte mich gegen eine Positronikbank.
    „Wieso versagte meine Niere?" fragte ich.
    „Sie wurde bei dem Kampf beschädigt. Erinnern Sie sich nicht?"
    Er ließ mich allein. Ich blickte auf die großen Hauptbildschirme der Zentrale, auf denen sich das kosmische Geschehen für das geschulte Auge deutlich abzeichnete. Mein Auge aber war für diese Technik nicht geschult. Ich brauchte lange Zeit, bis ich begriff, was sich wirklich ereignete.
    Das Schwarze Nichts wurde durch einen kopfgroßen, blauen Ring angezeigt. Das war notwendig, weil es sonst unsichtbar gewesen war. Alle anderen Objekte waren jedoch nicht markiert worden. Gerade deshalb wurde es für mich so schwer, die Wahrheit zu erkennen. Schließlich aber glaubte ich, alle Fragen beantworten zu können.
    Arautymen hatte wieder einmal nicht die volle Wahrheit gesagt.
    Nicht ein Planet näherte sich dem Schwarzen Loch. Es waren vier! Langsam ging ich zum Astronavigator und seinen sieben Assistenten hinüber. Der nach dem Kommandanten ranghöchste Offizier trat mir in den Weg, wobei er mich jedoch nicht gewaltsam zurückhielt, sondern mir

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