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0729 - Nullbewahrer

Titel: 0729 - Nullbewahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blickte in Richtung. Stadtzentrum. Der Tempel war nicht zu übersehen.
    Er konnte offenbar von jedem Punkt innerhalb der Stadt eingesehen werden. Doch Gucky übersah auch nicht die Befestigungsanlagen im Sockel des Tempelbaus: Ortungsantennen, Energiefeldprojektoren, die Trichtermündungen von Strahlkanonen und die patrouillierenden Doppelposten.
    „Das ist kein Hindernis für mich", sagte der Ilt zu Olw, der neben ihn getreten war. „Die Frage ist nur, wie es im Innern des Tempels aussieht, und zwar außerhalb der eigentlichen Gruft."
    „Wahrscheinlich ganz anders als in meinem Tempel", antwortete der Spezialist der Nacht. „Vielleicht gibt es Labyrinthe aus fünfdimensionaler Energie, vielleicht auch positronisch gesteuerte Waffen, die jeden Unbefugten sofort töten. Ich kann nur Vermutungen anstellen, Gucky."
    Der Mausbiber nickte.
    „Dann werde ich nachsehen müssen."
    Er deutete auf die Gleiter.
    „Kannst du damit umgehen, Olw?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Olw. „Es hat sicher technische Veränderungen gegeben, seit ich in meiner Gruft eingeschläfert wurde."
    „Sehen wir nach", erklärte Gucky. „Ich möchte nämlich, daß du einen Gleiter fliegst und über der Stadt kreist, während ich von Bord aus in den Tempel teleportiere."
    Sie gingen zum nächsten Gleiter und stiegen ein.
    Nachdem der Spezialist der Nacht die Kontrollen inspiziert hatte, sagt er: „Ich werde gut zurechtkommen damit. Es hat sich erstaunlich wenig verändert. Die Kontrollen kommen mir eher primitiver als fortschrittlicher im Vergleich zu denen meiner letzten Wachperiode vor."
    „Deine Leute kommen allmählich auf den Hund", konstatierte der Mausbiber.
    Olw blickte ihn fragend von der Seite an. Als Gucky sich nicht weiter äußerte, startete er den Fluggleiter. Er brachte ihn auf zirka fünfhundert Meter Höhe und flog einen Kreisbogen, der zum Stadtkern führte.
    Gucky beobachtete aufmerksam den übrigen Gleiterverkehr, und die Fußgänger in den Straßen. Er stellte fest, daß es ein gut ausgebautes Transportbandsystem gab, daß aber die meisten Stadtbewohner es vorzogen, sich mit Hilfe der eigenen Muskelkraft zu bewegen.
    Plötzlich übertrugen die Außenmikrophone des Gleiters ein lautes anhaltendes Klicken, das nach wenigen Sekunden entnervend wirkte.
    „Das ist Alarm!" sagte Olw. „Alarm für die gesamte Stadt, wie es scheint."
    „Aber doch wohl kaum wegen uns", meinte der Ilt. „Wir können doch nicht entdeckt worden sein, oder?"
    Als wäre seine Frage von den für den Alarm Verantwortlichen gehört worden, schaltete sich der Funkempfänger des Gleiters ein, und eine Stimme sagte auf Zgmahkonisch: „Achtung! Drushbar-Alarm für die gesamte Stadt Schkarmak-Trelp! Ich wiederhole: Drushbar-Alarm für das Stadtgebiet für Schkarmak-Trelp! Es ist eine neue Mutation aufgetreten. Die betreffenden Drushbars haben die Gestalt von hauchdünnen gelben Fäden, die durch die Atmosphäre treiben. Je nach Konzentration emittieren sie eine Strahlung, deren Wirkung von Panik bis zum Wahnsinn reicht. Mehrere Wolken dieser Gebilde wurden im Stadtgebiet gesichtet. Alle Waffenbesitzer werden aufgefordert, auf die Dächer ihrer Häuser zu steigen und die Gebilde durch Strahlwaffenfeuer zu vernichten. Unbewaffnete sollten die abgeschirmten Tiefkeller aufsuchen. Ende der Durchsage."
    „Schkarmak-Trelp!" sagte Gucky. „Ich denke, diese Stadt heißt Zghokan."
    „Sie hieß während meiner letzten Wachperiode Zgohkan", erwiderte Olw. „Wahrscheinlich ist der Name inzwischen geändert worden. Aber, was tun wir jetzt, Gucky?"
    „Jetzt nenne ich diese Stadt Py", erklärte der Ilt. „Dabei verrenkte ich mir wenigstens nicht die Zunge."
    „Das meinte ich doch nicht", erwiderte der Spezialist der Nacht.
    „Ich wollte wissen, ob wir landen oder in der Luft bleiben sollen."
    Gucky deutete auf die Plattformen der Hausdächer, auf denen zahlreiche bewaffnete Zgmahkonen auftauchten.
    „Landen können wir nicht", antwortete er. „Man würde sofort merken, daß ich kein Zgmahkone bin. Wir müssen in der Luft bleiben und auftauchenden Drushbars ausweichen."
    „Da kommt die erste Wolke!" stieß Olw hervor und legte den Gleiter in eine Rechtskurve.
    Der Ilt sah eine Ansammlung von zahllosen gelben Fäden, die, vom Wind getrieben, zirka zweihundert Meter an Backbord vorbeisegelten. Sie erinnerten entfernt an die treibenden Fäden des terranischen Altweibersommers.
    Die Zgmahkonen feuerten von den Hausplattformen auf die Drushbar-Wolke.

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