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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ab.
    Er spähte in die Richtung, in die Volos sein Gesicht gewandt hatte, Kurz darauf entdeckte auch er den Mann, der in eine graugrün gefleckte Kombination gekleidet war und von Baum zu Baum huschte. Die Pausen, die er an jedem Baum einlegte und in denen er aufmerksam die Umgebung musterte, verrieten ebenso wie das Nadlergewehr in seinen Händen, daß seine Absichten nicht friedlicher Natur waren.
    Kerm Kutting und Volos Terdenbeenk blieben reglos hocken.
    Sie wußten, daß das im Dschungel herrschende Halbdunkel ihr bester Verbündeter war - solange sie sich nicht bewegten.
    Der Fremde verriet durch sein Verhalten, daß er nach jemandem suchte, und die beiden Spezialisten konnten sich mühelos ausrechnen, daß ihnen die Suche galt, Als der Fremde auf gleicher Höhe mit den USO-Spezialisten war, hob Volos langsam sein Nadlergewehr, legte an und spähte durch das Reflexvisier. Er war sicher, daß er den Fremden mit der ersten der mit einem Lähmungsgift präparierten Nadeln treffen würde, Aber ein leises Zischen von Kutting sagte ihm, daß er nicht schießen sollte. Es war ein Geräusch, das vor dem Hintergrund der vielfältigen Geräusche des Dschungels von einem Außenstehenden nicht wahrgenommen wurde. Volos war es vertraut, denn er und Kutting verfügten über ein gewisses Repertoire an solchen Lauten, von denen jeder seine bestimmte Bedeutung hatte.
    Enttäuscht blickte Volos dem Fremden nach, der wenige Minuten später aus seinem Blick- und Schußfeld geriet. Erst dann wandte er sich um und schaute seinen Gefährten fragend an, „Er würde uns nichts verraten", erklärte Kerm Kuttin, „Wir folgen seiner Spur zurück, dann können wir feststellen, mit welchen Absichten er sich im Dschungel bei dem Obelisken herumtreibt."
    Das leuchtete Volos ein.
    Die beiden USO-Spezialisten nahmen ihre Geräte wieder auf.
    Mühelos fanden sie die Spuren, die der Fremde im weichen Dschungelboden hinterlassen hatte.
    Die Gloscheyns waren noch nicht wieder zu sehen. Entweder bewegten sie sich langsamer fort als zuvor oder sie waren mit der gleichen Plötzlichkeit verschwunden, mit der sie aufzutauchen pflegten.
    Als Volos abermals stehenblieb, wäre Kerm beinahe gegen seinen Rücken geprallt. Er unterdrückte eine ärgerliche Bemerkung, als er den Grund für Volos' jähen Halt entdeckte: einen der seltenen, riesenhaften Parkenier, die in den Dschungeln von Tomalkeyn lebten.
    Der Parkenier stand reglos auf seinen sechs gigantischen Säulenbeinen, die bei flüchtigem Hinsehen mit Baumstämmen verwechselt werden konnten, zumal der elliptische Rumpf, der bei ausgewachsenen Tieren die Größe eines Fünfzehntonnen-Lastengleiters erreichte, sich in der Laubregion des Dschungels verbarg. Der Kopf weidete wahrscheinlich wie üblich die Schmarotzerpflanzen ab, die auf dem Wipfeldach gediehen.
    „Du hast doch keine Angst, Junge?" fragte Kerm Kuttin.
    Volos Terdenbeenk schüttelte den Kopf. Er wußte als Kind dieses Planeten, daß es nur drei Gründe gab, aus denen ein Parkenier andere Lebewesen angriff: wenn sie sich in einem Fluggleiter befanden, wenn sie ihn massiv reizten oder wenn sie sich vor ihm fürchteten und der Geruch ihrer ausgeschwitzten Angst von dem Giganten gewittert wurde. Ansonsten waren Parkenier harmlos.
    Kerm atmete auf.
    „Dann wollen wir nicht Wurzeln schlagen. Ich bin nicht mehr der Jüngste, und die schwüle Hitze macht mir ganz schön zu schaffen."
    Lächelnd ging Volos weiter. Da die Spuren des Fremden zwischen den Säulenbeinen des Parkeniers hindurchführten, gingen die USO-Spezialisten ebenfalls unter dem unsichtbaren Rumpf des Riesentiers hindurch.
    Beide dachten sie dabei das gleiche, daß nämlich der Fremde ein Einheimischer sein mußte. Ein Fremdling, der sich nicht genau mit der Fauna Tomalkeyns auskannte, hätte es niemals gewagt, zwischen den Beinen eines Parkeniers hindurchzugehen.
    Das Tier rührte sich nicht. Ein Parkenier stand oft einen halben Tag lang an der gleichen Stelle. Nach weiteren fünfhundert Metern war es Kerm Kutting, der stehenblieb. Volos hielt ebenfalls an.
    Schweigend deutete der alte USO-Spezialist nach vorn, und mit einiger Mühe konnte Volos in zirka achtzig Metern Entfernung etwas Metallisches blinken sehen.
    Kerm deutete auf seinen Gefährten und dann nach links.
    Er selbst wandte sich nach rechts.
    Volos Terdenbeenk verstand, was sein Vorgesetzter wollte.
    Sie sollten sich dem metallischen Blinken von zwei verschiedenen Seiten nähern, um zu verhindern, daß sie eventuell

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