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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterstützung!" versicherte ihm Casalle.
    Das gesamte Netz der robotischen Überwachung war aktiviert.
    Für die nächsten Tage war jeder einzelne Schritt des Admirals abgesprochen. Der Kurier konnte nicht ungesehen an ihn herankommen, und wenn er sich entfernte, würde er zumindest einen Schlupfwinkel verraten, wenn nicht sogar das Versteck der OGN.
     
    *
     
    Niemand sah die beiden Schatten. Man hätte sie bestenfalls mit Nachtsichtgeräten entdecken können. Sie verschmolzen mit der Dunkelheit des bewachsenen Daches. Kaum hörbar wisperte eine Stimme: „Es ist nicht zu glauben, Sergio!"
    Percellar bewegte sich unruhig. Er klappte das große, runde Visier über die Augen und blickte nach vorn. Dort, etwa sechshundert Meter weit in gerader Linie entfernt, saß hinter einer dicken Scheibe ein Mann an einem Schreibtisch. Fast ärgerlich brummte Percellar zurück: „Was ist nicht zu glauben?"
    „Wir haben rund zweihundert Frauen und Männer. Die Gegenseite hat Roboter und offensichtlich weitaus mehr Wachpersonal. Sie schirmen Casalle förmlich ab."
    Schon bevor der Vertrag übergeben, diskutiert und unterzeichnet worden war, hatte Percellar seine zwanzig Gruppen postiert. Sie leben absolut unauffällig und getarnt als Aphiliker in einer aphilen Umwelt. Hier, in der militärischen Zone östlich des Flottenhafens von Terrania-City, lebte auch Trevor Casalle in seiner kleinen Dienstwohnung.
    Sie war in Wirklichkeit eine fast uneinnehmbare Festung. Fast uneinnehmbar. Der Mann wurde verwundbar, wenn er das Haus verließ oder betrat, was immer seltener geschah.
    „Und da ist noch eine andere Gruppe. Ich bin ganz sicher, daß es sich um etwa ein Dutzend Outsider handelt."
    Sergio zuckte zusammen und drehte den Kopf. Die kühle Nachtluft strich über seinen Nacken. In den Büschen und Ranken, die das Dach des mittelhohen Hauses bedeckten, schrie erschreckt ein Vogel. Irgendwo zirpten Grillen. In der Ferne hörte man einen leisen, langgezogenen Donner.
    „Rede keinen Unsinn. Outsider? Hier? In Casalles Nähe? Bist du sicher?"
    Sergio war aufgeregt. An diese Möglichkeit hatte er einmal entfernt gedacht, als er sich mit Roi über diesen Einsatz unterhalten hatte. Das konnte nur eines bedeuten.
    „Ich bin sicher, Sergio. Unsere Leute haben sie beobachtet, sich aber nicht aus der Deckung hervorgewagt. Es scheint eine Gruppe zu sein, die Casalle sucht oder schon gefunden hat."
    Percellar war wie elektrisiert. Jetzt befand er sich also zwischen zwei Fronten. Die rund zweihundert Frauen und Männer der OGN waren weder einfältige Partisanen, noch war ihre Ausrüstung veraltet. Eine kleine, schlagkräftige Truppe aus Spezialisten, hervorragend ausgerüstet und bestens geschult. Ihr Ziel war klar definiert worden. Sie alle waren in weitem Kreis rund um Casalles Hauptwohnsitz postiert.
    „Das kann nur eines bedeuten!" gab Percellar zurück und beobachtete den arbeitenden Mann weiterhin unausgesetzt.
    Trevor Casalle schien sich mehr als sicher zu fühlen.
    „Richtig. Diejenigen Leute, von denen Khantanks Mitarbeiter umgebracht werden, kümmern sich auch um Casalle."
    Sergio flüsterte, langsam den Kopf drehend: „Also will das Wiesel seinen zweiten Gegner ausschalten."
    „Ich bin davon überzeugt."
    Ein Dutzend Outsider! Das bedeutete, daß die Truppe vorübergehend von ihren alten Opfern abgelassen hatte, von denen allerdings nicht mehr viele am Leben waren. Sie konzentrierten sich also auf Casalle. Percellar hütete sich, auch nur eine Sekunde lang die Möglichkeiten der Outsider zu unterschätzen. Besonders ein Name war ihm sehr geläufig.
    Jocelyn, der Specht. Einer der schnellsten und für das blutige Geschäft begabtesten Männer. Für Sekunden stieg ein eisiges Gefühl der Angst in Sergio hoch. Er versuchte den Eindruck abzuschütteln und meinte ebenso leise wie zuvor: „Casalle ist der favorisierte Kandidat unserer Organisation.
    Wenn ihn die Outsider töten wollen, so müssen wir ihn schützen."
    „Einverstanden!"
    Ohne seine reichlich unbequeme Haltung aufzugeben, murmelte Percellar: „Gib diesen Tatbestand an unsere Freunde weiter, ja?"
    „Schon unterwegs."
    Diese Wohnzone, die fast ausschließlich Flottenangehörigen der oberen Ränge vorbehalten war, befand sich nur zehn Minuten Gleiterfahrt vom Flottenhafen entfernt Das Gebiet war ungefähr rechteckig und von den angrenzenden Siedlungen scharf getrennt. Percellas Gruppe hatte einen halb verschütteten Gang ausfindig gemacht und sich hier im Lauf von zwei

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