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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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möglich ist. So jemanden brauchen wir. Ich verrate Ihnen sicher nichts Neues, wenn ich ausplaudere, dass auch bei großen Wirtschaftskonzernen manche Kleinigkeit nicht immer auf dieser Seite der Legalitätsgrenze abgewickelt wird. Aber damit werden Sie künftig nichts mehr zu tun haben. Ihr Job ist es, zu sichern, nicht zu verunsichern. Und selbst, wenn jemand Sie feuern würde - ich würde sofort ein anderes Tätigkeitsfeld für Sie finden. Kommen Sie zu uns, und Sie haben ausgesorgt.«
    »Außer, wenn jemand Sie feuert«, sagte Cascal.
    Brack lachte leise.
    »Dann könnte ich meinen Lebensretter immer noch privat beschäftigen. Ich bin Ihnen eine Menge schuldig - mein Leben. Nach wie vor. So etwas vergesse ich nie. Ombre, ich will endlich einen kleinen Teil meiner Schuld begleichen können. Alles werde ich ohnehin nie bezahlen können. Sagen Sie ja.«
    »Ich müsste nach El Paso umsiedeln.«
    »Nicht unbedingt. Ich habe ja auch meinen Wohnsitz hier. Die Flugkosten und die Dienstwohnung in El Paso übernimmt Tendyke Industries. Kommen Sie, Yves - schlagen Sie ein.« Er streckte die Hand aus.
    Cascal zuckte zusammen. »Woher kennen Sie meinen Namen?« Bisher war er davon ausgegangen, dass Brack ihn nur als den Schatten kannte.
    »Unterschätzen Sie mich nicht. Von Ihren Bekannten hat Sie niemand verraten. Aber wenn ich etwas herausfinden will, gelingt mir das auch. Wie siehts aus, Ombre?«
    »Lassen Sie mich darüber nachdenken, Roger«, sagte der. »Es klingt verlockend, aber es klingt auch nach einer Falle.«
    Mittlerweile hatte die barbusige Blondine das Bier gebracht. Die beiden Männer prosteten sich zu.
    »Haben Sie die Sache schon mit Mister Tendyke abgesprochen?«, fragte Yves. »Ich bin nicht sicher, ob er mich in seiner Firma haben will.« Immerhin habe ich ihm damals den Ju-Ju-Stab geklaut, den Zamorra ihm für Untersuchungen ausgeliehen hatte.
    »Mister Tendyke hat nichts dagegen«, sagte Brack. »Kommen Sie!«, und wieder streckte er die Hand aus.
    »Ich muss darüber nachdenken«, sagte Yves. »Aber Sie könnten mir einen Gefallen tun. Leihen Sie mir bis morgen zehn Dollar. Dann treffen wir uns wieder hier, und ich sage Ihnen, ob ich den Job nehme oder nicht.« Und dann kriegst du das Geld entweder zurück oder nicht.
    Ohne zu zögern griff Brack in seine Jackentasche und fischte ein Etui heraus, aus dem er eine Kreditkarte nahm. Er schob sie über den Tisch. »Nehmen Sie die. Jeder Bankautomat wird Ihnen Geld geben. Das Konto ist auf 5000 Dollar limitiert. Verwenden Sie davon, was Sie brauchen. Sie müssen es nicht zurückzahlen.«
    Yves starrte die Karte an. Eine Firmenkarte der Tendyke Industries.
    »Glauben Sie, mich damit fangen zu können, Roger?«
    »Sagte ich nicht, dass Sie es nicht zurückzahlen müssen? Wenn das Limit ausgeschöpft ist, verliert die Karte automatisch ihre Gültigkeit. Ich will Sie nicht fangen, ich will Sie haben! Ich biete Ihnen einen sicheren Job. Sie müssen nur zugreifen, Mann.«
    »Und Jahr für Jahr bis zur Rente einen geregelten Tagesablauf, der mir keine Möglichkeit lässt, bestimmte private Dinge zu erledigen.« Wie zum Beispiel, Dämonen zu jagen und umzubringen.
    Brack beugte sich vor.
    »Wenn Sie den Job annehmen, ist es Ihre Sache, wie Sie sich Ihre Zeit einteilen. Mit einer Ausnahme: Wenn wir Sie als Bodyguard für jemanden brauchen, haben Sie verfügbar zu sein. Alles andere ist Ihre Sache. Ich sagte doch, dass eine leitende Position für Sie zur Verfügung steht. Sie sind halbwegs Ihr eigener Chef.«
    »Und darf andere herumkommandieren?«
    »Ja.«
    »Scheiße. Das ist nicht mein Stil, Roger.«
    »Was muss ich tun, um Sie zu überzeugen?«
    Yves schnippste die Kreditkarte über den Tisch zurück. »Leihen Sie mir bis morgen zehn tote Präsidenten. Dann sehen wir weiter.«
    Brack zupfte fünf 1-Dollar-Noten mit dem Porträt George Washingtons und einen 5er mit Abraham Lincoln aus seiner Geldbörse und wickelte die Kreditkarte darin ein. »Viel Vergnügen«, sagte er.
    Yves seufzte - und steckte das Minipäckchen endlich ein.
    Es würde ihm zumindest über den nächsten Tag helfen.
    ***
    Während er weiterging, grübelte Yves über Roger Bracks Angebot nach.
    Es war verlockend, und es entsprach auch durchaus seinen Fähigkeiten. Er wäre ein Narr, es abzulehnen, vor allem bei den Zugeständnissen, die Brack ihm gewährte - kein Wohnsitzzwang, weitestgehend freie Zeiteinteilung.
    Yves war sicher, dass der Finanzmanager der Tendyke Industries bei seiner Offerte

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