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0737 - Kreaturen der Finsternis

0737 - Kreaturen der Finsternis

Titel: 0737 - Kreaturen der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rand. Er ließ Wasser in den Eimer laufen und machte sich an die Arbeit.
    Zweimal kippte er die widerliche Brühe weg, um erneut nachzuspülen und zu wischen.
    Anschließend betrat er sein Zimmer und suchte dort auch nach Blutspuren. Es gab sie hier ebenfalls.
    So gut wie möglich reinigte er den Boden und auch die Türkante am Schrank. Einer polizeilichen Untersuchung hätte der Raum nicht stand halten können, doch auf den ersten Blick war nichts zu sehen.
    Die Reste des Kaninchens und auch die Knochen schloß er in den Schrank im Zimmer der Frau ein.
    Auch diesen Schlüssel schleuderte er aus dem Fenster.
    Er war dabei sehr vorsichtig, denn aus dem Garten hörte er die Stimmen und das Gelächter der anderen Kreaturen. Oh - sie waren bei guter Stimmung, und sie verstanden es hervorragend, sich zu tarnen. Sie wirkten wie eine lustige Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, einmal einen Ausflug in die freie Natur zu unternehmen. Die Wirtin brachte ihnen frisches Bier und stellte die mit Schaum bedeckten Krüge auf die Tische.
    Jiri Sabka zog sich zurück. Ein bitterer Zug lag um seinen Mund. In den Augen leuchtete der Haß.
    Sie waren beschäftigt, sie hatten nichts vom Tod ihrer Artgenossin mitbekommen. Selbst mit ihren übersensiblen Sinnen war es ihnen nicht möglich gewesen.
    In sein Zimmer ging er nicht mehr zurück. Das Messer hatte er weggesteckt. Er nahm den Rucksack und hängte ihn wieder über seine Schultern. Einen wehmütigen Gedanken verschwendete er über seinen Job, und er dachte auch an seinen Chef, der eigentlich viel mehr und Großes mit ihm vorhatte.
    Mit möglichst leisen Schritten stieg er die Treppe hinunter. Jiri kannte sich aus. Er brauchte nicht durch den Hauptausgang zu gehen, es gab auch einen Eingang an der hinteren Seite, den Notausgang. Durch ihn drückte er sich in die Hitze hinein. Seine Gestalt warf einen Schatten. Sehr bald waren er und sein Schatten zwischen den nahen Bäumen verschwunden…
    ***
    Der Taxifahrer stoppte und verlangte das Geld für die Rechnung. Ich zahlte, stieg aus und schaute mich dabei nach Jiri Sabka um, der zusammengesunken im Fond saß und mit seinen Gedanken ganz woanders war. Hin und wieder hatte er während der Fahrt mit mir gesprochen, und so hatte ich Fragmente aus seiner Vergangenheit mitbekommen, wußte von einer gewissen Rita und auch von einem Ort namens Grasdale Head, in dem und in dessen Nähe etwas Schreckliches und Entscheidendes geschehen sein mußte. Was das genau war, wußte ich nicht, da hatte sich Jiri ausgeschwiegen. Zudem war auch die Fahrzeit vorbei.
    Er stieg langsamer aus als ich. Der Taxifahrer hatte es eilig und wäre ihm beinahe noch über die Füße gefahren, als er startete.
    »Träumen Sie?« fragte ich ihn.
    »Nicht mehr.«
    »Es waren schlimme Gedanken, nicht wahr?«
    Er schaute mich traurig an. Ein Zeichen, daß er unter seinem Schicksal litt. »Ja, John, Sie haben recht. Es waren keine guten Gedanken, aber das ist mein Schicksal, und ich bin noch längst nicht am Ende meines Weges angelangt.«
    »Da haben Sie recht. Aber zunächst kümmern wir uns um Norman Fiddler. Er mußte eine Vergangenheit haben, sowohl als auch.«
    »Hier?«
    Die Betonung des Wortes hatte mich gewundert. Ich schaute mich um und mußte ihm recht geben, denn so etwas wie ein Wohnhaus sah ich nicht. Das Taxi hatte vor einem zweistöckigen Backsteinbau gehalten, der schmutzig aussah, was nicht nur die Fassade betraf, auch die Fenster wirkten so grau und trübe.
    Über dem Eingang hing ein Schild mit der Aufschrift Bücherei.
    Jiri schüttelte den Kopf. »Der soll hier gewohnt haben? Das glaube ich nicht.«
    »Sehen wir uns mal um.«
    »Es bleibt uns ja nichts anderes übrig.«
    Zur Tür führte eine Treppe hoch. Wir hatten Glück, denn die Bücherei war nicht geschlossen.
    Ich öffnete den rechten Flügel und betrat als erster den muffigen Vorraum, der mich an eine Halle erinnerte und das nicht nur wegen der hohen Decke.
    Die Düsternis der Bücherei entsprach unserer Stimmung, auch ich fühlte mich alles andere als wohl.
    Jiri ging einige Schritte hin und her, schaute sich um, zog dabei ein zweifelndes Gesicht, hob hin und wieder seine Schultern.
    »Was haben Sie?«
    »Weiß nicht. Aber mir gefällt es hier nicht.«
    »Ihnen auch nicht?«
    »Ob sie hier sind?« fragte er flüsternd und kam dabei auf mich zu. »Ob sie sich auch hier eingenistet haben?«
    »Keine Ahnung, Jiri. Ich kann sie nicht sehen, das ist allein Ihre Sache.«
    »Klar.«
    Im

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