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0738 - Die Nächte der Ratten

0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Präfektur, sondern der Park mit den Regenbogenblumen.
    Vermutlich würde sie nämlich ohne Robins Unterstützung keinen Polizisten überreden können, Zamorra dort abzuholen.
    Und Robin war jetzt sicher mit dem Haus beschäftigt, das das Zentrum des Spinnennetzes zu sein schien - oder das Rattennest.
    ***
    »Ratten!«, keuchte Celine auf. »Das sind Ratten!«
    Sie stieß einen spitzen Schrei aus, als einige der Tiere ihr zu nahe kamen.
    »Jetzt hab dich doch mal nicht so«, versuchte Diana sie zu beruhigen. In den endlosen Jahren auf dem Geisterschiff hatte sie oft genug mit Ratten zu tun gehabt. Immer wieder hatte sie sie erschlagen, und immer wieder waren die Biester zurückgekehrt. Auch sie hatten das Schiff niemals wirklich verlassen können…
    Und selbst jetzt, nach gut drei Jahren, träumte Diana immer wieder davon, noch an Bord des Piratenschiffs zu sein, und ihr Aufenthalt in Frankreich sei nur ein Traum…
    »Zurück«, warnte Robin. »Raus hier, alle! Wenn die uns beißen…«
    Celine wandte sich um.
    »Wir können nicht mehr zurück«, stieß sie hervor. »Die haben uns eingekreist!«
    In der Tat kamen sie auch aus Richtung der Haustür heran. Dutzende, Hunderte von Ratten! Sie bildeten einen dichten Teppich, drängten sich aneinander und teilweise übereinander. Und immer näher kamen sie heran, scharrend und pfeifend.
    »Wir könnten Hilfe herbeitelefonieren«, überlegte Diana.
    »Womit? Das Handy liegt draußen im Wagen, und hier im Haus habe ich noch keinen Apparat gesehen.«
    »Mir wird schlecht«, keuchte Celine. »Ich muss gleich…«
    »Keine Panik«, sagte Robin. »Wir sind gleich wieder draußen.«
    »Und wie stellen wir das an?«, fragte Diana. Sie war zwar nicht gerade der Typ des Pessimisten, aber in diesem Fall sah sie keine Chance. Keiner von ihnen konnte aus dem Stand weit genug springen, um über diese Menge an Ratten hinwegzugelangen, und für einen Anlauf gab es nicht genug Platz.
    »Feuer«, sagte der Chefinspektor lakonisch. »Davor haben Ratten Angst. Ist so ziemlich das Einzige, wovor wie sich fürchten.«
    »Du willst doch nicht etwa das Haus in Brand setzen?«
    »Wenn uns keine andere Möglichkeit bleibt, hier hinauszukommen -warum nicht?«
    »Was immer Sie Vorhaben«, keuchte Celine, der der Schweiß auf der Stirn stand, »tun Sie's schnell!«
    Die ersten Ratten waren nur noch einen Meter von den drei Menschen entfernt.
    »Wo kommen die Biester nur her?«, überlegte Robin. »Das hier ist doch eine der besseren Wohngegenden. Und dann diese Menge…«
    Er dachte an das, was Nicole erzählt hatte. Massenweise Ratten im Château Montagne, die allerdings nur von Zamorra und dem Drachen gesehen worden waren. Bis auf eines der Tiere, das magisch fixiert worden war und das Zamorra sich wohl hatte vornehmen wollen.
    Trugbilder?
    Vielleicht waren diese Ratten ja auch nur Illusionen?
    Dafür sprach auch ihre hohe Anzahl. So viele Ratten auf einem Haufen, in einem Haus, das war einfach nicht normal! Die fanden doch gar nicht genug Futter.
    Entschlossen machte er ein paar Schritte vorwärts, wollte einfach durch die Trugbilder hindurchgehen.
    Da spürte er schmerzhaft, wie sie ihn ansprangen und zubissen.
    Er wich zurück, schaffte es, die Tiere abzuschütteln. Aus den Rissen in seiner Hose sickerte Blut. Nein, das waren keine Trugbilder. Diese Ratten waren echt!
    Celine übergab sich. Mitten in die Ratten hinein.
    »Dann müssen wir es wohl doch mit Feuer versuchen«, sagte Robin. Er zupfte ein Taschentuch hervor, hielt sein Feuerzeug daran und setzte es in Brand. Dann warf er es mitten in den Rattenpulk hinein.
    Blitzschnell wichen die Biester aus. Eine kleine rattenfreie Insel entstand. Aber nur eine Einzige, und das Taschentuch würde bald verbrannt sein. Wenn jetzt der Teppich aus einem feuerresistenten Material bestand, dann…
    Er war feuerresistent!
    Die Flammen erloschen wieder, ehe einer der Menschen den winzigen vermeintlichen Vorteil nutzen konnte.
    Und da griffen die Ratten von allen Seiten her endgültig an!
    ***
    Einer der Polizeibeamten kam nach gut zwanzig Minuten auf die Idee, mal in der Präfektur anzurufen, ob der ramponierte Porsche bereits eingetroffen sei.
    Dort wusste man von nichts.
    »Der müsste aber längst da sein! Die Frau wird doch nicht etwa…?«
    »Was für eine Frau?«
    Der Polizist im Streifenwagen traf eine einsame Entscheidung.
    »Lassen Sie die Kollegen nach dem Wagen suchen. Heller Porsche Turbo, Cabrio, rechts vorn und links stark verbeult und

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