0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa

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zurückzubleiben.
    »Wäre nicht gut, jemanden allzu aufmerksam zu machen«, begründete er den Befehl. »Wenn Sie von Mademoiselle Diana hören, Sie sollten schnell herkommen, dann bitte mit Christbaum und Posaune.«
    »Bestätigt«, kam es aus dem anderen Wagen zurück.
    »Sag mal«, wollte Diana von der Rückbank her wissen. »Bin ich jetzt als Hilfskommissarin vereidigt oder so? Kriege ich auch Gehalt?«
    »Schreib ’ne Eingabe ans Innenministerium, ich unterzeichne«, brummte Robin. »Bis die Genehmigung kommt, also in etwa zwölfhunderttausenddreizehnmilliardenundfünf Jahren, bist du freiwillige Helferin.«
    »Schön, dass ich das auch mal erfahre.«
    »Bleib im Wagen, setz dich ans Lenkrad. Wenn die beiden anderen Damen so fréundlich wären, mir zu folgen…«
    »He, wieso lässt du nicht Cel hier?«, protestierte Diana.
    »Weil ich vielleicht ihre Erinnerung brauche«, warf Nicole ein, ehe Robin etwas sagen konnte. Der Chefinspektor und die nächtliche Tänzerin sahen sie verblüfft an.
    »Was bedeutet das?«, wollte Celine wissen.
    »Dass Sie mit uns kommen«, entschied Nicole. Sie öffnete das Handschuhfach und fand ein Clipholster mit Dienstwaffe. Eine zusätzliche Pistole, die Robin aus Vorsichtsgründen stets im Wagen mit sich führte. Nicole hatte einmal beobachtet, wie er sie heraus holte, und sich jetzt daran erinnert.
    Kommentarlos befestigte sie das Holster am Gürtel ihrer Jeans und zog die Waffe, um das Magazin zu prüfen.
    »Bring mich nicht in Teufels Küche«, warnte Robin. »Dir ist klar, dass ich mich für jede Kugel rechtfertigen muss, die du damit verschießt?«
    Nicole winkte ab. »Stirb an einem anderen Tag«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Sehr witzig«, grollte Robin. »Finde ich wirklich sehr witzig. Gut, wir sind jetzt in deinem Zielgebiet. Wie finden wir heraus, wo sich die Zielperson befindet?«
    Es war die Straße, die auch von der Meldestelle angegeben worden war, nur dass es die Hausnummer nicht gab. Sie war viel zu hoch für diese Straße.
    »Indem wir uns den Porsche da drüben mal ansehen«, sagte Nicole und wies auf ein helles Cabrio, das in einer Hauseinfahrt parkte. Das Verdeck war zurückgeklappt. »Celine, ist das der Wagen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte das Mädchen.
    Sie stiegen aus und näherten sich der Hauseinfahrt zu dritt.
    »Könnte sein«, überlegte Celine. »Die Ähnlichkeit ist ziemlich groß.«
    »Adresse und Name falsch, Fahrzeug richtig«, sagte Robin. »Schauen wir uns das Fahrzeug mal genauer an.«
    ***
    Sie waren nur noch ein paar Meter entfernt, als ein Mann aus der Haustür trat. Er war kahlköpfig, trug Springerstiefel und uniformähnliche Kleidung.
    Celine schrie auf. »Das ist er!«
    Der dritte aus der Vergewaltiger-Truppe!
    Der Mann reagierte sofort.
    Er duckte sich halb und hielt von einem Moment zum anderen eine Waffe in der Hand. Eine M-11, eine Minimaschinenpistole mit für ihre Größe ungeheuerlicher Schußgeschwindigkeit. Er warnte nicht, er schoss sofort.
    Robin ließ sich fallen und hieb dabei Celine in die Kniekehlen, sodass sie ebenfalls stürzte. Nicole warf sich zur Seite.
    Die MPi-Garbe jagte haarscharf über sie hinweg und vorbei.
    Nicole und Robin rissen ihre Pistolen aus den Holstern und erwiderten das Feuer.
    Der Glatzköpfige hetzte auf den Porsche zu und sprang hinein, ohne die Tür zu benutzen. Sofort drehte er sich wieder und schoss abermals aus der M-11.
    Robin hatte inzwischen Celine von der Straße gezerrt und suchte Deckung. Nicole feuerte beidhändig. In der Frontscheibe des Cabrios entstanden Löcher und Spinnennetzmuster. Der Motor des Wagens röhrte los. Auf der anderen Seite startete Diana den Citroën.
    Wieder schoss der Glatzkopf.
    Nicole rollte sich über die Straße, entging nur knapp dem Feuerstoß. Verdammt, wie viele Patronen hatte der Glatzenmann in seinem Magazin?
    Bremsen kreischten.
    Diana hatte den Citroën gleich herumgezogen und musste stoppen, weil Nicole ihr vor die Räder rollte. Robin kniete neben einer Grundstücksmauer und schoss auf die Porsche-Reifen.
    Der Turbo jagte, aus der Einfahrt heraus, wäre beinahe auf der anderen Seite gegen einen geparkten Renault gekracht und schleuderte davon.
    Robin warf sich herum und schoss im Liegen weiter. Nicole sprang auf und zielte wieder beidhändig, jagte Schuss auf Schuss aus dem Rohr. Am Ende der Straße tauchte der Streifenwagen mit flackernden Blaulichtern auf und sperrte die Kreuzung.
    Der Porschefahrer versuchte heckwärts auszuweichen, aber der