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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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viele lebende Gute, oder ähnlich…
    Damit konnte er sich einfach nicht abfinden. Er suchte immer noch nach einer humanen Lösung. Aber gab es die hier überhaupt?
    Nicole trat zu ihm, lehnte sich leicht an ihn.
    »Hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen«, bat sie leise. »Es führt doch zu nichts. Es muss eben geschehen. Die Zeit dieser Druiden ist vorbei. Schon seit langer Zeit. Wäre Merlin nicht auf die unselige Idee gekommen, den Silbermond durch ein Zeitparadoxon in die Gegenwart zu holen, gäbe es sie längst nicht mehr. Der Silbermond wäre eine Legende, die Sauroiden hätten wir auf eine andere Welt evakuieren müssen… Du überlegst, wie du Wesen das Leben retten kannst, die doch längst tot sind.«
    »Es hat dieses Paradoxon aber gegeben«, sagte Zamorra. »Wir können es nicht einfach ungeschehen machen. Das hätten wir viel früher tun müssen, damals schon, gleich zu Anfang. Doch der Drache der Zeit fraß die Vernunft…«
    »Sie sind dennoch Untote, Chef«, sagte Nicole eindringlich. »Ihre Zeit lief damals ab. Sie haben sich einst freiwillig entschlossen, ihre Existenz aufzugeben, sich zu opfern. Was hier geschieht, ist etwas Unnatürliches. Es ist - Nekromantie. Würdest du bei uns auf der Erde versuchen, einem Zombie wieder ein echtes Leben zu verschaffen oder ihm nicht doch lieber Salz zu essen geben, auf dass er für alle Zeiten in sein Grab zurückkehrt, statt als lebende Leiche auf Erden zu wandeln?«
    »Der Vergleich hinkt«, protestierte Zamorra. »Bei den Zombies wird der Körper geweckt, hier aber ist es die Seele.«
    »Vergleiche hinken immer«, erwiderte Nicole. »Das wissen wir alle. Aber es spielt doch keine Rolle, ob es sich um Körper oder Seele handelt. Eines ohne das andere geht nicht. Die Druiden können nicht körperlich zurückkehren. Dass die Bäume sie anziehen, ist unnatürlich und zeigt doch schon, welchen dunklen Weg alles geht. Willst du die Dunkelheit noch verstärken, indem du versuchst, sie zu retten? Sie sind für das Licht längst verloren.«
    Zamorra sah an ihr vorbei durch die Klarsichtkuppel zum Himmel hinauf. Gefühl und Verstand kämpften verbissen gegeneinander. Nicole hatte Recht. Aber er konnte doch nicht einfach alles verloren geben.
    Reek Norr schien seinen Zwiespalt zu begreifen.
    »Vielleicht ist es besser, wenn du zu deiner Welt zurückkehrst, Zamorra«, schlug er vor. »Wir regeln das hier auf unsere Art, und du bist aller Verantwortung enthoben.«
    Aber auch das konnte er nicht. Er hatte sich schon zu sehr engagiert. Vielleicht nicht durch sein Handeln, aber durch sein Denken.
    Der Gleiter hatte die Stelle erreicht, an der das, Fiasko sich abgespielt hatte. Takkon bremste radikal ab. Diesmal ging kein heftiger Ruck durch das Luftfahrzeug. Der Pilot hatte den Trägheitsabsorber eingeschaltet. Der schluckte eine Menge Strom, sorgte aber dafür, dass nichts und niemand bei dem abrupten Flugmanöver durch die Gegend geschleudert wurde. Takkon zog den Gleiter in einem engen Bogen herum und setzte ihn unmittelbar neben Julian und Vali auf.
    Die Druidin lag reglos am Boden.
    Zamorra war der Erste, der aus dem Gleiter sprang. »Was hast du getan?«, fuhr er Julian an, in dessen Hand er das grelle blaue Leuchten sah. »Und woher hast du den Dhyarra-Kristall?«
    »Ich habe keinen Kristall«, sagte der
    Träumer. »Das hier ist reine Energie. Ich weiß nicht, woher sie kommt. Aber sie scheint Vali zu schaden. Sie wollte mit mir der Bestie folgen und brach zusammen, als sie mich berührte.«
    »Er ist mit der Energie aufgeladen«, behauptete Nicole leise, die Zamorra ebenso wie Reek Norr nach draußen gefolgt war. Die Zwillinge wollten erst ebenfalls aussteigen, blieben dann aber doch an Bord. Uschi schien die neuerliche Konfrontation mit ihrem Sohn zu scheuen.
    »Und Vali scheint kein genügend großes Para-Potential zu haben, um mit der Dhyarra-Energie fertig zu werden«, fuhr Nicole fort. »Scheint ein ziemlich starker Kristall zu sein, dem diese Energie entstammt.«
    »Ghaagch«, murmelte Zamorra. »Der Kristall elfter Ordnung…«
    »Ghaagch?«, fragte Julian verblüfft. »Aber… Mann, ich weiß nicht, woher diese Energie kommt. Ghaagch ist dieser Meegh, nicht wahr? Besitzt der etwa einen Dhyarra?«
    Zamorra nickte.
    Vali öffnete die Augen. »Was ist passiert?«, fragte sie leise.
    Julian kauerte sich neben sie. »Sieht so aus, als vertrügest du das hier nicht«, sagte er.
    »Aber du musst der Bestie folgen und sie vernichten«, drängte die Druidin, als sei

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