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0729 - Nullbewahrer

Titel: 0729 - Nullbewahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber ich denke, ich habe es lokalisiert. Wenn euch Gefahr droht, dann denkt intensiv daran. Gucky wird helfen. Bis bald!"
    Er entmaterialisierte.
     
    *
     
    Als der Ilt rematerialisierte, stand er neben einem gemauerten Wasserbecken, das sich an eine hohe Steinmauer lehnte. Aus einer Öffnung in der Mauer sprudelte klares Wasser und plätscherte in das Becken, das ungefähr zur Hälfte gefüllt war.
    Langsam drehte sich Gucky um sich selbst. Dabei musterte er aufmerksam die Gegend. Doch er konnte nichts Verdächtiges entdecken.
    Als er Schritte hörte, wandte er sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Mentro Kosum bog Sekunden später um eine Mauerecke, betrat einen unkrautüberwucherten Steinplattenweg und kam genau auf den Mausbiber zu.
    Der Ilt zeigte seinen Nagezahn zur Hälfte, dann ließ er ihn wieder verschwinden. Sein Nackenfell sträubte sich wie das einer Katze, die sich unverhofft einem Bluthund gegenübersieht.
    Einige Sekunden lang zeigte Guckys Gesicht den Ausdruck äußerster Konzentration, dann entspannte es sich, aber nicht ganz.
    Im nächsten Moment hob Mentro Kosum wie schwerelos vom Boden ab, segelte mit zunehmender Geschwindigkeit durch die Luft und prallte unbarmherzig hart gegen eine Mauer.
    Der Ilt zuckte zusammen, als er das häßliche Geräusch des Aufpralls hörte. Er schloß aber nicht die Augen. Deshalb sah er deutlich, wie sich Mentro Kosum in eine Art Schleim oder Gallerte auflöste und wie diese Masse innerhalb weniger Sekunden in die Fugen und Ritzen der Mauer kroch. Danach zeugte nicht einmal mehr ein nasser Fleck von dem Aufprall eines Körpers.
    Gucky seufzte.
    „Molekülverformer!" stellte er verächtlich fest. „Haben wir alles schon gehabt."
    Nachdenklich runzelte er das Stirnfell.
    „Das Ding hat Mentro nachgebildet, also muß es ihn genau studiert haben", überlegte er laut. „Hoffentlich lebt er noch."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Aber wenn Icho bei ihm war, kann ihm nichts Schlimmes zugestoßen sein. So ein paar Schleimdinger machen doch dem Haluter nichts aus. Er hätte sie einfach verschluckt und verdaut.
    Warum fange ich dann weder Mentros noch Ichos Hirnwellenmuster auf?"
    Er fuhr herum, als er hinter sich ein Geräusch hörte - und riß vor Schreck die Augen weit auf, denn vor ihm stand der halutische Gigant.
    „Noch eine Nachbildung!" rief der Mausbiber zornig.
    Seine telekinetischen Kräfte packten den Haluter und schleuderten ihn mit Wucht gegen die Mauer, an der sich Kosum aufgelöst hatte.
    Es gab ein donnerndes Bersten und Krachen, dann war Tolot verschwunden. In der Mauer klaffte ein Loch, durch das ein mittlerer Gleiter hätte fliegen können.
    „Aua!" sagte Gucky erschrocken. „Der war echt."
    Er holte tief Luft und brüllte: „Icho! Hast du dir weh getan?"
    In der Öffnung tauchte Tolots schwarzer Kuppelkopf auf. Die rotglühenden Augen starrten den Mausbiber an.
    „Was machst du dort eigentlich, Gucky?" fragte der Haluter.
    „Und warum sollte ich mir weh getan haben?"
    Er musterte das Loch genauer, dann fragte er: „War ich das?"
    „Jetzt hat er sich sein Zentralnervensystem verstaucht!" entfuhr es dem Ilt. „Natürlich warst du das, Großer. Ich habe dich doch selber telekinetisch durch die Mauer gerammt."
    „Nur so zum Spaß?" erkundigte sich Tolot.
    „Ich wollte, es wäre so", erwiderte Gucky. „Nein, weil ich dich für einen Molekülverformer gehalten habe.
    Mentro war einer. Deshalb dachte ich, du ..."
    „Einen Augenblick!" warf der Haluter ein. „Du hieltest mich für einen Molekülverformer, weil Mentro einer war. Das heißt im Klartext wahrscheinlich, daß Kosum von einem Molekülverformer nachgebildet worden ist."
    Plötzlich kam er herüber, auf Guckys Seite - ohne das Loch zu benutzen.
    „Allmählich klärt sich mein Verstand wieder, Gucky", sagte er grollend. „Mein Planhirn muß zum größten Teil ausgeschaltet gewesen sein. Nur das Ordinärhirn hat weitergearbeitet. Ich kam auf der anderen Seite der Mauer zu mir, hatte aber erhebliche Gedächtnislücken. Wo ist Kosum?"
    „Das muß ich dich fragen", gab der Mausbiber zurück. „Ich habe euch beide in einer Ruine zurückgelassen, um den Rest des Kommandos aus der Space-Jet zu holen. Was ist geschehen, Icho? Denke genau darüber nach! Vielleicht hängt Mentros Leben davon ab."
    „Wir warteten auf dich", berichtete der Haluter stockend. „Auf einmal sagte Kosum, es würde komisch riechen. Ich habe nichts festellen können - und im nächsten Augenblick fand ich

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