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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gefolgt bin. So konnte ich
doch noch einige Worte mit ihm wechseln.«
    »Ich wollte ihn auch noch sprechen, aber der Tod war
schneller. Ich wollte ihn fragen, was er in der Vergessenen Stadt gesehen
hat und wo sie liegt.«
    Die Worte wirkten auf Tanaka Omko wie eine kalte
Dusche. Der kleine Japaner zuckte zusammen. »Was wissen Sie davon?« Es
bereitete ihm offensichtlich Mühe, seine Fassung zu wahren.
    Mit stiller Freude registrierte Perry, daß der Köder,
den er ausgeworfen hatte, seine Wirkung nicht verfehlte.
    »Leider zu wenig. Ich habe durch Zufall davon
erfahren. Ich bin Journalist. Mich interessiert alles, worüber ich schreiben
kann. Ich habe vor Jahren schon einmal etwas von der Vergessenen Stadt ,
in der soviel Unheimliches passiert sein soll, gehört. Aber dann verliefen sich
die Dinge im Sand. In der letzten Nacht habe ich von Oliver Gadock gehört. Er
hatte im Fieber gesprochen. Mister Omko, ich habe eine Freundin hier im
Krankenhaus, sie hatte Dienst. Von ihr habe ich erfahren, was Mister Gadock
ausgeplaudert hat. Und es hat mich beschäftigt. Das muß ich ehrlich gestehen.«
    »Sie sind sehr offen.«
    »Warum sollte ich Ihnen etwas vormachen? Ich hoffe,
mit Ihnen über diese Dinge sprechen zu können, denn ich glaube, daß es diese
Stadt gegeben hat.«
    »Wie recht Sie damit haben, Mister…«
    »Muthly, Perry Muthly.«
    »Mister Muthly. Oliver Gadock ist tot. Er wird niemand mehr sagen können, was für
eine Krankheit das war, die er mit nach Liverpool gebracht hat, und die ihn
dahinsiechen ließ. Es war der Fluch Nakors, der ihn getroffen hat. Er muß einen
Fehler gemacht haben, als er die Stadt, deren Namen niemand kennt, besuchte.«
Tanaka Omko musterte den hochgewachsenen Engländer. »Wenn Sie interessiert
daran sind, Mister Muthly, mehr über ein großes und gefährliches Geheimnis zu
erfahren, werde ich Ihnen gern davon erzählen. Ich weiß, wo die Stadt liegt,
aus der Gadock gekommen ist. Ich werde hingehen. Noch heute.«
     
    ●
     
    Perry Muthly wurde das Gefühl nicht los, daß er einer
einmaligen Sache auf der Spur war.
    Das Gespräch mit dem Japaner entwickelte sich. Tanaka
Omko erwies sich als ausgezeichneter Erzähler, der etwas bildhaft darzustellen
wußte.
    Ehe sich Perry versah, saß er mit dem auswärtigen
Besucher in einem Pub an der nächsten Straßenecke und trank einen heißen Tee.
Während des Gespräches, in dem er unter anderem erfuhr, auf welche Weise der
Privatgelehrte Tanaka Omko den Toten kennengelernt hatte, kam vieles zur Sprache. Im Hafen von Tokio stieß vor gut
einem Jahrzehnt in einer Kneipe der junge Gadock auf Omko. Die beiden Männer
kamen ins Gespräch, und es stellte sich heraus, daß beide fast demselben Hobby
frönten: Sie spürten alte Kulturen auf, liebten archäologische Forschungen und
glaubten ernsthaft daran, daß es vor dem Eintritt der Menschheit in die
Weltgeschichte schon Leben auf der Erde gab, das seine Spuren eingeprägt hatte.
Damals sprachen sie zum ersten Mal von der unheimlichen Stadt, von der Tod und
Verderben ausgegangen war. Tanaka Omko war soweit gegangen zu behaupten, daß diese
vergessene, unbenannte Stadt nichts anderes sei als der Vorraum zur Hölle.
Etwas Schreckliches, Ungeheuerliches und im höchsten Maße Unglaubliches müsse
dort lauern. Etwas, das nicht sterben könne, etwas, das auf seine Stunde warte…
    Tanaka erzählte packend, und Perry war fasziniert. »Wir
verloren uns lange Jahre aus den Augen. Ich ging meinen Wegen nach, er den
seinen. Hin und wieder kam eine Karte aus einem abgelegenen Winkel der Erde.
Kein Wort von seinen Unternehmungen, von seiner Suche, bis vor wenigen Tagen
das Telegramm eintraf. Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht. Als ich in
Liverpool eintraf, brauchte ich nur nach der Madox zu fragen. Dort erfuhr ich,
in welches Krankenhaus er eingeliefert worden war. Ich fuhr in die Midland
Clinics und erkannte sofort, daß seine letzte Stunde gekommen war, doch es
blieb ihm noch die Zeit, mir das zu geben.« Mit diesen Worten griff der Japaner
in die Brusttasche seines Jacketts und zog ein zusammengefaltetes Papier
heraus. Es war ein zerknitterter, linierter Briefbogen, auf dem Notizen in
japanischen Schriftzeichen standen.
    Wortlos reichte er den auseinandergefalteten Bogen
über den Tisch und blickte seinem Gegenüber in die Augen.
    Perry Muthly hielt diese Geheimnistuerei für eine
Show, aber er spielte mit.
    Auf der einen Seite des linierten Bogens sah er eine
Skizze, die mit zittriger Hand

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