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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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sein!«
    ***
    Der Himmel war eine Farborgie aus dunkelblau und schwarz.
    Teri Rheken rümpfte die Nase. Hier sah alles trostlos und düster aus.
    Sie ließ den verwundeten Horan mitten zwischen den Regenbogenblumen dieser Welt zu Boden sinken. Der Mann stöhnte und bemerkte vor Schmerz und Schock nichts von seiner Umwelt.
    »Wo bin ich hier?«
    Sie blickte sich verwirrt um.
    Hier schien sich eine Kultstätte zu befinden. Oder eine Art Friedhof. Auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Ort, der nur zu bestimmten, wichtigen Anlässen aufgesucht wurde.
    Grabähnliche, zurechtgehauene Steine erhoben sich über kleinen Hügeln. Der Umstand, dass es hier metallene Zäune und Tore gab, wies auf die Besonderheit dieses Platzes hin.
    Fast so, wie die Friedhöfe in Britannien oder den USA, dachte sie.
    »Die Frage soll doch wohl eher lauten: Wer bist du?«, sagte eine schneidende Frauenstimme zu ihr.
    Teri zuckte zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich noch eine dritte Person hier befand.
    »Ach, das schlechte Gewissen?« Die Frauenstimme wurde einen Ton ätzender.
    »Nein«, bekannte Teri. »Ich bin es nur nicht gewohnt, dass sich Lebewesen heimlich anschleichen, und dass es diese Wesen nötig haben, sich großkotzig aufzuspielen.«
    Wenn sie geglaubt hatte, damit ihr Gegenüber beeindrucken zu können, so wurde sie enttäuscht. Die Fremde grinste nur.
    Teri sah sich einer Frau gegenüber, die von der Erde stammen könnte. Sie war nur wenig kleiner als sie selbst und trug eine hellblaue, fast schon weiße Korsage. Ein Pelzmantel hing ihr locker über die Schultern, das blonde Haar war etwas mehr als Schulterlang.
    In der Hand hielt die Unbekannte einen Stock, dessen Handgriff ein Drachenkopf zierte. Welchem Zweck dieses Utensil diente, wusste Teri nicht.
    Die Fremde hielt sich mit der linken Hand an einem Metalltor fest. Oberhalb ihrer Hand war an diesem Tor eine Dämonenfratze angebracht. Hinter dieser Frau erhob sich ein kleiner Hügel, auf dem anscheinend ein Grab stand. Teri identifizierte dieses Bauwerk zumindest als Grab. Es mochte auch sein, dass sie sich irrte.
    Die Silbermond-Druidin wollte auf jeden Fall wissen, wen sie vor sich hatte, und stellte sich deshalb erst einmal selbst vor.
    »Mein Name ist Teri Rheken«, sagte sie. »Ich komme vom Planeten Erde.« Sie legte den Kopf etwas schief. »Und mit wem habe ich das zweifelhafte Vergnügen?«
    Die Fremde lachte. Ihr schien zu gefallen, dass Teri keine Angst zeigte.
    Teri versuchte es direkter: »Bist du Seanzaara?«
    Die Fremde lachte stärker. Sie wollte überhaupt nicht mehr aufhören.
    Teri wurde langsam ärgerlich.
    »He, du da! Prinzessin auf der Erbse! Was soll das blöde Gekicher?«, ereiferte sie sich. »Ich habe dir eine Frage gestellt. Wärest du so gütig, diese auch zu beantworten?«
    Die Fremde starrte sie sichtlich vergnügt an. Ihre Mundwinkel zuckten spöttisch.
    »Du bist ganz schön hochmütig für eine, die nicht von hier ist«, stellte sie fest.
    Da kam sie bei der Silbermond-Druidin an die Richtige. Teri deutete eine Verbeugung, an.
    »Oh, Verzeihung, Gnädigste«, säuselte sie im süßesten Tonfall. »Aber unsereins ist eben geistig etwas einfacher gestaltet. Würdet Ihr die Güte haben, meine Fragen zu beantworten?«
    Die Fremde erhob sich und blickte Teri mit hochmütigem Gesicht von oben bis unten an. »Ah, es geht ja. Du befindest dich hier auf der Welt K'oandar. Ich bin nicht Seanzaara. Diesen Namen maße ich mir nicht an. Aber ich kann und werde dich vor sie hinführen.«
    »Und hast du auch einen Namen oder soll ich dich mit he, du anreden?« Teri hatte zwar eine Antwort erhalten, das Gehabe des blonden Schönheit ging ihr schwer auf die Nerven.
    »Mein Name ist Keanor«, lautete die Antwort. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Weshalb hast du Horan, den Verräter dabei? Ich werde dafür sorgen, dass er sofort seine Bestrafung erhält.«
    »Du meinst, er soll ein Gesichtsloser werden?«
    Keanor hob eine Augenbraue. Sie war erstaunt darüber, dass Teri so gut unterrichtet war.
    »Sicher.«
    »Hast du schon gesehen, dass er schwer verletzt ist? Er benötigt unbedingt Hilfe«, verlangte Teri.
    Keanor machte eine abwertende Handbewegung. »Nun, das ist seine Sache.«
    »Wie bitte?« Teri glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Sie war erschüttert, dass jemand einem Verwundeten Hilfe versagte.
    »Das ist nicht meine Sache«, konkretisierte Keanor. »Ich will nur die Belohnung dafür, dass ich ihn Seanzaara

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