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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zeit geschehen sein, in der
die beiden Geistlichen mit dem Dorfconstabler zum Teufelspick unterwegs waren.
Und auf welchem Weg schafften sie dann den Toten in das Auto des Vikars?«
    Inspektor
Hollister zuckte mit den Achseln. »Tut mir leid, Sir, wir haben noch keine
Erklärung dafür gefunden.«
    »Weiß man
übrigens«, fragte Larry Brent, »wo sich Svenson hier aufgehalten hat?«
    »Nein. Wir
haben alle Hotels und Gasthäuser in Horne und Umgebung befragt, aber nirgendwo
wird ein Gast vermißt.«
    »Es ist
anzunehmen, daß Svenson wie viele Amerikaner ein Auto hatte. Weiß man etwas
über dessen Verbleib?«
    »Noch nichts.
Wenn nicht Sie, Mr. Brent, zusammen mit Chiefinspektor Higgins jetzt
hierhergekommen wären, würden wir noch vollständig im dunkeln tappen«, sagte
der Inspektor. »Es ist das schrecklichste und geheimnisvollste Verbrechen seit
Menschengedenken in dieser Gegend.«
    Während sich
Larry zum Gehen wandte, sagte er, tief in Gedanken versunken: »Ich fürchte,
Inspektor Hollister, es könnte erst der Beginn noch schrecklicherer
Geschehnisse sein. Gerade weil es so gar keinen Sinn zu haben scheint.«
     
    ●
     
    Eine Stunde
später wußten Larry Brent und der Chiefinspektor, wo sich Svenson bis zu seiner
Ermordung aufgehalten hatte.
    Inspektor
Hollister rief sie an: »Es ist eine Vermißtenanzeige eingegangen. Sie trifft
auf Svenson zu. Er hat nicht im Hotel gewohnt, sondern privat. Bei einer
älteren, offenbar etwas schrulligen Frau in einem Nachbarort, etwa fünf Meilen
von hier. Sie hat bei der dortigen Countypolizei die Anzeige erstattet.
Verdammt spät, finde ich. Aber was soll man da machen?
    Leider bin
ich im Augenblick unabkömmlich. Aber vielleicht fahren Sie hin.«
    »Natürlich,
Inspektor!«
    »Die Frau
heißt Myers, ist alleinstehend und wohnt in Smithville, Sand Street 17.
Merkwürdigerweise hat sich Svenson dort als Mr. Grey ausgegeben. Und er hatte
tatsächlich ein Auto. Wir haben die Garage eruiert, wo er den Wagen
unterstellte, auch als Mr. Grey.
    Aber er ist
nicht mehr mit dem Wagen zurückgekommen. Es ist ein Studebaker, Typ und
Wagennummer haben wir; die Fahndung läuft.«
    »Vielen Dank,
Inspektor!«
    Es dämmerte
bereits, als Larry Brent mit Chiefinspektor Higgins vor dem kleinen Häuschen in
der schmalen Sand Street hielt. Mrs. Myers war eine hagere Frau mit einer
scharfen Hakennase. Sie beäugte die Besucher zunächst mißtrauisch, wurde aber
lebhaft, als sie erfuhr, daß ein leibhaftiger Chiefinspektor von Scotland Yard
vor ihr stand.
    Sie hatte
nicht viel zu erzählen. Sie vermietete Zimmer und pflegte das durch ein
entsprechendes Schild am Fenster anzuzeigen. Vor fünf Tagen war dieser Mr. Grey
bei ihr erschienen und hatte für vier Wochen die Miete bezahlt. An den beiden
ersten Tagen sei er kaum dagewesen, am dritten sei er gegen neun Uhr morgens
mit seinem dunkelblauen Wagen fortgefahren, und seitdem habe sie ihn nicht mehr
gesehen. Ein solider, freundlicher Mann. Es sei ihr nichts Besonderes an ihm
aufgefallen.
    »Wollen Sie
sein Zimmer sehen? Seine Sachen sind noch alle da. Im oberen Stock.«
    Es war ein
Raum mit zwei Fenstern und niedriger Decke. Auf dem weißen Kleiderschrank lag
ein Koffer. Larry Brent erkannte auf den ersten Blick, daß es einer jener
Koffer war, mit denen die PSA-Agenten reisten und der durch eine Spezialsperre
nur von Eingeweihten geöffnet werden konnte. Er wandte sich an Mrs. Myers: »Entschuldigen
Sie, Madame, wir haben eine längere Fahrt hinter uns. Würden Sie uns
freundlicherweise mit einer Tasse Tee erfreuen und zugleich unser Gast sein?«
    »Aber, ich
bitte Sie, gern, mit dem größten Vergnügen!«
    Wie
elektrisiert eilte Mrs. Myers zur Tür und die Treppe hinunter. Larry Brent trat
an den Schrank, faßte nach dem Koffer, legte ihn aufs Bett und öffnete ihn.
Higgins sah ihm neugierig zu.
    Der Koffer
war fast leer. Ein Paar Schuhe, etwas Wäsche, ein Regenmantel.
    Larry Brent
wußte, wo sich das Geheimfach befand. Er öffnete es und griff hinein. Er spürte
etwas Längliches. Es war ein Futteral aus dunklem Leder. An der Seite hatte es
einen Reißverschluß.
    Larry Brent
schob ihn auf. Dann trat er unwillkürlich einen Schritt zurück und starrte auf
den Inhalt des Futterals.
    Vor ihnen auf
dem Bett lag eine menschliche Hand! Dunkelbraun, faltig, mumienhaft. Die
dürren, langen Finger waren bis auf die Knochen abgemagert.
    »Mein Gott«,
flüsterte Chiefinspektor Higgins, »ist das vielleicht seine Hand?«
    »Nein.« Larry
Brent

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