Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beide entdeckt wurden.
    Aber kein Anruf und kein Schuß verriet, daß sie entdeckt wären.
    Ungehindert kamen beide Männer an ihr Ziel heran. Dann standen sie wenige Schritte neben ein paar elektronischen Geräten und einem elektronischen Periskop, die auf einer kleinen künstlichen Lichtung aufgebaut waren.
    Eine Frau in graugrün gefleckter Kombination spähte so angestrengt durch das Periskop, daß sie die Anwesenheit der Fremden erst wahrnahm, als Volos an sie herantrat und ihr den Paralysator aus dem Gürtelhalfter zog.
    Mit einem Entsetzensschrei fuhr sie hoch - und starrte in die Abstrahlmündung ihrer eigenen Waffe.
    Sie hatte Kerm Kutting immer noch nicht bemerkt, deshalb zuckte sie erneut schreckhaft zusammen, als der alte USO-Spezialist sagte: „Jeder Widerstand ist zwecklos, Madam. Verraten Sie uns nur, warum die Laren sich darauf beschränkt haben, auf Tomalkeyn zu spionieren, anstatt die Kolonie aufzulösen und die Bewohner zu verschleppen!"
    „Das weiß ich auch nicht", antwortete die Frau. „Sie verraten uns doch nicht ihre Pläne, sondern ..."
    Sie stockte und wurde blaß, als sie begriff, daß sie sich durch ihre unbedachte Antwort verraten hatte. Verzweifelt versuchte sie zu retten, was nicht mehr zu retten war.
    „Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden!" begehrte sie trotzig auf.
    „Wir wissen es dafür desto besser", erklärte Volos Terdenbeenk. „Und Sie werden uns bald alles erzählt haben, was Sie wissen."
    „Wer sind Sie?" fragte die Frau.
    Kerm Kutting wollte antworten, aber er schloß seinen Mund wieder, als ein gellender Schrei ertönte und abrupt wieder abbrach.
    „Was war das?" flüsterte die Frau.
    „Die Gloscheyns haben ein neues Opfer gefordert", sagte Kutting ernst. „Und ich fürchte, Ihr Gefährte war dieses Opfer."
    „Ikeban!" stieß die Frau hervor.
    Im nächsten Augenblick stürzte sie an Volos Terdenbeenk vorbei und rannte in die Richtung, aus der die Männer gekommen waren.
    Volos wollte den erbeuteten Paralysator abfeuern, doch Kerm drückte seinen Arm nach unten und sagte: „Wir folgen ihr!"
    Die beiden Männer setzten sich in Bewegung. Sehr schnell fiel Kerm Kutting hinter Volos Terdenbeenk zurück. Aber obwohl Volos ein guter Läufer war, gelang es ihm nicht, die Frau einzuholen. Im Gegenteil, ihr Vorsprung vergrößerte sich.
    Da Volos nirgendwo Gloscheyns entdeckte, bestand für ihn keine Notwendigkeit, die Fliehende durch einen Schuß aus der Lähmwaffe davor zu bewahren, sich ins Verderben zu stürzen.
    Doch er hatte nicht mit dem Par-kenier gerechnet - und mit der Angst um den Fremden, von der die Frau ergriffen war. Als die Frau die Säulenbeine des Giganten erreichte, rauschte es laut.
    Aus dem Blätterdach des Dschungels schoß ein riesiger Schädel herab und rammte die Frau mit der Wucht eines dahinrasenden Kettenfahrzeugs. Sie flog etwa zehn Meter durch die Luft, prallte gegen einen Baumstamm und blieb mit verrenkten Gliedern liegen.
    Volos Terdenbeenk brauchte nicht zweimal hinzusehen, um zu wissen, daß die Frau tot war. Da der Parkenier gereizt und angriffslustig war, schlug er einen weiten Bogen um das Tier, nachdem er seinem Gefährten eine Warnung zugerufen hatte.
    Wenige Minuten später fand er den Fremden.
    Er lag auf dem Dschungelboden, als ob er schliefe. Nur seine glanzlosen Augen verrieten, daß das Leben aus ihm gewichen war. Vorsichtig schaute Volos sich um. Doch von den Gloscheyns war nichts mehr zu sehen.
    Nach einer Weile gesellte sich Kerm hinzu.
    „Jetzt können wir ihnen keine Fragen mehr stellen", sagte Volos mißmutig.
    „Aber die beiden Spione stellen auch kein Problem mehr für uns dar", erwiderte der alte Spezialist. „Wir hätten sie nicht den Behörden übergeben können, ohne uns selber verdächtig zu machen. Aber das Wichtigste wissen wir: daß die beiden auf Tomalkeyn für die Laren spioniert haben und daß die Laren demnach genau über die hiesige Kolonie Bescheid wissen."
    „Woran hast du erkannt, daß es sich um Spione der Laren handelte?" fragte Volos.
    Kerm Kuttin lächelte.
    „An nichts, mein Sohn. Ich habe geblufft - und die Frau ist darauf hereingefallen."
    Sein Lächeln erstarb abrupt.
    „Aber ich möchte wirklich wissen, warum die Laren die Kolonie nicht längst aufgelöst haben, wie sie es bisher ausnahmslos getan haben, wenn sie eine illegale terrariische Siedlung entdeckten.
    Da ist etwas sehr faul, mein Junge."
     
    4.
     
    Alfen Baardenveen trommelte nervös mit den Fingerkuppen auf die

Weitere Kostenlose Bücher