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0738 - Die Nächte der Ratten

0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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machte. Vermutlich wusste Raffael nicht alles.
    Den Rest musste Zamorra herausfinden.
    Eine Falle, in die er nicht hineingehen sollte, aber er sollte den Fallensteller unschädlich machen, weil ihm sonst ein neuer großer Gegner erwüchse… Das war alles vage. Ratten-Trugbilder als umgeleiteter Hilferuf… Noch unglaublicher.
    Nein. So konnte er es sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Und genau damit hatte seine Gegnerin gerechnet…
    ***
    Vielleicht hätte Pierre Robin besser getan, den Glatzenmann zu befragen, ehe er sich dem Haus näherte. Aber er wollte die ganze Sache rasch hinter sich bringen, und so beging er zum ersten Mal in seinem Leben einen Fehler.
    Die Haustür, als welcher der schießwütige Glatzenmann mit dem Rattenbiss im Nacken gekommen war, stand noch halb offen. Robin sah das als Einladung. Er warf einen kurzen Blick auf das Klingelschild. Der Name Michelle Cataract war nicht angegebenen, das Namensfeld neben der Klingel leer. Das besagte nichts und alles. Aber immerhin hatte der Porsche hier geparkt, auf den Celines Beschreibung passte wie die Faust aufs Auge, und ihr kahlköpfiger Gegner war aus dem Haus gekommen und hatte mit dem Porsche zu flüchten versucht.
    »Ist hier jemand?«, fragte Robin laut. »Polizei! Ist jemand im Haus?«
    Keine Antwort.
    »Hier stimmt etwas nicht«, sagte Diana hinter ihm.
    »Wir sollten nicht weitergehen«, raunte Celine. »Diana, das alles geht uns doch nichts an! Wir zwei sind keine Polizisten!«
    Robin überhörte die Bemerkung bewusst. Er ging vorsichtig weiter. Sehr vorsichtig. Er rechnete damit, dass jederzeit irgendwo vor oder hinter ihm eine Tür aufschwang und sich ihm jemand in den Weg stellte.
    Stattdessen kamen die Ratten…
    ***
    Die Dämonin registrierte, dass ihr dritter Diener ausgeschaltet worden war. Er sollte die Polizei ablenken, aber es war ihm nicht gelungen. Entweder hatte er sich zu dumm angestellt, oder der Polizist war zu schnell gewesen.
    Vermutlich war Dummheit der Hauptfaktor. Diese drei Männer, die Lou sich durch Rattenbisse hörig gemacht hatte, besaßen keine besonders hohe Intelligenz. Gesindel, arbeitsscheu und feige. Sie fühlten sich nur zu mehreren stark, wenn sie in der Überzahl waren. Allein auf sich gestellt, hatte dieser Mann versagen müssen.
    Er hatte die Polizisten hinter sich herlocken sollen, fort von diesem Haus. Sie hatten hier nichts zu suchen. Die Falle musste erst zuschnappen, vorher durfte sich niemand damit befassen!
    Aber das Opfer war immer noch nicht hier.
    Lou überlegte, ob sie Rokor noch einmal gezielt um Hilfe rufen lassen sollte. Es konnte doch nicht sein, dass der Feind überhaupt nicht reagierte. Immerhin hatte er eine der Trug-Ratten fixieren, befragen und vernichten können. Er musste also informiert sein.
    Und selbst, wenn er dabei etwas zu viel erfahren haben sollte, schätzte ihn Lou so ein, dass er dennoch hierher kam. Egal unter welchen Voraussetzungen. Warum nur fand er die Richtung nicht?
    Es wurde langsam Zeit.
    Doch an seiner Stelle erschien nun die Polizei.
    Die Dämonin disponierte kurzfristig um - und schlug zu.
    ***
    Während Nicole den Porsche in Richtung Präfektur lenkte, wurde ihr klar, dass das, was sie hier tat, völliger Unsinn war. Sie hätte bei Robin bleiben sollen. Den Wagen konnte auch die Polizei wegbringen oder abschleppen lassen. Nicole hatte überreagiert.
    Aber irgendwie hatte es sie gedrängt, Porsche zu fahren - man kam ja zu selten dazu. Wenn Zamorra und sie irgendwo auf der Welt Mietwagen benutzten, waren das entweder Limousinen oder Geländefahrzeuge, aber keine hochkarätigen Sportwagen.
    Was natürlich keine Entschuldigung für den Mist ist, den ich gebaut habe, war ihr klar. Nur eine Erklärung.
    Aber da sie nun schon mal unterwegs war, konnte sie auch weitermachen.
    Während der Fahrt stellte sie fest, dass der Wagen über Telefon verfügte. Es war aktiviert! Sie konnte es also benutzen, ohne auf eine Sperre zu stoßen.
    Kurz entschlossen wählte sie Château Montagne an. Zamorra nahm den Anruf sofort selbst entgegen.
    »Wir haben es hier mit Leuten zu tun, die von Ratten gebissen wurden«, sagte sie. »Ich denke, damit dürfte die Verbindung zwischen beiden Fällen endgültig klar sein. Wie sieht es bei dir aus?«
    »Kompliziert«, sagte er. »Aber ich komme jetzt auch rüber. Vielleicht soll es so sein. Holt mich einer ab?«
    »Mache ich«, versprach Nicole leichtsinnig, legte auf und änderte ihre Fahrtrichtung. Ihr Ziel war nicht mehr die

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