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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhördrogen ist auch er nicht gefeit."
    „Ikenban ist ein Freund", wandte Banzo Makaresch ein.
    „Dann erweist ihr ihm einen Freundschaftsdienst, wenn ihr ihn tötet, falls er verhaftet ist", entgegnete Alfen. „Der Tod ist besser als die Zwangsarbeit in den Minen, bei der ein Mensch langsam und qualvoll stirbt."
    Hidur Janellik erhob sich, „Du kannst dich auf uns verlassen, Alfen", erklärte er mit ausdrucksloser Stimme, „Komm, Banzo!"
    Auch Banzo Makaresch stand auf. In seinem Gesicht spiegelte sich der innere Konflikt, der ihn beschäftigte. Aber Alfen Baardenveen wußte, daß Banzo bald so weit sein würde, daß er seine Hemmungen überwunden hatte.
    Er holte die beiden Presseausweise aus einem Schubfach seines Schreibtischs.
    Sie waren echt, denn es gab den Juliana Star tatsächlich, und Alfen war wirklich der Besitzer. Seine Helfer waren schon oft als Reporter aufgetreten. Er ärgerte sich nur darüber, daß er nicht auch Ikenban und Malena in der Rolle von Reportern zum Obelisken von Crandamme geschickt hatte.
    Aber die Sache war ihm zu brisant erschienen, und er hatte zu spät erkannt, daß es falsch gewesen war, an eine wirklich brisante Sache heimlich heranzugehen.
    Als Hidur und Banzo sein Büro verlassen hatten, rief er seinen Chefredakteur über Visiphon an und wies ihn an, in die nächste Faksimile-Ausgabe des Juliana Star eine Meldung darüber zu lancieren, daß die Vhratoschisten sich vom Vhrato-Kult losgesagt hätten und dabei wären, sich das Erbe der Erbauer der Obelisken anzueignen, um ihren gefährlichen Ideen Gewicht zu verschaffen.
    Sein Chefredakteur meldete Bedenken gegen die Tendenz des Artikels an und hielt dagegen, daß nach seinen Informationen Administrator Herkenbosch vorhätte, mit den Vhratoschisten in der Obeliskensache zu kooperieren.
    Aber Alfen Baardenveen ließ sich auf nichts ein. Er bestand auf der Veröffentlichung des von ihm angeregten Artikels. Insgeheim hoffte er, damit der Opposition im Parlament Munition gegen den Administrator zu liefern.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, ging er zu der kleinen Automatbar seines Büros und tastete sich einen Absinth.
    Der Verkauf von Absinth war wegen seiner Gefährlichkeit zwar verboten, aber es gab drei Brennereien auf Tomalkeyn, die den grünlichen bitteren Wermutlikör illegal herstellten und vertrieben.
    Als Alfen sich mit dem Glas in der Hand umdrehte, erschrak er so, daß es ihm beinahe aus der Hand gefallen wäre, denn zwischen ihm und seinem Schreibtisch stand ein Wesen, das er zwar kannte, das er aber niemals auf Tomalkeyn vermutet hätte.
    „Der Vhrato wird kommen!" sagte Hotrenor-Taak auf Interkosmo. „Das ist doch wohl, soweit ich informiert bin, die am häufigsten benutzte Grußformel auf diesem Planeten."
    Alfen Baardenveen schluckte trocken. Aus geweiteten Augen starrte er auf den Laren, der als Verkünder der Hetosonen der Gouverneur des Konzils für die Galaxis Milchstraße war.
    „Sie?" stieß er endlich ungläubig hervor. „Aber, ist das nicht zu gefährlich für Sie, persönlich ..."
    Der Lare unterbrach ihn mit einer schroffen Handbewegung.
    „Sie kennen mich von Bildern, und Sie kennen meinen Namen, Baardenveen, aber Sie kennen nicht mich", erklärte er im Tonfall eines geduldigen Lehrers, der einem begriffsstutzigen Schüler das Wesen der Infinitesimalrechnung begreiflich zu machen versucht. „Was Sie sehen, ist eine videomaterielle Projektion von mir, die ich mit Hilfe eines Synchron-Tele-Manipulators steuere."
    Alfen faßte sich relativ schnell wieder. Gedankenlos kippte er seinen Ansinth, dann brachte er sogar ein Lächeln zustande.
    „Bitte, entschuldigen Sie meine Überraschung, Verkünder", sagte er. „Ich war nicht darauf gefaßt, Ihnen in meinem Büro zu begegnen. Die Projektion wirkt absolut echt."
    „Sie ist perfekt", erwiderte Hotrenor-Taak, Alten Baar,denveen sah zu, wie sich die Projektion des Laren in einem Sessel niederließ. Wieder war er verblüfft. Nichts verriet, daß er keinen Laren aus Fleisch und Blut vor sich hatte, sondern nur eine Bündelung verschiedener Kraftfelder, die so zusammenwirkten, daß sie nicht nur rein optisch ein Lebewesen darstellten, sondern sogar die Wirkung von Masse und - im Bereich eines Schwerefelds - Gewicht simulierten, Jedenfalls drückte Hotrenor-Taaks Körper die Sitzfläche des Sessels so zusammen, wie ein echter Lare es getan hätte.
    „Kompliment", sagte Alfen. Er räusperte sich - verärgert darüber, daß er sich von einem

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