0738 - Das Spiel des Laren
zurückgekehrt wäre', Kerm?" fragte Volos verärgert. „Das ist die MARCO POLO, und wo die MARCO POLO ist, da ist auch Perry ..."
Er brachte seinen Satz nicht zu Ende, denn in diesem Augenblick öffnete sich eine Schleuse in der Außenhülle des Raumgiganten. Eine energetische Rampe wurde projiziert - und kurz darauf traten zwei Männer aus der Schleuse auf die Rampe.
Volos Terdenbeenk riß seinem Vorgesetzten das Fernglas aus der Hand, preßte es gegen seine Augen und blickte hinüber. Als er es absetzte, strahlte er triumphierend.
„Er ist es!" rief er. „Kerm, dort steht Perry Rhodan!"
„Unser Mann im All", bemerkte Kerm Kutting trocken und nahm dem jungen USO-Spezialisten das Fernglas weg.
Er blickte lange hinüber zu den beiden Männern auf der Rampe, dann setzte er das Fernglas ab, schüttelte kurz den Kopf und meinte: „Es ist tatsächlich Perry Rhodan - und der Mann neben ihm ist Fellmer Lloyd."
„Was habe ich gesagt!" schrie Volos Terdenbeenk begeistert und schlug seinem Vorgesetzten die Hand so kräftig auf den Rücken, daß Kutting nach Luft schnappte. „Du wolltest es nicht glauben, aber dort drüben steht der Beweis. Perry Rhodan ist heimgekehrt. Nun wird alles gut."
Er stutzte, runzelte die Stirn und sagte leiser: „Aber wenn es auf Tomalkeyn außer dem Mann und der Frau weitere Agenten der Laren gibt, werden auch die Laren bald wissen, daß Rhodan heimgekehrt ist. Kerm, wir müssen hinüber und Rhodan warnen!"
Kerm Kutting schüttelte den Kopf. Sein Gesicht wirkte verschlossen. Um die Lippen lag ein grüblerischer Zug.
„Ich weiß nicht!" erwiderte er gedehnt.
Erneut setzte er das Fernglas an die Augen. Doch diesmal blickte er nicht hinüber zum Schiff. Er musterte nacheinander die Fluggleiter, die zwischen den Frachtschiffen und auch auf den anderen Polkuppeln standen.
Als er das Glas absetzte, sagte er ernst: „Würden sich normale Bürger bei der Ankunft des Vhratos so verhalten wie wir, Volos?"
Volos Terdenbeenk dachte nach, dann antwortete er: „Nein, ganz bestimmt nicht, Kerm, Sie würden versuchen, so dicht wie möglich an Rhodan heranzukommen. Warum fragst du?"
Kerm reichte seinem Gefährten das Fernglas.
„Sieh dir die gelandeten Fluggleiter an!" befahl er kommentarlos.
Volos gehorchte. Als er das Glas nach einiger Zeit wieder absetzte, wirkte auch er nachdenklich.
„Die meisten Gleiter sind verlassen", erklärte er. „Nur in sieben Fahrzeugen sitzen noch Leute, und bei dreien habe ich gesehen, daß die Insassen das Schiff mit Ferngläsern beobachten. Das können keine normalen Bürger sein."
„Es sind Agenten der Laren", stellte Kerm Kutting fest. „Es war nur natürlich, daß sie kamen, um sich davon zu überzeugen, daß es tatsächlich Rhodan ist, der auf Tomalkeyn landete. Inzwischen aber haben sie Gewißheit. Was wäre natürlicher, als daß sie zu ihrem geheimen Stützpunkt eilen und eine entsprechende Hyperkomnachricht an die Laren absetzen?"
„Aber sie tun es nicht", stellte Volos fest.
„Und das muß einen Grund haben", erwiderte Kerm. „Es kommt mir vor, als wären sie sicher, daß die Laren bereits über die Landung Rhodans auf Tomalkeyn informiert waren, bevor die MARCO POLO von der Ortung der Raumkontrolle erfaßt wurde."
„Dann haben die Laren sicher eine Falle für die MARCO POLO vorbereitet. Ein Grund mehr, Rhodan zu warnen."
Kerm Kutting lächelte.
„Aus dir spricht die Ungeduld der Jugend, mein Sohn. Ich traue Perry Rhodan durchaus zu, daß er auf jedem Planeten der Milchstraße, auf dem er landet, mit einer Falle der Laren rechnet und entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen trifft." Er wurde wieder ernst. „Nein, hier stimmt etwas anderes nicht, und bevor ich nicht einen konkreten Anhaltspunkt dafür habe, was hier nicht stimmt, werde ich mich Rhodan nicht zu erkennen geben."
Er beobachtete, daß Rhodan und Lloyd zur Seite traten, um einem Gerätegleiter Platz zu machen, der die offene Schleuse verließ. Der Gleiter enthielt Verstärker- und Übertragungsapparaturen, was darauf schließen ließ, daß der Vhrato eine Ansprache halten wollte, die nicht nur von den unmittelbar Anwesenden, sondern über Television von der gesamten Bevölkerung des Planeten gehört und gesehen werden sollte.
„Ich bin gespannt, was Rhodan zu sagen hat", meinte er.
Alfen Baardenveen musterte durch sein Fernglas die Gesichter der Kolonisten, die unterhalb der Energierampe standen und zu Perry Rhodan und Fellmer Lloyd aufblickten.
Rührung und
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