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0729 - Nullbewahrer

Titel: 0729 - Nullbewahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich hinter der Mauer dort wieder."
    „Nervengas?" sagte der Ilt zweifelnd. „Das ist unwahrscheinlich", erwiderte Tolot. „Ich kenne kein Nervengas, das mein Planhirn ausschalten kann."
    „Und Mentro ist als Mentalstabilisierter unempfindlich gegen parapsychische Beeinflussung, gegen Drogen und gegen jedes andere Nervengift, das nur der Beeinflussung dient", meinte der Mausbiber. „Dennoch seid ihr beide beeinflußt worden, soviel steht fest. Icho, wir müssen Mentro suchen!"
    „Aber wie?" fragte der Haluter. „Tigair ist so groß, daß wir Tage brauchten, um in jede Ruine zu schauen. Und dabei gibt es sicher viele Schlupfwinkel, die wir glatt übersehen würden."
    „Ich werde wieder lauschen", erklärte Gucky. „Auf diese Weise habe ich dich gefunden - oder etwas, das in deiner Nähe war.
    Übrigens hast du deine Waffen noch."
    Während Gucky sich konzentrierte, schaute der Haluter an sich herab und stellte fest, daß sein Kombistrahler und sein Intervallstrahler terranischer Bauart noch vorhanden waren.
    „Komisch!" grollte er.
    Gucky erwachte aus seiner Konzentrationsstarre, stieß einen schrillen Pfiff aus und sagte: „Ich habe etwas geortet, Großer!"
    Tolot stellte keine Fragen, sondern umfaßte behutsam Guckys rechte Hand.
    Im nächsten Augenblick fanden sie sich in völliger Dunkelheit wieder. Außer dem Fallen von Wassertropfen war nichts zu hören.
    Gleichzeitig schaltete Gucky und der Haluter ihre starken Handscheinwerfer ein. Die auf starke Streuung gestellten Lampen erhellten ein uraltes Treppengewölbe. Von der Decke tropfte in stetiger Folge Wasser. Der Ilt und Tolot standen auf einer Stufe und anscheinend in der Mitte einer Treppe, die aus der Unendlichkeit kam und in die Unendlichkeit führte.
    „Was hattest du geortet?" flüsterte Tolot. Es klang trotz gedrosselter Lautstärke immer noch wie das Grollen eines leichten Erdbebens.
    „Blau!" antwortete der Mausbiber. „Ein Gefühl, das - jedenfalls als Resonanz in meinem Gehirn - die Vorstellung von etwas Blauem erzeugt. Aber wahrscheinlich drückt es etwas ganz anderes aus; nur wird das emotionale Spektrum der Molekülverformer eben ganz anders sein als meines."
    „Aber hier ist nichts", erwiderte der Haluter.
    „Ich sehe auch nichts", meinte der Ilt. „Ich empfange auch nichts mehr."
    Er schnüffelte.
    „Nur riecht es hier so komisch ...."
    „Was ...?" brüllte Tolot erschrocken.
    Doch da war der Mausbiber schon verschwunden.
     
    *
     
    Etwas in seinem Unterbewußtsein hatte den Ilt zur Teleportation gezwungen.
    Vielleicht die wahnsinnige Furcht, die ihn ergriffen hatte, als er fühlte, wie etwas Fremdes von ihm Besitz zu ergreifen drohte.
    Gucky zitterte am ganzen Leib. Er rührte sich nicht vom Fleck und starrte aus weit aufgerissenen Augen auf den Grund einer zirka zwanzig Meter durchmessenden schüsselförmigen Vertiefung.
    Dort unten strahlte ein kreisrunder Lichtfleck und erhellte zusammen mit Guckys Handscheinwerfer die Umgebung.
    Der Ilt stand genau am Rand der Vertiefung, deren Wandung gleich schwarzem Glas schimmerte und auch so glatt war wie Glas. Ein einziger Schritt vorwärts würde genügen, ihn haltlos abstürzen zu lassen - auf den kreisrunden Lichtfleck zu, den eine unsichtbare Aura von Gefahr umgab.
    Das alles aber registrierte der Mausbiber nur am Rande, denn er kämpfte mit der ganzen Kraft seines paraabnormen Geistes gegen etwas an, das dabei gewesen war, von ihm Besitz zu ergreifen, als er noch neben Tolot auf der Treppe gestanden hatte.
    Der uperklärliche Einfluß war sofort nach der Teleportation schwächer geworden. Doch er war noch immer vorhanden.
    Guckys Nasenschleimhäute juckten. Er holte tief Luft und nieste dreimal schallend. Das Echo entlockte ihm ein zaghaftes Lächeln.
    Im nächsten Moment spürte er, wie der Druck auf sein Ego weiter nachließ, immer schwächer wurde und schließlich überhaupt nicht mehr spürbar war.
    Gucky merkte, daß er nicht mehr zitterte. Langsam entspannte er sich. Er konnte wieder halbwegs klar denken, nachdem die grauenhafte Furcht ihn verlassen hatte.
    Der Ilt versuchte zu analysieren, was mit ihm geschehen war.
    Er hatte einen seltsamen Geruch aufgenommen - und im nächsten Augenblick etwas Fremdes gespürt, das ihn zu durchdringen versuchte. Er war noch in der ersten Schrecksekunde teleportiert, und sofort hatte der fremde Einfluß nachgelassen.
    Gucky wußte, daß es kein parapsychischer Einfluß gewesen war, denn den hätte er als solchen identifizieren können

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