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0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Zeitzonenunterschied zwischen Europa und der US-Ostküste hingewiesen, jetzt beging er bei Australien den gleichen Fehler.
    »Wie man's nimmt«, wich er aus. »Es könnte durchaus wichtig sein.«
    »Könnte! Wichtig ist mein Schlaf«, gab Shado zurück. »Dass ihr Weißburschen nie begreifen wollt, wie unwichtig Dinge wie Zeit sind! Zeit -sie vergeht, und du kannst sie nicht greifen, kannst sie nicht festhalten, kannst sie nicht essen. Sie bedeutet nichts, Zamorra. Existiert sie überhaupt? Was bewirkt sie?«
    »Sie sorgt dafür, dass Dinge geschehen, dass wir älter werden…«
    »Diese Dinge geschehen auch, ohne dass ihnen der Begriff Zeit bekannt ist. Was weiß der Schrank von der Zeit, in der er einst ein Baum war? Was hätte es ihm genützt, zu wissen, dass er nach Ablauf einer Zeitspanne ein Schrank würde?«
    »Shado, ich habe dich nicht angerufen, um mit dir eine Grundsatzdiskussion über den Begriff Zeit zu führen«, unterbrach Zamorra. Er wusste, dass es für die australischen Ureinwohner, zu denen Shado gehörte, diesen Begriff überhaupt nicht gab. Sie kannten ihn nicht, sie konnten sich darunter nichts vorstellen!
    Shado konnte es vielleicht, aber er war ein Mann, der zwischen beiden Welten lebte. In der Welt der weißen Australier hatte er in Sydney einen gut bezahlten Job, aber wann immer es ihm möglich war, kehrte er zurück ins Outback, in die Wildnis, zu seinem Volk und sang mit seinen Clansbrüdern seinen Pfad durch die Traumzeit.
    »Sondern?«, fragte Shado.
    »Ich brauche deine Hilfe. Träume mich zum Silbermond!«
    ***
    »Mein Lebensbaum«, murmelte Vali. »Aber ich kann keine Veränderung in mir spüren. Es ist alles so wie vorher auch.«
    »Muss es tatsächlich sein, dass du eine Veränderung spürst?«, überlegte Reek Norr. »Du lebtest doch auch vorher schon ganz normal. Du warst unabhängig von deinem Lebensbaum. Jetzt tritt er nur einfach an die Stelle jener Magie, die dir zuvor die körperliche Existenz ermöglichte. Und vielleicht nicht einmal das, vielleicht ist er jetzt nur zusätzlich da.«
    Sie schüttelte den Kopf. An diese Option konnte sie nicht glauben. Silbermond-Druiden und ihre Lebensbäume - kaum jemand, der nicht selbst Druide war, verstand die Zusammenhänge in all ihren Konsequenzen.
    »Da stimmt etwas nicht«, flüsterte sie. »Wirklich, Reek Norr! Es ist nicht in Ordnung so, wie es ist.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Du kannst es nicht verstehen. Du bist nicht von meiner Art«, sagte sie. »Bitte - das soll nur eine Feststellung sein, keine Abwertung.«
    »So habe ich es auch nicht aufgefasst«, sagte der Sauroide. »Kannst du es mir nicht erklären?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann es nur fühlen. Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll. Ich muss selbst erst ganz sicher sein.«
    »Warum fragst du nicht, weshalb Gevatter Tod zuerst deinen Baum erweckte?«
    »Weil du es mir sicher auch so sagen wirst.«
    Er lachte leise. Es war ein eigenartiges Schnarren und Knacken. Manche Lautäußerungen der Echsenleute unterschieden sich stark von denen der Menschlichen, zu welchen auch die Druiden zählten.
    »Er wollte vorsichtig sein«, erklärte Norr. »Der Träumer wollte wahllos einige herausgreifen, gleich ein oder zwei Dutzend auf einen Schlag. Aber Gevatter Tod war dagegen. Er sagte, es sei zu gefährlich für den Fall eines Fehlschlags. Deshalb wählte er deinen Baum. Du warst und bist stabilisiert, und du würdest es spüren, wenn etwas falsch sei, argumentierte er.«
    »Gevatter Tod ist ein weiser Mann«, sagte Vali. »Er hatte wohl wieder einmal Recht.«
    Der Sauroide hob die Hand. »Kannst du helfen, herauszufinden, was deiner Ansicht nach falsch ist?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand die Druidin. »Dazu müsste ich viel mehr darüber wissen, wie dieses Wunder geschah. Aber - wie habt ihr herausgefunden, welcher der Bäume meiner ist?«
    »Du bist einmal zum Hain gegangen, damals, und danach nie wieder«, sagte Norr leise. »Und wir wussten, dass es dein Baum war, vor dem du eine Weile nachdenklich standest.«
    »Ich wusste es jetzt nicht, welcher es ist«, widersprach Vali. »Wie also könnt ihr so sicher sein? Wenn ich es jetzt nicht wusste, stand ich vielleicht auch damals vor dem Baum eines anderen.«
    »Wir können sicher sein, sehr sicher«, behauptete Norr. »Bedenke -wir Sauroiden verfügen über ein sehr starkes magisches Potenzial. Sehr stark natürlich nach euren Begriffen. Für uns selbst ist es normal. Aber durch die zerstörerische

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