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0739 - Varneys Rache

0739 - Varneys Rache

Titel: 0739 - Varneys Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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fast zwei Meter groß und hatte langes, schwarzes Haar. Seinem Aussehen nach war er nicht älter als 30. Doch seine roten Augen schienen schon alles gesehen zu haben. Ungeachtet seiner misslichen Situation verzog er die Lippen zu einem ironischen Grinsen.
    »Das ist Varney«, sagte Professor Schmettke, der Steinbrenners Blick bemerkt hatte. »Das Prachtstück unserer Sammlung. Er ist der Anführer der Horde. Ein wirklich bemerkenswerter Bursche.«
    Steinbrenner baute sich direkt vor dem Vampir auf. Die Nähe des Blutsaugers versetzte ihn in eigenartige Erregung. Aber noch war er von der übernatürlichen Herkunft der Bestien nicht gänzlich überzeugt.
    »Gehen Sie nicht zu nah ran! Er ist gefährlich.«
    Der Obersturmbannführer ignorierte Schmettkes Warnung.
    »Sie sollten auf ihn hören, Herrenmensch. Er ist ein großer Gelehrter«, zischte Varney. Seine Stimme war erstaunlich wohlklingend und triefte vor Verachtung.
    »Er kann reden. Und er spricht sogar deutsch«, höhnte Steinbrenner.
    Unvermittelt zog der SS-Mann seine Pistole und feuerte. Die umstehenden Wissenschaftler blickten verschreckt von ihrer Arbeit auf, als sich das Magazin in Varneys Körper entlud. Doch der von den Einschlägen hin und her geworfene Vampir lachte nur. Fasziniert sah Steinbrenner zu, wie sich die Wunden sofort wieder schlossen. Jetzt war er überzeugt.
    »Wie kann man sie töten?«, fragte er.
    Schmettke wies auf eine Reihe zugespitzter Holzstücke auf einem der Labortische. »Ein Pflock ins Herz bringt sie um, ebenso wenn man ihnen den Kopf abschneidet. Auch Feuer wirkt. Wir haben es an mehreren Exemplaren experimentell getestet. Leider sind deshalb nur noch diese drei übrig.«
    »Bombenexplosionen?«
    »Haben wir noch nicht ausprobiert. Ist aber eine gute Anregung.« Eifrig kritzelte der Biologe etwas in einen Notizblock, den er aus seinem Kittel fischte. Doch die nächste Frage ließ ihn erneut zusammenschrecken. »Wozu die Soldaten?«
    Professor Schmettke hatte mehrfach Wehrmachtsangehörige zur Unterstützung angefordert. Keiner von ihnen war zurückgekommen. So war Berlin überhaupt erst auf die geheimen Experimente in den Karpaten aufmerksam geworden.
    »Wir mussten testen, wie sich der Vampirkeim auf Menschen auswirkt. Und ob sich die Infizierten nach der Verwandlung kontrollieren lassen«, erklärte der Wissenschaftler nervös.
    »Sie haben unsere Soldaten von diesen Bestien aussaugen lassen?« Steinbrenner war es völlig gleich, wie viele Soldaten auf welche Weise fürs Vaterland verreckten. Menschen waren für den SS-Mann nur Material. Aber das wurde zurzeit ganz woanders gebraucht. »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was in Russland los ist? Wir brauchen jeden Mann!«
    »Eben deshalb, Herr Steinbrenner«, entgegnete den Professor. »Wenn unsere Vampirsoldaten einsatzbereit sind, werden Sie viel geringere Verluste haben.«
    Die Ängste der deutschen Mütter waren Ernst Steinbrenner herzlich egal. Für ihn zählte nur Effektivität. »Wie sind die Resultate?«, fragte er schroff.
    »Wir stehen noch am Anfang…«
    »Die Resultate!«
    »Nun…« Schmettke wand sich. »Die verwandelten Soldaten haben sich bisher geweigert, unseren Befehlen zu folgen. Wir haben es mit Gehirnoperationen probiert. Leider sind bisher alle fehlgeschlagen.«
    Steinbrenner wusste, was das bedeutete. Die Soldaten waren Futter für die Raben.
    »Fortschritt kostet immer Opfer. Sie als Offizier müssten das am besten verstehen«, erklärte der Gelehrte. »Ich hoffe, wir können auf Ihre Unterstützung zählen.«
    Steinbrenner lachte schrill auf. »Sie sind wahnsinnig, Schmettke! Können Sie sich den Führer vorstellen, wie ersieh Nacht für Nacht aus dem Sarg erhebt? Soll das die Hoffnung des Dritten Reiches sein?«
    »Wir wären unbesiegbar!«, sagte Schmettke beschwörend.
    »Wenn Churchill nicht seine neue Wunderwaffe einsetzt. Ein Bund Knoblauch!«
    »Knoblauch schadet ihnen nicht, ebenso wenig wie Kreuze«, erklärte der Professor überflüssigerweise.
    »Aber das hilft«, sagte Steinbrenner, griff sich einen der Pflöcke vom Tisch und stieß ihn der linken Vampirin in die Brust.
    »Yana!«, schrie Varney und riss wie ein Wahnsinniger an seinen Ketten.
    Steinbrenner liebte es, andere Kreaturen leiden zu sehen. Es gab ihm das Gefühl uneingeschränkter Macht. Lachend sah er zu, wie die Untote sich schreiend wand, während ihr Körper in Sekundenschnelle zerfiel, bis nur noch die Knochen und ein Häufchen Staub übrig blieben.
    »Warum das Skelett

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