0729 - Nullbewahrer
schnödem Verrat mißbraucht werden sollst, dann gehe still und heimlich fort, auch wenn deine Freunde dein Handeln nicht gleich verstehen werden.'" Guckys Augen funkelten.
„Kluges Mädchen!" sagte er. „Sie hat gemerkt, daß die Nullbewahrer sie manipuliert haben und ist heimlich verschwunden, so heimlich, daß, niemand etwas merkte."
Er kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
„Aber man wird etwas merken, wenn wir ohne Py aus der Gruft kommen, und dann wird man versuchen, wenigstens uns zu fangen.
Uns bleibt also nicht viel Zeit. Wir müssen so schnell wie möglich zu unseren Gefährten zurück, mit ihnen zu dem Tgulv und von dort aus sofort durch den Transmitter verschwinden."
„Aber wir können doch Py nicht im Stich lassen!" jammerte Olw.
„Mitnehmen können wir sie erst recht nicht", erwiderte der Ilt.
„Außerdem wird sie dafür gesorgt haben, daß wir sie nicht finden.
Aber ich verspreche dir, daß ich nach einer anderen Möglichkeit suchen werde, deine Py zu befreien."
Er winkte seinen beiden Begleitern und schwebte den Weg, den sie gekommen waren, zurück. Er schwebte auch durch den Paratronfeldtunnel, während Olw und Harrox ihm im Lauf schritt folgten.
Sie hatten soeben den Tunnel passiert, als eine schnelle Folge lauter Klicktöne durch die Tempelhalle schallte.
„Alarm!" rief Olw.
Gucky packte die Hände seiner Begleiter und teleportierte zu dem Platz, an dem Mentro Kosum mit Tolot und dem Captain wartete.
„Erklärungen später!" rief der Mausbiber. „Wir müssen alle auf einen Schlag verschwinden. Faßt mich an!"
Seine Gefährten zögerten nicht. Sie hörten aus seiner Stimme heraus, wie ernst die Lage war.
Dennoch hätten sie es beinahe nicht geschafft.
Aus drei Türen, die sich in ihrer Nähe geöffnet hatten, stürmten Bewaffnete und legten auf die Eindringlinge an.
Doch ihre Energieschüsse trafen nur noch ein Implosionszentrum.
„Wir hätten es uns denken sollen", sagte der Mausbiber, als er mit seinen Gefährten in der Halle des Tgulv rematerialisiert war.
„Ich meine, daß die Nullbewahrer Py manipulieren würden.
Sicher hätte SENECA eine Möglichkeit gefunden, die Manipulierung rückgängig zu machen. Aber das konnte Py nicht ahnen. Deshalb ist sie geflohen und verbirgt sich irgendwo."
„Ich frage mich, wie es Py gelungen sein soll, ihre Gruft völlig unbemerkt zu verlassen!" sagte Mentro Kosum.
Gucky seufzte.
„Ja, das wird sicher einmal zu den Jahrhunderträtseln gerechnet werden."
Er lauschte.
„Ich höre das Geräusch von Impulstriebwerken!" sagte er.
„Schnell durch den Transmitter!"
Er wartete, bis alle seine Gefährten durch den Transmitter verschwunden waren, dann wollte er sich von dem Tgulv verabschieden. Doch das Plasmawesen reagierte nicht.
Der Mausbiber kam zu dem Schluß, daß es gestorben war.
Traurig blickte er zum Zentrum der Vertiefung, dann aktivierte er die Desintegrationsschaltung des Transmitters. Das Gerät würde nach zehn Sekunden zerfallen.
Schnell ging Gucky in den Transmitter. Als er in der Steuerkanzel der Space-Jet ankam, schaltete er als erstes das Elektronenteleskop aus und richtete es auf die Ruinenstadt Tigair.
Er sah, wie die Stadt in einem Meer aus Glut und Trümmerfontäne'n unterging - und er sah auch die silbrig blitzenden Kampfgleiter, die nach dem Bombenabwurf hochzogen und abschwenkten.
„Der Gegner hat schnell reagiert -und vor allem zielsicher", meinte er. „Wahrscheinlich hat er meine Teleportation angemessen. Jedenfalls sollten wir uns hüten, ihn jemals zu unterschätzen."
Er blickte Olw, der trübsinnig auf einem Kontursessel hockte, freundlich an und sagte: „Sei nicht traurig, Freund. Wir werden deine Py finden und befreien. Weißt du, wir sind nämlich hartnäckig. Was wir uns einmal vorgenommen haben, das setzen wir auch durch."
Er wandte sich an Mentro Kosum.
„Worauf wartest du, Mentro? Fliegen wir heim!"
ENDE
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