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073 - Der Schlaechter

073 - Der Schlaechter

Titel: 073 - Der Schlaechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Agapit
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tauchten auf. Sie trugen Monteuranzüge. Auffallend waren ihre automatischen Bewegungen.
    Derjenige, der die Lampe trug, zog seinen Kameraden am Arm.
    „Da!“ flüsterte er und zeigte mit seinem Licht auf das zertrümmerte Auto.
    Sie näherten sich der Unfallstelle. Der eine zog mit langsamen Bewegungen den Verletzten, der über seinem Lenkrad zusammengesunken war, aus den Trümmern. Scheinbar mühelos warf der Mann ihn sich über die Schulter und ging mit seinem Begleiter steif und langsam zum Tor zurück.
    Sie verschwanden. Ich versuchte zu schreien, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, aber es kam nur ein schwaches Gurgeln aus meiner Kehle.
    Und doch mußte einer von ihnen mich gehört haben, denn sie kehrten noch einmal um.
    „Hörst du nicht was?“ fragte der eine.
    „Das wird eine Eule gewesen sein“, meinte sein Gefährte.
    Wieder machten sie kehrt und tauchten in der Allee unter. Erneut war ich allein, der Verzweiflung nahe. Sollte ich hier sterben, wo Hilfe doch so nah war? Wenn ich dazu noch gewußt hätte, daß der Eigentümer des umliegenden Gebietes ein Arzt und dazu ein hervorragender Chirurg war, wäre alles noch entsetzlicher gewesen. Aber ich wußte es ja noch nicht.
    Ich schleppte mich mühsam zum Gitter, das merkwürdigerweise nicht geschlossen war. Aber die Dienstboten hatten es nicht aus Nachlässigkeit offen gelassen, denn plötzlich tauchte ein Traktor aus dem nachtschwarzen Nichts auf und suchte mit seinen Scheinwerfern die Straße nach dem Autowrack ab. Es wurde am Traktor festgebunden und vom Baum fortgezogen. Die Reste des völlig demolierten Autos wurden wieder durch das Gittertor fortgeschafft.
    Aber dann geschah etwas, das mich sehr verwunderte. Die beiden Männer in ihren Monteuranzügen begannen, die Erde um den Baum herum festzutreten. Sorgfältig sammelten sie sämtliche herumliegenden Trümmerteile fort und vergewisserten sich, daß alle Spuren des Unfalls beseitigt waren.
    Ich stöhnte. Die Männer hielten an und lauschten. Dann suchten sie noch einmal die Gegend ab und fanden mich schließlich nicht weit vom Eisengitter entfernt.
    „Da!“
    Einer von ihnen nahm mich auf und trug mich wie einen Säugling in seinen Armen. In der Finsternis konnte ich vage Umrisse eines schloßähnlichen Gebäudes wahrnehmen. Das schwankende Licht der Laterne ließ die Bäume, die wohl zu einem Park gehörten, auf unserem Weg wie Gespenster aufragen. In dem Haus waren nur zwei Fenster im Erdgeschoß erleuchtet. Wie zwei drohende Augen eines wilden Tieres funkelten sie uns entgegen.
    Ich wurde Stufen hinauf in eine große Halle getragen. Ich war unendlich erleichtert, daß Hilfe gekommen war und freute mich schon auf ein bequemes Bett und ein gutes Essen. In meinem Egoismus vergaß ich dabei ganz, daß ich ja den Unfall verursacht und vielleicht den Tod des Fahrers auf dem Gewissen hatte. Ich lächelte zuversichtlich und schlief in den Armen meines Träger sein.
     

     
    Als ich wieder erwachte, war es heller Tag. Ich bemerkte einen Mann, der über mich gebeugt war. Seine großen, kugelrunden Augen sahen mich durchdringend an. Er erklärte mir, daß ich mich in einer Privatklinik befände und stellte einige Fragen zu dem Unfall. Dann horchte er mich ab und fragte unvermittelt, ob ich schon einmal Herzbeschwerden gehabt hatte.
    „Ich habe oft starkes Herzklopfen“, antwortete ich. „Aber es ist nichts Ernstliches. Mein Vater ist allerdings an einem Herzinfarkt gestorben.“
    „Aha, sehen Sie! So etwas ist erblich. Nichts Ernstliches sagen Sie? Es ist unglaublich, wie viele Leute Herzleiden haben und es nicht wissen. Und eines Tages brechen sie plötzlich zusammen und können nicht mal mehr Hilfe holen. Ihr Herz ist in sehr schlechter Verfassung, mein Freund. Sie können jede Minute sterben, besonders jetzt, wo Sie durch den Unfall verletzt wurden.“
    Ich erblaßte und fragte ihn, ob ich sehr verwundet wäre.
    „Nein, es ist nichts. Ich habe Ihren Kopf verbunden. Nur eine Schürfwunde und eine Beule. Um die Schulter habe ich ebenfalls einen Verband gelegt, um die Schmerzen zu lindern.“
    Der Mann legte mir ein langes Instrument auf die Brust und legte sein Ohr an das eine Ende. Als er sich erhob, sagte er: „Eine Operation ist dringend erforderlich.“
    „Was … was denn für eine Operation?“ fragte ich angstschlotternd.
    Er beugte sich über mich und flüsterte in mein Ohr: „Ich entferne Ihr Herz, das wertlos ist, und setze Ihnen das von dem Mann im Nebenbett ein.“
    Er

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