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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschütze an zwei Punkten hoch in den Bergwänden, die das Tal nach Norden hin begrenzten, postiert werden. Sie befanden sich damit außerhalb des Ringes, mit dem der Gegner das Tal abgeriegelt hatte. Die schweren Strahlgeschütze besaßen eine mehr als hinreichende Reichweite, um den Projektkomplex wirksam unter Beschu zu nehmen. Reginald Bull rechnete mit einer Feuerdauer von etwa anderthalb Stunden, um den Komplex gänzlich einzuäschern.
    Im Tal zurück blieben nach dem Aufbruch von Bulls Gruppe nur noch die Mitglieder der beiden Einsatzabteilungen, insgesamt vierhundert Mann.
    Leven Strout hatte den ganzen Tag hindurch geschlafen. Nach einer kräftigen Mahlzeit, auch wenn sie nur aus künstlich schmackhaft gemachter Konzentratnahrung bestand, fühlte er sich wie neugeboren. Vorne, am Ausgang der Höhle, saß Sergio Percellar und sprach mit seinem Stab die Einzelheiten des Einsatzes noch einmal durch. Leven Strout trat hinzu.
    „Ich hoffe, Sie können einen Freiwilligen gebrauchen", sagte er.
    Sergio sah zu ihm auf und grinste.
    „Allemal", antwortete er. „Wir haben auf den letzten hundert Metern schwer genug zu schleppen."
    Was damit gemeint war, bekam Leven Strout bald zu spüren.
    Die beiden Abteilungen brachen kurz nach achtzehn Uhr auf. Die beiden Fahrzeuggruppen trennten sich bald, um sich jede ihrem Ziel zuzuwenden. Leven Strout hatte inzwischen erfahren, daß Percellars Geschütz in einer Felsnische aufgestellt werden sollte, deren Sohle halbkreisförmig aus einer nach Süden abfallenden Bergwand ausgespart war. Der Anflug erfolgte über die von Tal her nicht einsehbare Westwand. Auf einem Niveau nur wenige Meter unterhalb der Felsnische gab es dort einen Absatz, auf dem die Fahrzeuge abgestellt werden konnten. Von dem Absatz führte ein knapp zwei Meter breites Felsband zur südlichen Bergflanke und hinauf zur Nische. Dieser Rest des Anmarschwegs mußte zu Fuß zurückgelegt werden.
    Die Masse des Geschützes, das vorerst noch in zwei Teile zerlegt war, und die Speicheraggregate mußten von den Männern und den zwei Robotern getragen werden, die sie zu ihrer Unterstützung mitgenommen hatten.
    Der Anflug verlief ereignislos. Ohne Zwischenfall erreichte die Gruppe der Fahrzeuge den Felsabsatz. Das Gerät wurde ausgeladen. Es herrschte völlige Funkstille. Das war einerseits beruhigend, denn hätte es Schwierigkeiten gegeben, dann wäre die Stille von Reginald Bulls Wachtrupp sofort gebrochen worden. Andererseits hatte Sergio Percellar keinen Überblick, wie es seiner zweiten Abteilung ging, die eine Position zwei Kilometer weiter östlich zu beziehen hatte.
    Der Transport des Geräts hinauf zur Nische war eine Mühsal.
    Inzwischen war die Finsternis vollkommen. Irgendwo rechts von ihm, das wußte Leven Strout, der unter der Last eines Speichergeräts keuchte, war die Kante, jenseits deren es etwa achthundert Meter weit senkrecht in die Tiefe ging.
    An der Felswand entlang pfiff ein schneidend kalter Wind, der mühelos durch seine für wärmere Breiten geschneiderte Montur drang.
    Kurz nach neunzehn Uhr war das Geschütz installiert. Aus dem Tal herauf blinkten vereinzelte Lichter. Die Sonnenlampen, die noch in der vergangenen Nacht den Projektkomplex taghell erleuchtet hatten, waren erloschen. Sergio Percellar und seine Fachleute kalibrierten die Zielautomatik des schweren Geschützes. Leven Strout sah sich um. Seine Augen hatten sich an die Finsternis gewöhnt. Umrißhaft konnte er die Einzelheiten der Umgebung erkennen.
    Die Nische war wie geschaffen für dieses Vorhaben. Der Halbkreis hatte einen Durchmesser von etwa vierzig Metern.
    Dort, wo er am breitesten war, stieg die Südwand des Berges steil in die Höhe. Zur Linken, wenn man zur Felswand hin stand, mündete das Band, über das das Geschütz heraustransportiert worden war. Das war gleichzeitig der Fluchtweg, falls die Aphiliker wider Erwarten in der Lage sein sollten, das Feuer wirksam zu erwidern und Percellars Mannschaft in Bedrängnis zu bringen.
    Für den Augenblick sah alles so aus, als könne nichts mehr schiefgehen. Gerade dieses Empfinden war es, das in Leven Strout ein unbestimmtes Unbehagen weckte. War es nicht nach der Übermittlung der XQI-Meldung ebenso gewesen?
    Hatte er sich nicht völlig sicher gefühlt, nur um kurze Zeit später festzustellen, daß der Gegner ihm doch auf die Schliche gekommen war?
    Der Feuerbeginn war auf neunzehn Uhr dreißig festgelegt.
    Leven Strout blickte auf seine Uhr, deren Ziffern im Dunkel

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