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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinaus in den Gang.
    Leven Strout trat hinaus. Er wandte sich nach rechts. Menschen und Roboter waren überall. Er konnte nicht unterscheiden, welches die Häscher waren. Scheinbar unbekümmert, schob er ein paar Leute, die ihm im Weg standen, auseinander. Er fühlte ein unangenehmes Prickeln im Nacken und fragte sich, ob sich in diesem Augenblick der Lauf irgendeiner Waffe auf ihn richte. Man ließ ihn jedoch unbehelligt. Er war fast überrascht, als plötzlich die nächste Gangkreuzung vor ihm auftauchte, ohne daß ihn bisher jemand zu greifen versucht hatte.
    Er zweigte nach links ab und geriet dadurch aus dem Blickfeld der Leute im Gang. Von jetzt an hatte er es eilig. In weiten Sprüngen hetzte er bis zum nächsten Antigravschacht. Mit einem kräftigen Ruck stieß er sich an einer der Haltestangen ab und segelte nach unten. In der zweiten Etage verließ er den Schacht und benützte für den Rest des Weges die Treppe. Das Innere des Wohnblocks war jetzt hell erleuchtet.
    Aus den höheren Stockwerken drang der Lärm der Bewohner, die der Brand aus dem Schlaf gescheucht hatte. Die große Eingangshalle lag leer. So wenigstens erschien es auf den ersten Blick. Dann jedoch sah Leven Strout den Schatten, der hinter einer Säule hervorlugte.
    So geräuschlos wie möglich ließ er die letzten Stufen der Treppe hinter sich. Er bewegte sich so auf die Säule zu, daß der Unbekannte, solange er sich nicht rührte, ihn nicht sehen konnte.
    Erst im letzten Augenblick trat er fester auf. Der Schatten bewegte sich. Ein mürrisches Gesicht blickte hinter der Säule hervor. Leven Strout schoß sofort. Der Schocker summte hell.
    Der Mann gab einen ächzenden Laut von sich und brach zusammen.
    Ohne sich umzusehen, schritt Leven Strout auf den Ausgang zu. Das große Glassitportal öffnete sich willig. Er trat hinaus auf die Straße. Im Osten dämmerte der Morgen. Über die breiten Fahrbahnen glitt mäßig dichter Verkehr. Fußgänger gab es noch keine. Leven Strout schwang sich auf einen der Rollsteige.
    Beim nächsten Röhrenbahnhof wechselte er auf den nach unten führenden Steig. Knapp eine Minute später saß er in einem stadteinwärts fahrenden Rollbahnzug. Der Zug war kaum besetzt. Leven Strout benützte einen unbeobachteten Augenblick, um seinen PIK auszuschalten. Dazu genügte ein kräftiger Fingerdruck auf die Deckplatte des kleinen Geräts, die sich unter der Haut seines rechten Oberarms deutlich abzeichnete.
    An der nächsten Knotenstelle stieg er aus und fuhr mit einem anderen Zug in Richtung Westen stadtauswärts. Erst jetzt befand er sich in Sicherheit. Er hatte genug Geld bei sich, um ein paar Wochen sorgenfrei leben zu können. Ein gewisses Risiko bildete der abgeschaltete PIK. Die Polizeiroboter, die sogenannten Kazwos, bemerkten sofort, wenn einer keinen PIK hatte. Er mußte sich vorsehen und den Kazwos aus dem Weg gehen.
    Und noch etwas anderes blieb ihm zu tun: Er mußte Porta Pato benachrichtigen. Er war jetzt nahezu sicher, daß es sich bei der XQI-Meldung doch um eine Finte gehandelt hatte.
    Die OGN erwartete ein paar Tage Funkstille von ihm, hatte also keine Möglichkeit, sich zu vergewissern, ob er sich noch auf seinem Posten befand. Zur Kontaktaufnahme mußte er das öffentliche Kommunikationsnetz benützen. Von Terrania City aus war das zu gefährlich. Er mußte erst ein paar hundert Kilometer zwischen sich und die Hauptstadt legen.
    Parkutta lag in einem langgestreckten Hochtal. Die Flanken der vielfach zerklüfteten Berge waren dicht bewaldet. Die Talsohle entlang strömte ein Gebirgsbach, der jenseits des Talausgangs in einem Fluß mündete, von dem er schließlich in den Indus getragen wurde. Parkutta war eine Stadt von knapp dreihunderttausend Einwohnern. Nur der innerste Stadtkern und einige Gebiete am Nordostrand der Stadt wirkten modern. Der Rest bestand aus uralten Stadtvierteln mit kleinen, dicht aneinandergepackten Häusern und engen, winkligen Gassen.
    Der Bezirk Parkutta gehörte zu den abgelegensten der Erde.
    Jahrtausendelang hatten die gewaltigen Mauern des Karakorum dem Vordringen der Zivilisation getrotzt, unterstützt von einer Regierung, deren Anliegen es keineswegs war, auch den letzten Quadratmeter Erdoberfläche zu technisieren. Die Leute im Bezirk Parkutta sprachen noch immer ihre eigene Sprache, eine Abart des alten Urdu, und pflegten wenig Kontakt mit Menschen außerhalb ihres Tales.
    Es war daher verständlich, daß die aphile Regierung sich ausgerechnet diesen Bezirk für ihr

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