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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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überstelle.«
    »Aber dieser Mann hat geholfen, die Erde zu retten«, empörte sich Teri.
    »Das ist deine Sache«, entschied Keanor hochnäsig.
    In diesem Augenblick gingen bei Teri, geistig gesprochen, die Rollläden herunter. Sie sprang hinter Keanor und versetzte der blonden Schönheit einen Schlag ins Genick. Die Frau fiel auf den Boden.
    Teri ging wieder zu Horan. Der Caltar hatte laut gestöhnt. Er musste grausame Schmerzen haben.
    Sie bereitete sich darauf vor, zu den Regenbogenblumen zu springen. Horan öffnete die Augen und stöhnte: »Aufpassen!«
    Keanor war nicht bewusstlos, wie Teri gehofft hatte. Sie sandte mittels ihres Stockes einen Energiestrahl zu Horan. Der Strahl traf genau auf die verwundete Stelle. Horan schrie auf, dann raubten ihm die Schmerzen die Besinnung.
    Als sich Keanor auf einen neuen Strahl konzentrierte, sprang Teri mit Horan zusammen zwischen die Regenbogenblumen. Sie dachte an ihr Ziel, die Gegenstation auf der Erde, und war verschwunden.
    Keanor blickte hasserfüllt auf die Regenbogenblumen. Es war ihr bei Strafe verboten, die Transportblumen zu benutzen, sonst wäre sie Teri schon längst gefolgt.
    »Warte nur«, knurrte sie. »Wir sehen uns wieder. Irgendwann!«
    ***
    Horans Arm hing nur noch an einigen Sehnen. Der Anführer der Verräter spürte keine Schmerzen mehr. Er hatte mit seinem Leben gebüßt.
    »Es ist besser so«, sagte Kroan, der die Tränen nicht zurückhalten konnte und wollte. »Auf ihn hätte nur die Gesichtslosigkeit gewartet. Und ob er die überlebt hätte…«
    Zamorra schluckte, und auch Teri hatte Tränen in den Augen.
    Teris kurzer Aufenthalt auf K'oandar hatte auf der Erde mehrere Stunden gedauert. Inzwischen war es wieder hell, und der Sturm hatte aufgehört.
    »Da hat dieser Mann geholfen, seinen Fehler wieder auszubügeln, und dann so was.« Teri war betroffen und verschwendete keinen Gedanken mehr daran, dass sie dem toten Caltar noch vor einem halben Tag den Hals umdrehen wollte.
    Teri erzählte ihr Erlebnis auf dem Planeten K'oandar. Das lenkte Kroan etwas ab.
    »Du bist Keanor begegnet?«, vergewisserte er sich erstaunt.
    Die Druidin bejahte dies. »Wer ist sie?«
    Der Anführer der Suchgruppe kratzte sich am Kinn.
    »Sie ist eine ehemalige Vertraute von Seanzaara«, verriet er. »Aber sie stammt nicht von K’oandar. Sie ist keine Caltar. Eines Tages war sie da. Seanzaara brachte sie von einer Reise mit, und im Handumdrehen stieg sie zur persönlichen Beraterin auf. Irgendwann machte sie etwas, was ihre Kompetenzen überstieg, und sie wurde zu einer geduldeten Person abgestuft. Aber wenn es jemanden gibt, der Verrat übt, um wieder in die alte Position zu kommen, dann ist sie es…«
    Kroan überlegte eine Weile. »Vielleicht bedeutet das die Rettung für die fünf überlebenden Verräter…«
    Er verriet nicht, was er mit diesen Worten meinte.
    Zamorra wollte wissen: »Was ist mit den fünf Gefangenen?«
    Diese waren inzwischen auf dem halben Weg zu ihnen unterwegs. Die drei toten Caltaren brachten sie mit. Die Tränen und die Parafallen befanden sich beide in einem komaähnlichen Zustand. An'dean hatte dafür gesorgt, dass die Regenbogenblumen von Kroans Gruppe sich hierher versetzten.
    Es war für Teri unvorstellbar, dass die Transportblumen nicht an ihrem angestammten Platz blieben, sondern sich selbst versetzen konnten.
    »Du wirst bald… sehen, wie das bei… uns ist«, sagte An'dean. Sie konnte den Gesichtslosen immer noch nur für wenige Sekunden anblicken, aber sie fürchtete sich nicht mehr vor ihm. Auch hatte sie sich unheimlich schnell an seine abgehackte Sprechweise gewöhnt.
    Sie und An'dean sprangen mehrere Male, um die Caltaren - Wächter wie Gefangene - sowie die Lasttiere herzuholen.
    Eine Stunde später waren alle um die Regenbogenblumen versammelt.
    »Es wird Zeit, an Abschied zu denken«, verkündete Kroan, als alles bereit war. »Wir haben über das Schicksal der fünf Verräter beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, dass sie ihrer Wege gehen sollen.«
    Die fünf Männer der anderen Gruppe wussten nicht, was sie sagen sollten. Auch Teri Rheken und Zamorra waren sprachlos.
    »Wir nehmen die Leichname der vier Toten mit. Von den anderen sagen wir, dass sie bei den Kämpfen verbrannt sind«, erläuterte Kroan.
    »Wir danken dir…«, stammelte einer der eben Begnadigten.
    Kroan starrte ihn und die vier anderen an.
    »Dankt nicht mir«, sagte er. »Euer größter Fürsprecher war An'dean. Er allein weiß, welche Qualen

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