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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit seinem lichtabsorbierenden Tarnanzug in dem Halbdunkel, schlug zwei Haken und lief mit schnellen Schritten bis zum Ausgang. Eine Treppe führte hinaus in die kühle Nachtluft. Kurz vor der obersten Stufe hielt Sergio an, zog eine winzige Lampe aus dem Gürtel und richtete den Strahl voll auf die kaum sichtbare Photozelle. Als sich der Fokus im Mittelpunkt der Zelle befand, schob sich Sergio vorsichtig an der ersten Falle vorbei.
    Zwei Meter hinter ihm schlug ein glühendes, gezacktes Stück Metall schwer auf die Stufen. Mit einem kühnen Hechtsprung rettete sich Sergio vor dem Regen aus Funken und Metallsplittern. Er befand sich auf feuchtem Rasen und sah vor sich die Mauer und die abgrenzenden Sichtschutzbüsche, die bis zur Unkenntlichkeit verwildert und ineinander verfilzt waren.
    Im Augenblick schien in dem Angriff eine kleine Pause eingetreten zu sein. Von fern waren wütende Stimmen zu hören, die Kommandos brüllten. Einige weitere Schüsse fielen. Ein Gleiter trudelte am Rand des Blickfeldes in weiten Spiralen zu Boden. Er brannte an drei Stellen, aber noch immer fielen Bomben aus dem Bodenschacht, noch immer feuerten in regelmäßigen Abständen drei seiner Geschütze.
    Sergio sah sich um, duckte sich und raste auf die Büsche zu.
    Als er das Licht sah und das Heulen und Wimmern über sich hörte, streckte er die Arme nach vorn und hechtete in die zurückschnellenden Zweige hinein. Er drehte sich und versuchte sich abzurollen, aber die ineinander verhakten Ranken bremsten seinen Fall ab.
    Einen halben Meter über ihm schwebte ein halb zerstörter Wachroboter.
    Die Maschine drehte sich langsam. Sie flog im Zickzack auf den außenliegenden Liftturm des Hauses zu, das Sergio eben verlassen hatte. Die Optiken glühten rot. Aus dem Mittelteil der gedrungenen Maschine kam weißer Rauch, der sich schnell zu Boden senkte und Sergios Schleimhäute reizte.
    Die Maschine heulte auf. Der Summer ging ununterbrochen.
    Aus den beiden Waffenarmen peitschten lange Strahlen, setzten umliegende Pflanzen in Brand und ließen die Scheiben der teilweise verlassenen Wohnungen zerbersten. Sergio wand sich in rasender Eile durch das Gebüsch, hörte, wie die Ranken rissen und die Dornen an seiner glatten Kleidung schlürften, dann wurde der Roboter mit furchtbarer Gewalt gegen die Mauer des Hauses geschmettert und löste sich in brennende Einzelteile auf.
    „Wir rufen Percellar! Melden, Chef!"
    Sergio, der sich soeben auf die niedrige Mauer schwingen wollte, hustete und drückte den Schalter des Minikoms.
    „Alles in Ordnung. Ich arbeite mich entlang Route Vier auf Casalles Haus zu. Neue Entwicklungen?"
    „Einige Outsider sind in den Keller des Hauses eingedrungen und scheinen zu warten!"
    Er fragte irritiert: „Und ihr seid auf ihrer Spur?"
    „Noch kontrollieren wir die Entwicklung."
    Sergio schwang sich seitlich über die Mauer, federte ab und sicherte nach allen Seiten. Dann warf er sich vorwärts und rannte fünfzig Meter weit geradeaus. Hier schlug er sich nach rechts in einen verwilderten Garten, denn quer über die Straße lag eine unsichtbare, aber tödliche Strahlensperre.
    Sergio rannte durch den Garten, verließ ihn wieder und lief ein weiteres Stück der Straße entlang. Sie war völlig leer und verlassen. Die Aktivitäten der Wachen und der Roboter schienen sich auf den Kern der Militärsiedlung zu konzentrieren. Es durfte nicht geschehen, daß die Outsider Casalle töteten. Er war der Kandidat, der die OGN am Leben erhalten würde.
    Quer zu seinem Weg raste ein Gleiter der Wachen vorbei. Er flog in zehn Metern Höhe und richtete ein Bündel der starken Scheinwerferstrahlen nach unten. Sergio verschmolz mit der Umgebung. Als er sich wieder aufrichtete, hörte er eine furchtbare Detonation. Schräg hinter den belaubten Ästen explodierte eine der ferngesteuerten Outsidermaschinen.
    Hundert Meter weiter vorn lag eine kleine Kreuzung.
    Im Schatten und dicht an Mauern, Büsche und Zäune gepreßt, rannte Sergio darauf zu. Die Entfernung bis zu Casalles Wohnung betrug noch rund dreihundert Meter. Er mußte seinen Weg anpassen und konnte auf keinen Fall geradeaus rennen.
    Aus einem Winkel zwischen zwei Kontrollhäuschen blinkte es in schnellster Folge viermal hintereinander auf.
    Es war ein Signal.
    Sergio vergaß für einige Sekunden jede Vorsicht und spurtete auf die Stelle zu, an der einer seiner Männer stand. Als er sich bis auf wenige Meter genähert hatte, trat der Mann aus der Dunkelheit und senkte die

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