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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lebenden Toten, zu tun gehabt und auch mit anderen Kreaturen, über die sie erst gar nicht nachdenken wollte, weil sie einfach zu schrecklich waren.
    Das alles hatte sie erlebt, aber sie wollte es hier im Haus nicht allein durchmachen.
    Sie betete zu Gott, daß er ihren Mann beschützte. Dabei verließ sie die Nähe des Gästezimmers.
    Im Flur blieb sie stehen. Der Zugang zum Grundstück wurde von einer Kamera überwacht. Der dazugehörige Monitor befand sich innen dicht neben der Haustür.
    Noch zeigte der Bildschirm eine leere Fläche und eine ruhige Straße, über die kaum ein Wagen fuhr.
    Es war dunkel geworden. Das Licht der Laternen vor dem Eingang warf blasse, gelbe Schleier auf den dunklen Asphalt. Es regnete nicht mehr, aber die Straße war auch noch nicht getrocknet.
    Sie ging auf und ab, den Monitor immer im Blick. Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt. Ihre Lippen bewegten sich, sie zischte die Sätze hervor. »Bitte, John, komm! Komm doch, verflixt noch mal! So lange kann es doch nicht dauern.«
    Sheila wußte sehr genau, daß sie dem Freund unrecht tat. John würde alles versuchen, das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Nur konnte er leider nicht fliegen.
    Jemand der einen plötzlichen Schlag bekommen hatte, wäre ebenso zusammengezuckt wie sie, als sie den Schrei hörte, der im Gästezimmer aufgedröhnt war.
    Sie zog ihren Kopf ein, die Gänsehaut blieb auf der Schulter, und sie lauschte dem Echo nach.
    Es mußte ein Schrei des Triumphes gewesen sein und nicht vom Schmerz diktiert.
    Hatte Perry Lane erreicht, was er wollte? War Bill jetzt völlig ausgeschaltet?
    Sheila stand kurz vor der Panik. Wenn das der Fall war, dann würde sie für nichts garantieren, dann…
    Sie zwang sich dazu, den Kopf zu drehen und wieder auf den Monitor zu schauen.
    Auf dem grauen Schirm sah sie noch immer das offene Tor, und es näherte sich ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern, ein Rover.
    John Sinclair war da!
    Sheila fiel ein Stein vom Herzen…
    ***
    Ich erschrak, als ich vor der Haustür stand und Sheila anschaute. Sie sah schlimm aus. Geweint hatte sie, ihre Augen waren rot und leicht verquollen. Im Gegensatz zu ihrer übrigen Gesichtshaut, die so grau und eingefallen aussah.
    Sheila streckte ihre Hand aus, faßte mich an und zerrte mich förmlich in das Haus. Dann schloß sie hastig die Tür, um sich mit dem Rücken dagegen zu lehnen.
    »John, endlich!«
    Da sie mir entgegenfiel, hielt ich sie fest. Ich wußte noch immer nicht, was geschehen war, schaute in ihr Gesicht und flüsterte: »Was hat man mit dir gemacht, Sheila?«
    »Ach, John, mit mir? Mit mir hat man nichts gemacht, wirklich nicht. Es ist Bill, dem es schlechtgeht.«
    »Hier im Haus?«
    »Ja, und dieser Perry Lane ist bei ihm.«
    »Wer ist das?«
    Sie packte meinen Arm und schüttelte mich durch. »Bitte, John, das erzähle ich dir später. Ich kann dir nur sagen, daß er kein normaler Mensch mehr ist.«
    »Was dann?«
    »Vielleicht ein Tier, eine Mutation, ein Monster. Verdammt noch mal, ich weiß es nicht. Er hält sich zusammen mit Bill in unserem Gästezimmer auf, und Bill ist…«, sie schluckte. »Ich habe keine Ahnung, was mit ihm genau ist, John.«
    »Doch nicht etwa…?«
    »Nein, das hoffe ich nicht. Vielleicht bewußtlos. Es ist ja alles so plötzlich gekommen. Dann ist die Tür noch von innen abgeschlossen worden, wobei er oder sie zusätzlich das Schlüsselloch von innen verhängt hat. Das muß ich dir sagen.«
    »Aber du willst in den Raum.«
    »Mit dir.«
    »Dann müssen wir die Tür aufbrechen.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Ich kannte mich im Haus der Conollys sehr gut aus. »Hör mal, ich weiß, daß die Türen ziemlich stabil sind, die kann ich kaum eintreten. Da brauchte ich schon Werkzeug.«
    »Das habe ich schon bereitgelegt.« Sie öffnete, einen schmalen Garderobenschrank und holte einen ziemlich langen Meißel hervor, der in eine Türritze paßte und den man auch als Hebel benutzen konnte.
    »Das ist gut«, sagte ich und wog den Meißel in der Hand. »Kannst du mir trotzdem erklären, was sich hier ereignet hat?«
    »Nur schwer.«
    »Versuch es.«
    »Bill bekam Besuch von Perry Lane, einem Verleger. Er wollte mit ihm über ein bestimmtes, aber mir nicht bekanntes Thema reden. Dann ist es passiert. Ich hörte die Schreie, ich vernahm das Toben, dazu die unheimlichen Geräusche, es war einfach furchtbar und nicht zu packen für mich. Kannst du das begreifen?«
    »Sicher.«
    »Bill hörte ich nicht mehr.

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