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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angekleidet.
    Als er sich erhob, ging automatisch das Licht an. Er schaltete es wieder aus. Er hatte, als er hier einzog, in sein Appartement und auch draußen in die Wände des Ganges ein paar Sensoren eingebaut, die ihn über die Vorgänge in seiner Umgebung besser auf dem laufenden hielten als die Standardelektronik, die serienmäßig in jeder Wohnung installiert war.
    Er schlich in das kleine Zimmer, in dem er sein technisches Gerät aufbewahrte, und prüfte die Anzeige der Sensoren. Sie war in Ordnung. Zwölf grüne Kontrollichter zeigten an, daß sich niemand in der Nähe des Appartements befand. Leven Strout überzeugte sich durch einen Griff, daß der Schocker mit dem gedrungenen Lauf sich an seinem Platz im Gürtel befand. Er überlegte, ob er hinausgehen und sich auf dem Gang umsehen sollte.
    Während er noch nachdachte, erlosch eines der zwölf grünen Lämpchen.
    Leven Strouts Nachdenklichkeit verflog wie weggewischt. Er brauchte nicht mehr zu grübeln: Er wußte, woran er war. Wenn sich jemand draußen im Gang befunden hätte, wäre das Lämpchen nur zum Flackern angeregt worden. Daß es gänzlich erloschen war, bedeutete, daß sich jemand an dem Sensor zu schaffen gemacht hatte.
    Leven Strout ging, um den Tür-Video einzuschalten. Das war eines der Standardgeräte, mit dem er erkennen konnte, wer vor seiner Wohnungstür stand. Es überraschte ihn nicht, daß der Video nicht mehr funktionierte. Der kleine Bildschirm blieb dunkel.
    Der Feind hatte das Gerät unbrauchbar gemacht.
    Er berechnete seiner Erfolgsaussichten. Draußen im Gang waren die Häscher. Wahrscheinlich hatten sie Roboter bei sich, die die Wände absuchten und die geheimen Sensoren einen nach dem andern finden und außer Betrieb setzen würden.
    Alleine der Umstand, daß nach den Sensoren gesucht wurde, bewies ihm, daß der Feind seine Rolle durchschaut hatte. Die Aphiliker wußten, daß er ein Spion war.
    Er erwog, Porta Pato eine rasche Warnung zukommen zu lassen. Denn daß man ihn greifen wollte, bedeutete wahrscheinlich, daß die XQI-Meldung, die er am vergangenen Tag aus dem Speicher gezogen und an die OGN übermittelt hatte, doch eine Finte war. Man hatte sich seiner bedient, um der Organisation eine Falle zu stellen. Aber aus der Warnung würde nichts werden. Es blieb ihm nicht mehr genug Zeit. Er kehrte in den kleinen Raum zurück und aktivierte schweren Herzens die Sicherheitsschaltung, die alles Gerät nach Ablauf von zwanzig Minuten in die Luft gehen lassen würde.
    Damit war der zeitliche Rahmen gesetzt. Wie auch immer diese Sache ausging ... es würde sich alles in den nächsten zwanzig Minuten abspielen.
    Auf der kleinen Konsole erloschen zwei weitere Kontrollämpchen. Leven Strout kannte die Position der Sensoren, mit denen die Lämpchen in Verbindung standen, und wußte, daß der Feind von links her den Gang entlang kam. Er war noch etwa zwölf Meter von der Wohnungstür entfernt, und der Gang lag offen in seinem Blickfeld.
    Leven Strout eilte in den Wohnraum. Rasch, jedoch umsichtig, suchte er brennbares Material zusammen und häufte es an der Wand auf. Ein Behälter mit einer stark riechenden Reinigungsflüssigkeit wurde darübergegossen. Mit einem Feuerzeug setzte Strout den kleinen Scheiterhaufen in Brand.
    Eine Stichflamme schoß in die Höhe. Leven Strout wich bis an den Eingang zurück. Nach wenigen Augenblicken begann die automatische Alarmanlage zu schrillen. Die Sprühdosen in der Decke traten in Tätigkeit und rieselten eine branddämmende Chemikalie in das Wohnzimmer ab. Dadurch wurde zwar das Feuer gelöscht, aber die einmal in Brand geratenen Stücke fuhren fort zu glimmen und zu schwelen. Dichter Rauch erfüllte das Appartement und drang durch die Türritzen hinaus auf den Gang. Die Sirenen heulten noch immer.
    Im Wohnblock wurde es lebendig. Durch die Eingangstür hindurch hörte Leven Strout das charakteristische Summen und Dröhnen der Instandhaltungsroboter, die auf sein Appartement zukamen. Er ließ die Tür um eine Handbreit zur Seite gleiten.
    Jetzt wurden auch menschliche Stimmen hörbar. Die Bewohner der umliegenden Appartements traten auf den Gang, um zu erfahren, was die nächtliche Unruhe zu bedeuten hatte.
    Leven Strout wartete, bis der erste Robot die Tür erreicht hatte, dann öffnete er sie vollends. Ohne ihn zu beachten, glitt das Maschinenwesen an ihm vorbei und auf den Brandort zu. Hinter ihm kamen andere Roboter. Durch die nun vollends offene Tür entwich ein Schwall aufgestauten Qualms

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