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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dem magischen Flammenwerfer. Handlich und unscheinbar war das Silberfeuerzeug, das mir schon unschätzbare Dienste erwiesen hatte.
    Mr. Silver und Lance Selby betraten mein Zimmer.
    »Tür zu!« rief ich.
    »Was ist passiert, Tony?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Mach die Tür zu, Silver, sonst entwischt sie!«
    »Wer? Ich sehe niemanden. Tony, hast du eine Halluzination?«
    »Schön wär's«, quetschte ich zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor. Dann informierte ich die Freunde, und sie begaben sich mit mir sogleich auf die Suche.
    Wir rückten alle Möbel von ihrem Platz, zerlegten das Bett. Irgendwie hatte es das kleine Biest geschafft, sich an der Matratze festzuhalten.
    Jetzt stieß sich die Schlange ab!
    Sie flog auf mein linkes Handgelenk zu. Mir fuhr vor Schreck ein Eissplitter ins Herz. Ich riß die Hand zurück, das Biest verfehlte mich knapp und landete auf dem Boden.
    Ich setzte sofort den Flammenwerfer ein.
    Knopfdruck!
    Aus einer dünnen Düse raste eine meterlange Feuerlohe. Ich zog die Flamme über den Holzboden, und als sie das kleine Reptil erwischte, verpuffte es mit einem üblen Gestank.
    Es ging so schnell, als wäre die Schlange mit Schießpulver gefüllt gewesen. Ich nahm den Finger vom Knopf, die Flamme erlosch, und ich atmete erleichtert auf.
    Der Marbu-Killer fiel mir ein.
    Ich rannte zum Fenster. Der Mann war nicht mehr da. Mein Schuß hatte die ganze Mission auf die Beine gebracht. Es war wahrscheinlich der erste Schuß seit Bestehen der Mission, der hier gefallen war.
    »Hast du den Kerl getroffen?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Ich glaube ja.«
    »Dann müssen wir ihn suchen!«
    Als ich aus meinem Zimmer trat, sagte Don Sillock: »Mr. Ballard, ich verlange eine Erklärung!«
    Wußte er nicht, wie lächerlich er sich damit machte?
    Ich scherte mich nicht um ihn, sondern eilte mit meinen Freunden aus dem Haus. Wir entdeckten eine Blutspur, die auf die dunkle Buschwand zuführte.
    Mr. Silver, der nachtsichtig war, übernahm die Führung wie ein Jagdhund. »Der Mann verliert viel Blut«, sagte er. »Er kann nicht weit kommen.«
    Der Ex-Dämon fegte Zweige mit großen, lappigen Blättern auseinander, und da lag der Schwarze mit dem weißen Gesicht.
    Und er hielt sein Blasrohr an den Mund!
    ***
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Don Sillock wütend. Nichts konnte ihn mehr beleidigen und ärgern, als wenn man ihn nicht beachtete. »Hat dieser Ballard den Verstand verloren? Miss Karras, wieso waren Sie in seinem Zimmer?«
    »Das geht nur mich etwas an!« sagte Colin Nabors scharf. »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten.«
    »Alles, was im Verlaufe dieser Expedition passiert, ist auch meine Angelegenheit, Nabors. Merken Sie sich das. Warum hat Ballard geschossen?«
    Samantha Karras spürte ein leichtes Brennen am rechten Bein, und als sie nach unten blickte, sah sie, daß sie blutete.
    Mit zitternden Fingern untersuchte sie die Wunde, doch ihre Angst war unbegründet. Die Schlange hatte sie nicht gebissen; es war nur ein blutiger Kratzer, den sie sich beim Sturz zugezogen hatte.
    ***
    Der Marbu-Mann schoß sofort, aber bei Mr. Silver hatte er mit seinen Todesschlangen kein Glück. Blitzartig verwandelte sich die rechte Hand des Ex-Dämons in Silber. Jetzt konnte das gefährliche Reptil zubeißen, wie es wollte. Seine Zähne würden nicht eindringen können.
    Es sah so aus, als würde Mr. Silver nach einer Mücke schlagen. Er fing die Schlange ab und zerdrückte sie. Anschließend setzte er den Verletzten mit einem wohldosierten magischen Schock außer Gefecht.
    Der Mann erschlaffte. Ich nahm ihm das Blasrohr aus der Hand und warf es fort. Dann trugen wir den Neger zur Mission zurück. Der Priester eilte uns entgegen.
    »Das ist der Bursche, den wir suchten«, sagte ich.
    »Er ist verletzt.«
    »Er wollte mich töten«, sagte ich. »Ich mußte schneller sein. Es war Notwehr.«
    »Wo ist der Arzt?« wollte Lance Selby wissen.
    »Ich zeige Ihnen den Weg«, sagte der Pater und ging vor uns her.
    Während der Neger von einem alten, dunkelhäutigen Doktor untersucht wurde, kam er zu sich. Wir waren anwesend. Als der Schwarze mit dem weißen Gesicht mich ansah, überlief es mich kalt.
    Wie konnte ein Mensch nur so stark hassen?
    Die Verletzung war ein glatter Schulterdurchschuß. Der Arzt brauchte keine Kugel herauszuoperieren. Er mußte nur etwas gegen die Blutung unternehmen. Mit einer Injektion rückte er ihr zunächst zuleibe.
    Natürlich beantwortete der Kerl keine einzige

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