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074 - Der Sohn des Zyklopen

074 - Der Sohn des Zyklopen

Titel: 074 - Der Sohn des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Vergessenheit geraten lassen. Seine Fähigkeiten waren auf die niedrigsten Instinkte degeneriert.
    Aber das zählte nicht mehr. Er hatte einen Nachkommen. Nur das war wichtig. Und er war zu ihm unterwegs, um ihm ein Geschenk zu bringen, das sein weiteres Schicksal bestimmen sollte.
    Torto brüllte wieder seine Freude in die Bergwelt der Pyrenäen hinaus. Er fühlte sich wie der Herr der Finsternis. Hatte er nicht Leben erschaffen?
    Er schrie so laut, daß er sogar den Knall des Schusses übertönte.
    Er hatte die Detonation nicht gehört, sah nur verwundert, daß kaum eine Handlänge neben ihm etwas in den Baumstamm einschlug und durch die Erschütterung der Schnee von den Ästen fiel.
    Er verstummte verwundert.
    Plötzlich sah er es vor sich aufblitzen, mehrere Male gleichzeitig; und ebenso oft knallte es. Etwas - zweifellos ein Geschoß - streifte heiß seinen Oberarm, riß ein Loch in den Fellumhang.
    Über einer Schneekuppe tauchten einige Gestalten auf. Menschen. Torto wirbelte verzweifelt herum. Jetzt kamen auch von links einige Gestalten auf ihn zu.
    Da begriff selbst der Zyklop, der sich nicht gerade durch besondere Intelligenz auszeichnete, daß die Menschen nicht zufällig auf ihn gestoßen waren. Sie jagten ihn.
    Wieder krachten Schüsse. Eine Reihe von Detonationen zerrissen die Stille. Die Gestalten unterhalb von ihm kamen aus ihrer Deckung und stürmten auf ihn zu. Sie schrien einander Befehle zu und ließen zwischendurch immer wieder ihre Waffen sprechen.
    Torto erkannte, daß er in der Falle saß. War dies das Ende für ihn, der er aus dem Geschlecht der Unsterblichen stammte? Würde er seinen Sohn nicht mehr zu Gesicht bekommen?
    Er schrie vor Wut und Enttäuschung auf, als ein weiteres Projektil ihm den Kopfschutz vom Schädel riß. Das Geschoß hinterließ eine heiße Spur; im nächsten Augenblick kühlte bereits ein eisiger Windhauch seine Wunde.
    Er kannte seine Jäger. Sie gehörten einer Sekte an, die schon lange Jagd auf ihn machte. Woher hatten sie erfahren, wo er diesmal zu finden war? Wer hatte es ihnen verraten?
    Torto sah einen seiner Jäger ganz deutlich. Er war groß, fast so groß wie er. Unter seiner in den Nacken geschobenen Fellkapuze war ein wettergegerbtes Gesicht mit einem struppigen Schnurrbart zu sehen. Dieses Gesicht brannte sich unauslöschlich in Tortor Gedächtnis ein. Sein Instinkt sagte ihm, daß dies sein ärgster Feind war.
    Der Zyklop war schon ganz taub von den Schüssen.
    Tirso!
    Er mußte seinen Sohn noch einmal sehen.
    Torto griff sich zwei Schafe der verschreckten Herde, die sich zu seinen Füßen zusammendrängte, und hob sie sich wie ein Schild vor die Brust. So setzte er sich in Bewegung und rannte geradewegs auf die heranstürmenden Jäger zu, die mit allem gerechnet hatten, nur nicht mit einem solchen Ausbruchsversuch des Zyklopen.
    Torto spürte, wie einige Projektile in die qualvoll aufschreienden Schafe einschlugen, merkte, wie ihre Körper nach heftigem Zucken erschlafften. Aber dann hatte er die Reihe seiner Häscher auch schon durchbrochen, ohne daß er von einer Kugel getroffen worden war. Er warf die Kadaver der toten Tiere fort, preßte den hermetischen Kreisel fest an sich und verschwand im Wald.
    Hinter ihm verhallte die letzte Detonation.
    Torto entfernte sich rasch. Die Stille der Bergwelt umfing ihn wieder. Er war gerettet.
    Er hatte das schwerste Hindernis auf dem Weg zu seinem Sohn überwunden. Jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten.
    Dorian Hunter warf das Gewehr wütend in den Schnee.
    Der Zyklop saß bereits in der Falle. Sie hatten ihn umzingelt; er präsentierte sich ihnen förmlich als Zielscheibe, aber dann war er ihnen doch noch entkommen, hatte sie einfach über den Haufen gerannt.
    Das hätte ihnen nicht passieren dürfen.
    Zugegeben, Dorian und seine baskischen Verbündeten waren nicht darauf vorbereitet gewesen, schon hier auf den Zyklopen zu stoßen. Dorian hatte vielmehr gehofft, ihn in seiner Höhle bei den Caseadas de Cotatuero zu überraschen.
    Was hatte den Zyklopen aus seinem Versteck getrieben? Dorian ahnte es. Er kannte inzwischen die Zusammenhänge gut genug, so daß er ziemlich genau wußte, was hier für ein dämonisches Spiel getrieben wurde. Aber es war trotzdem ein Rückschlag, daß ihnen der Zyklop entkommen war.
    Einer der Basken kam zu Dorian und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Es war Pedro, der Dorian in seinem Haus wohnen ließ. Der Dämonenkiller wußte natürlich, daß er dies nicht nur der

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