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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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raketengleich.
    ***
    Das Entsetzen lähmte Vali. Vor ihren Augen wurde Julian einfach von der Bestie verschlungen!
    Sie wollte etwas tun, aber sie brachte es einfach nicht, fertig. Sie wurde völlig blockiert. Das Kollektiv hatte immer noch Macht über sie!
    Und sie begriff, dass die Bestie sie hereingelegt hatte.
    Vali war nie wirklich frei gewesen. Auch als sie sich völlig sicher gefühlt hatte, befand sie sich unter der Kontrolle der Bestie. Das Kollektiv hatte sie aufgesogen und wieder freigegeben, aber sie niemals aus der Kontrolle entlassen. Es beherrschte sie immer noch.
    Wohin sie auch sprang - sie würde nie wirklich fliehen können, solange es die Bestie gab. Sie war zum Teil von ihr geworden.
    Sie wünschte, sie hätte sich vorher töten können. Jetzt hatte sie Julian der Bestie zugeführt. Auch wenn sie es nicht gewollt hatte. Es war ihr überhaupt keine andere Möglichkeit geblieben.
    Sicher, vielleicht hätte sie es hinauszögern können. Zum Beispiel, indem sie sich bemüht hätte, ihm nicht zu nahe zu kommen. Aber irgendwann wäre es zwangsläufig zu dem Zusammentreffen gekommen, gleich, unter welchen Umständen.
    Jetzt war es geschehen.
    Und sie trug die Schuld daran.
    Warum musste sie mit dieser Schuld weiterleben?
    Warum hatte niemand es verhindern können?
    Hass stieg in ihr auf. Zorn und unendlicher Hass auf die Bestie, auf das Kollektiv der Seelen, die einmal wie sie selbst gewesen waren, ehe sie pervertierten und sich zum Negativen entwickelten.
    Und mit aller Kraft, die sie besaß, griff sie die Bestie an.
    ***
    Julian wehrte sich. Das Monster hatte ihn aufgenommen, aber so schnell ließ er sich nicht vereinnahmen. Er wollte nicht zu einem Teil des negativen Seelenkollektivs werden, nicht zu einem Bruchteil einer Gesamtheit, und dabei sein eigenes Ich völlig verlieren.
    Wenn er sich einfügen ließ, gab es anschließend all das nicht mehr, was seine Persönlichkeit ausmachte. Er war dann nicht mehr »ich«, sondern »wir«.
    Und das hatte er niemals sein wollen! Er war immer nur »ich«.
    Er hatte schon immer sein eigenes Gesetz aufgestellt. Er fügte sich nicht. Die anderen hatten sich zu fügen.
    Wenn nicht, ging man sich eher aus dem Weg, sofern man sich nicht bekämpfte.
    Hier blieb ein Kampf wohl nicht aus.
    Julian wünschte sich zwar, eher helfen zu können als bekämpfen zu müssen, aber so, wie es aussah, blieb ihm keine andere Wahl.
    Er schuf einen Traum.
    In diesem Traum kapselte er sich ab, löste sich aus dem Kollektiv, das ihn vereinnahmen wollte, und mit seiner magischen Kraft ließ er diesen Traum zur Realität werden, so wie auch der Traum Realität war, in den der gesamte Silbermond eingehüllt war.
    Dagegen konnte die Bestie nichts unternehmen.
    Ein Traum in einem Traum!
    Und dadurch katapultierte Julian sich aus dem Kollektiv hinaus!
    Er war wieder draußen!
    Und er sah Monsterbäume, die mit der Bestie verschmolzen.
    Es war unfassbar. Die Bäume waren hier, in der Organstadt!
    Sie mussten sich mit der Bestie hierher versetzt haben, um die Integration fortzusetzen. Die Bestie war Vali gefolgt und die Bäume der Bestie.
    Vali! Wo war sie?
    Spielte es eine Rolle?
    Plötzlich war da blaues Licht.
    Blaue Energie. Helles Leuchten voller Kraft.
    Dhyarra-Energie?
    Sie bot sich Julian an!
    Und er griff zu, um sie einzusetzen.
    Denn das war genau das, was er jetzt brauchte!
    ***
    Während der Gleitér sich weiter der Stadt und dem Ungeheuer näherte, hatte Zamorra den Dhyarra-Kristall 4. Ordnung aus der Tasche genommen, den Nicole nebst dem E-Blaster mitgebracht hatte, als sie mit den Zwillingen zum Silbermond kam. Der kleine Sternenstein, dem niemand seine ungeheure magische Kraft ansah, schien leicht zu flackern.
    Verblüfft betrachtete Zamorra ihn genauer.
    Er war sicher, dass er den Kristall noch nicht aktiviert hatte. Dennoch war da ein leichter Energiefluß zu spüren.
    Nein, eher ein Echo!
    Plötzlich begriff Zamorra. Ted Ewigk hatte einmal davon erzählt, dass es so etwas gab: Der Dhyarra-Kristall spürte die Aktivität eines anderen Sternensteins!
    Zamorra hatte es selbst noch nicht bewusst erlebt, aber der einstige ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN hatte ihm beschrieben, wie sich eine solche Peilung bemerkbar machte. Deshalb hatte Ted seinerzeit auch sehr vorsichtig sein müssen, seinen eigenen Machtkristall einzusetzen, weil er ständig Gefahr lief, von anderen Ewigen bemerkt und registriert zu werden, selbst wenn diese sich in größerer Entfernung befanden. Damals, als

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