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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dürften."
    Er richtete sich auf, schaute sich prüfend um und meinte dann: „Aber dennoch werden wir von hier verschwinden.
    Niemand braucht zu wissen, daß zwei Männer, die als Gerätebau-Ingenieure in Julianatown bekannt sind, nebenbei ein bißchen Spionage betreiben."
    Volos Terdenbeenk funkelte seinen Gefährten zornig an. Er war knapp siebenundvierzig Jahre alt und noch vom Ungestüm der Jugend erfüllt.
    „Warum willst du dich fortschleichen wie ein ertappter Huniyo, Kenn?" fragte er. „Ich denke, wir sollen uns um alles kümmern, was auf Tomalkeyn an Ungewöhnlichem passiert. Dazu gehört doch auch, daß wir feststellen, wer hier hinter den Vhratoschisten herspioniert - außer uns."
    „Wir dürfen vor allem nicht entlarvt werden, mein Junge", erklärte Kutting geduldig. „Atlan kann nicht mehr aus dem vollen schöpfen wie früher. Wenn wir ausfallen, bekommt er wahrscheinlich keinen Ersatz, und es gäbe auch niemanden mehr auf Tomalkeyn, der einen Einheimischen zum USO-Spezialisten ausbilden kann, so wie ich es mit dir versucht habe."
    Er lud sich seinen Teil der Geräte auf die Schultern und deutete auf den Rest.
    „Nimm das Zeug und komm mit!"
    Widerstrebend gehorchte Volos. Kutting war sein Vorgesetzter, folglich mußte er seine Befehle befolgen, was aber nicht bedeutete, daß er dabei freudige Erregung zu empfinden hatte.
    Der alte USO-Spezialist schritt ziemlich rüstig voran.
    Er kannte den Gloscheyn-Urwald infolge seines langjährigen Aufenthalts auf Tomalkeyn gut genug, um seinen Gefahren instinktiv auszuweichen. Die Sumpfbecken stellten dabei die geringste Gefahr da. Man konnte sie bei einiger Aufmerksamkeit nicht übersehen, da sie stets von einigen buntschillernden Lachen bedeckt waren.
    Anders war es mit den Gloscheyns, von denen der Urwald seinen Namen bekommen hatte. Sie tauchten immer wieder unverhofft auf, nebelhafte Gebilde ohne bestimmte Form, aber mit stets gleichem Volumen. Wen sie auch nur berührten, der starb, ohne daß hinterher Spuren von Gewalteinwirkung zu finden gewesen wären. Die einzige Abwehr gegen die Gloscheyns bestand darin, ihnen auszuweichen. Da sie sich nur langsam fortbewegten und offensichtlich nicht darauf aus waren, absichtlich eine Kollision herbeizuführen, gelang das fast immer, wenn man seine Wachsamkeit nicht einschlafen ließ.
    Manchmal aber tauchten sie in solchen Massen auf, daß ein Ausweichen schier unmöglich erschien - so wie jetzt.
    Kerm Kutting und Volos Terdenbeenk hatten gerade ein Sumpfbecken umgangen, als wenige Schritte vor ihnen ungefähr dreißig dieser grauweißen Nebelgebilde auftauchten.
    Sie erschienen so plötzlich, als wären sie aus dem Nichts materialisiert und bewegten sich schwankend und gleitend auf die beiden USO-Spezialisten zu.
    Kerm und Volos waren erfahren genug, um nicht erst zu versuchen, zwischen den Gloscheyns durchzuschlüpfen.
    Sie kehrten wortlos um und gingen notgedrungen den Weg zurück, den sie eben erst gekommen waren.
    „Sichere du nach links!" befahl Kerm und bewies damit, daß er sich infolge der veränderten Situation auf eine Begegnung mit den Unbekannten vorbereitete, die die Streustrahlung ihres Hypertasters angemessen hatten, Volos' Augen leuchteten auf.
    Er war den Gloscheyns beinahe dankbar, denn sie hatten den alten Spezialisten gezwungen, das zu tun, was er, Volos, vorgeschlagen hatte.
    Die beiden Männer bewegten sich beinahe lautlos vorwärts.
    Sie brauchten sich nicht zu beeilen, denn die Gloscheyns folgten ihnen langsamer, als es ein gemächlicher Fußgänger getan hätte, Als sie den Platz erreichten, von dem aus sie den Obelisken beobachtet hatten, blieben sie stehen und sahen sich um.
    Die Gloscheyns schwebten tänzerisch hin und her, Es waren inzwischen mehr als hundert geworden, so daß es aussah, als hätten sich die Zwischenräume der Baumstämme mit einer Nebelfront gefüllt. Der Versuch, diese Front zu umgehen, wäre genauso riskant gewesen wie der, sie zu durchbrechen, Die beiden USO-Spezialisten gingen weiter, schwenkten aber leicht nach links ab, da sie sonst unweigerlich beim Obelisken herausgekommen wären.
    Sie hatten von ihrem alten Beobachtungsplatz etwa hundertfünfzig Meter zurückgelegt, als Volos Terdenbeenk einen kaum hörbaren Warnpfiff ausstieß und sich niederhockte.
    Kerm Kutting folgte dem Beispiel seines jungen Gefährten, wobei es deutlich hörbar in seinen Kniegelenken knackte. Ganz kurz kniff der alte Mann die Augen zusammen, dann ebbte der Schmerz in den Knien

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