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0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Lebensbäume gewesen waren…
    ***
    Vali hatte den Gleiter verlassen, noch ehe Reek Norr das Monster am Tempel der Kälte ablieferte. Natürlich hatte sie nicht wirklich einen Zwischenstop gefordert - sie entfernte sich einfach per zeitlosem Sprung.
    Die ganze Zeit über hatte sie darauf gewartet, dass Julian wenigstens ihr eine Andeutung machte, was tatsächlich geschah, was er möglicherweise getan hatte. Aber er schwieg, und seine Gedanken konnte sie nicht lesen. Er schirmte sie wie immer sorgfältig ab.
    Warum wollte er einfach nicht begreifen, dass sie ihm helfen wollte? Dass sie noch mehr wollte als nur ihm helfen?
    Er ignorierte sie einfach. Und verschwendete sich an dieses Schmetterlingsmädchen.
    Etwas traurig betrat Vali ihr Haus. Wieder einmal…
    Sie dachte an Zamorra. Würde er helfen können? Schon einmal war er der Retter in der Not gewesen. Von Reek Norr wusste sie, dass Zamorra ein Tausendsassa war, ein Kämpfer gegen dunkle Machte, der bislang noch nie wirklich besiegt worden war. Ein Mann, der nicht aufgab, ehe er nicht sein Ziel erreichte.
    Aber was konnte er in diesem Fall tun?
    Lebensbäume veränderten sich. Sie wurden zu Monstern.
    Und - waren in ihnen wirklich die Seelen der Druiden?
    Sie hoffte, dass es nicht so war.
    Es hatte ihr gereicht, was während der Meegh-Krise geschah, die sie als Einzige heil überstanden hatte. Die anderen waren zurückgeschleudert worden. Zurück in den Seelenpool. In ihren Körpern waren sie nicht mehr sie selbst gewesen, waren verändert, pervertiert. Vielleicht war das jetzt auch der Fall.
    Wann findet mein Volk endlich Ruhe?, fragte sie sich. Warum muss es so viele böse Dinge erdulden, ertragen, erleiden? Was haben wir den hohen Mächten des Universums getan, dass sie uns so strafen?
    Vali ließ sich in einen Sessel fallen, der unter ihr entstand, und barg ihr Gesicht in den Händen. Sie konnte sich glücklich schätzen, als Einzige von allen wieder richtig leben zu können Aber warum nur sie, warum nicht auch die anderen? Und weshalb, wenn doch ihr Lebensbaum…
    »Ob er auch verändert wurde?«, überlegte sie und war drauf und dran, per zeitlosem Sprung den Hain aufzusuchen, nur wurde ihr sofort klar, dass sie ihren Baum da wohl sicher nicht mehr finden würde. Das ganze Panorama hatte sich doch verändert, die meisten Bäume mussten sich längst verändert und ihre angestammten Plätze verlassen haben…
    Nein. Der Silbermond war längst nicht mehr das, was er früher einmal war, und er würde es wohl auch nie wieder sein können.
    Sie fühlte sich hier nicht mehr wohl. Ihr Zuhause war nicht mehr ihre Heimat.
    War sie denn überhaupt noch sie selbst?
    Plötzlich erkannte sie, dass sie in ihrem Organhaus nicht mehr allein war.
    Monster drangen ein.
    Griffen mit ihren Klauen nach Vali, ehe sie sich zur Wehr setzen oder fliehen konnte. Als sie versuchte, per zeitlosem Sprung zu entkommen, schaffte sie das schon nicht mehr. Ihre Druidenmagie wurde blockiert, abgesaugt.
    Die Monster hatten sie im Griff.
    Zerrten sie mit sich fort.
    Führten ihrerseits einen zeitlosen Sprung durch.
    Vali kämpfte, schlug um sich, aber sie setzte ihre Druidenmagie nicht mehr ein, weil sie begriff, dass sie die anderen dadurch nur noch stärker machte.
    Doch nur mit ihrer Körperkraft und Geschicklichkeit hatte sie keine Chance.
    Sie war entführt worden!
    Aber was hatten die Entführer mit ihr vor?
    Wollten sie sie zu einem Monster machen, wie sie selbst es geworden waren?
    Denn nur Vali zu töten, das hätten sie einfacher und schneller haben können.
    Was aber planten sie wirklich?
    Vielleicht war es gut, dass die Druidin das nicht wusste…
    ***
    »Das klingt aber alles nicht gut«, seufzte Nicole, als Zamorra mit seinem Bericht fertig war. »Warum hast du uns das nicht vorher erzählt? Wir hätten uns besser vorbereiten können und…«
    »Wo denn erzählen? Auf dem Korridor zwischen Shados Wohnung und dem Lift?«
    »Warum nicht?«, warf Nicole ihm vor. »Jetzt stehen wir hier, haben gerade mal dein Amulett, einen Blaster und einen Dhyarra-Kristall. Glaubst du im Ernst, das reicht aus, mit diesem Problem fertig zu werden?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Es gab mal eine Zeit, da hatten wir nur das Amulett zur Verfügung. Und da sind wir mit ähnlichen Problemen auch fertig geworden.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr…«
    An Zamorras Ohr gelangte in diesem Moment etwas ganz anderes.
    Ein Hilfeschrei.
    Er kam aus einem der entfernt liegenden Organhäuser. Und Zamorra

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