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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Und jetzt das nächste Problem."
    Sie benötigten nur zwei Minuten.
     
    *
     
    Die beiden schwer bewaffneten Posten im Korridor hatten bisher aus den Fenstern geblickt und beobachtet, wie ein offensichtlich hartes Gefecht am anderen Ende der Wohnanlage stattfand. Jetzt fuhren sie herum und rannten schwerfällig in ihren Kampfanzügen auf die beiden Männer zu, die den Gefangenen zwischen sich schleppten und sich suchend umsahen.
    „Befehl vom Admiral!" knurrte der eine Wächter. „Wir sollen den Attentäter in den Maschinenkeller bringen. Casalle kommt nach und exekutiert ihn!"
    „Kommt mit. Hier entlang."
    Hinter dem taumelnden, schlaff zwischen den Armen der Wachen hängenden Gefangenen drängten sich die Männer aus dem Raum. Die Tür glitt wieder zu, noch ehe einer der Posten Gelegenheit hatte, einen Blick auf den Schreibtisch zu werfen.
    Die Nerven der Männer dieser kleinen Einsatzgruppe vibrierten.
    Sie waren angespannt und bereit, sich bis zum letzten Atemzug zu wehren. Aber niemand schöpfte Verdacht. Das Verhalten Percellars war überzeugend.
    Percellars Kopf bewegte sich haltlos hin und her. Aus seinem Mund drang immer wieder ein langgezogenes, keuchendes Stöhnen. Seine Füße schleiften nach, die Spitzen der Stiefel machten scharrende Geräusche auf dem Bodenbelag. Ab und zu zuckte sein Körper unkontrolliert zusammen, ein Krampf ging durch die Beine und Arme. Die Männer, die ihn hielten, gingen mit steinernen, ausdruckslosen Gesichtern bis zum Liftschacht und zerrten ihn gleichgültig hinein.
    Die gesamte Gruppe, inzwischen zweiundzwanzig Mann, schwebte bis zum tiefsten Punkt der Antigravröhre abwärts.
    Hier packte ein Wächter den Hebel der schweren Isoliertür und drückte einige Kodezahlen. Die Tür schwang in ungefetteten Lagern auf.
    „Das ist der Maschinenkeller."
    „Geht voran!" sagte der Offizier und zog seine Waffe. Er wartete, bis die Wachen vor ihnen in den Raum hineingegangen waren. Einer beabsichtigte sich links, der andere rechts aufzustellen. Plötzlich sprang ein Mann vor, schwang seinen Strahler und schlug einen Wächter nieder. Der Offizier fällte den anderen mit einem einzigen Schlag.
    „Schnell!" zischte Sergio Percellar. Das Licht flammte auf.
    Einige Männer schalteten ihre Abwehrschirme ein. Percellar machte einige schnelle Schritte und blieb in der Mitte des Raumes stehen.
    Beide Wachen, die stöhnend zu Boden gingen, wurden von Mitgliedern der kleinen Gruppe aufgefangen und neben Percellar auf den geriffelten Kunststoff gelegt. Rund um Percellar bauten sich Männer, in flimmernde Energieschirme gehüllt, im Kreis auf.
    Percellar sagte mit scharfer Betonung: „Wir wissen, daß sich hier zehn Mann, zwei Frauen und acht Männer, aufhalten. Es sind Outsider. Kommt mit erhobenen Händen aus den Verstecken, wir sind in der Überzahl. Ich möchte kein Blutbad. Wir sind Angehörige der OGN."
    Der Keller war ziemlich groß und nur mäßig erhellt. Vor den nackten Wänden, nur mit schmutziger Spritzmasse bedeckt, befanden sich die Kabel, die Leitungen, vereinzelte Leuchtkörper, Kessel und gestapelte Warenkisten. Die Stimme Percellars hallte laut wider.
    Keine Antwort.
    „Los!" sagte Percellar und schaltete seinerseits den Schutzschirm ein. „Ihr kennt die Verstecke. Zwei Mann zu jedem Outsider. Geht kein Risiko ein, sofort feuern."
    „Verstanden!" kam es zurück.
    Sie hatten die technische Ausrüstung eines Polizeirobots bei sich, den sie irgendwann zerlegt hatten. Diese Maschine spürte sowohl die jenigen Outsider auf, die einen PIK besaßen als auch diejenigen, die ihn niemals eingepflanzt bekommen hatten. Dies war geschehen, als die Outsider während der ersten ablenkenden Gefechte hier eingedrungen waren.
    Zehn Gruppen bewegten sich schnell und im Schutz der Schirme nach allen Richtungen auseinander. Handscheinwerfer flammten auf. Leise Kommandos ertönten. Sie waren den Outsidern offensichtlich nur um kurze Zeit zuvorgekommen, denn genau jetzt war der Moment, an dem Casalle dort oben am leichtesten zu töten gewesen wäre. Zehn entschlossene Männer konnten in einer schnellen Aktion das Haus stürmen, Casalle ausschalten und verschwinden.
    Drei, vier Minuten vergingen, bis die einzelnen Stoßtrupps die Verstecke gefunden hatten. Wachsam beobachtete Percellar, die entsicherte Waffe schußbereit in der Hand. „Ich wiederhole!" rief er kurz darauf. Die Wände warfen den Schall zurück. „Ich will kein Blutbad! Alles hängt von Ihnen ab, Outsider."
    Die Seitenwände

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