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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wildkatze. »Dazu haben Sie sich verpflichtet. Wenn Sie vertragsbrüchig werden, sorge ich dafür, daß Sie das teuer zu stehen kommt!«
    Sillock schlug von einem Moment zum anderen um wie das Wetter im Gebirge. Er lachte auf einmal.
    »Wissen Sie, daß Sie hinreißend aussehen, wenn Sie wütend sind, Samantha? Ich sollte öfter etwas sagen, das Sie ärgert.«
    »Tun Sie das lieber nicht«, entgegnete das Mädchen mit einem drohenden Unterton in der Stimme.
    Wir brachen eine Stunde später auf. Unser Ziel war Sotas Behausung. Bevor wir die Mission verließen, segnete uns der Priester und wünschte uns viel Glück. Wir konnten es gebrauchen.
    ***
    Samantha fotografierte viel, und Don Sillock ließ häufig die Videokamera surren. Meine Freunde und mich ignorierte er nach Möglichkeit, aber das störte uns nicht. Im Gegenteil, wir waren ihm dafür dankbar.
    Noch war die Piste durch den Urwald breit. Links und rechts ragte eine dichte grüne Wand auf. Nirgendwo auf der Erde gibt es diese Artenfülle von Pflanzen. Nirgendwo finden sich günstigere Lebensbedingungen. Da ragten glatte helle Stämme hoch auf und bildeten lockere, schirmartige Kronen. Es gab weiße und bunte Blüten, Schlingpflanzen und Epiphyten… An manchen Stellen war der Urwald so dicht, daß man sich nicht vorstellen konnte, ihn betreten zu können.
    Doch so unwegsam war er nicht überall. Es gab auch passierbare Stellen, und die waren auf Colin Nabors' Spezialkarte eingezeichnet.
    Mit drei Geländewagen waren wir unterwegs. Unseren steuerte ich, einen lenkte Nabors - er fuhr vor uns her -, und am Steuer des dritten Fahrzeugs saß ein Neger.
    Ein Affenrudel überquerte vor uns die Piste. Don Sillock stand im Fahrzeug auf und filmte die Tiere, während Samantha Karras sie fotografierte.
    »Solange Sillock beschäftigt ist, hält er wenigstens den Mund«, sagte Lance Selby grinsend.
    Mr. Silver feixte. »Also ich weiß nicht, was ihr alle gegen diesen Mann habt. Mir ist er ungemein sympathisch.«
    Ich nickte dem Ex-Dämon zu. »Wir wissen, daß du nicht ganz sauber tickst.«
    »Willst du Sillock haben?« fragte Lance. »Er gehört dir ganz allein.«
    Nach etwa einer Stunde rückte der Urwald allmählich zusammen. Die Natur holte sich wieder, was man ihr mühsam abgerungen hatte. Links zweigte ein Weg ab. Die Fahrzeuge hüpften über dicke Wurzeln, die weit aus dem Boden ragten. Wir wurden alle kräftig durchgeschüttelt, doch keiner sagte etwas. Nur Don Sillock war unentwegt am Meckern. Ich konnte zwar nicht hören, was er sagte, aber ich sah sein verdrossenes Gesicht und die ständigen Lippenbewegungen. Ein Segen, daß wir ihn nicht in unserem Wagen hatten. Ich wäre versucht gewesen, ihn zu bitten, auszusteigen und zu Fuß zu gehen.
    Wir erreichten einen kleinen Tümpel, und ich entdeckte in der Krone eines Baumes eine Hütte. Sotas Heim.
    Wir hielten an und stiegen aus.
    »Eine Schnapsidee, hierher zu fahren«, sagte Sillock.
    Ich schaffte es schon ganz gut, mich nicht über ihn aufzuregen. Allmählich konnte ich sogar über ihn lachen, und er tat mir beinahe ein bißchen leid. Tatsache. Es konnte doch kein Vergnügen sein, sich ununterbrochen zu ärgern. Kam Sillocks Gallenfluß jemals zum Versiegen?
    Ich bildete mit meinen Händen einen Schalltrichter und rief Sotas Namen. Alle blickten zu der Hütte hinauf, doch Sota trat hinter uns aus dem Unterholz. Ein verbrauchter, alter Mann, kahl, in Lumpen gehüllt.
    »Ist ja wunderbar«, rief natürlich Sillock sofort. »Und wegen dieses Mannes vergeuden wir zwei Stunden von unserer kostbaren Zeit.«
    »Ach, halten Sie doch den Mund, Sillock«, sagte Nabors und winkte ärgerlich ab.
    Auch ich war von Sota etwas enttäuscht, wenn ich ehrlich sein soll. Er sah so aus, als könnte er selbst Hilfe gebrauchen. Wie sollte er uns helfen können?
    Als er hörte, wer uns zu ihm geschickt hatte, wurde er sehr freundlich, und er lud uns in seine Baumhütte ein.
    »Ich klettere da nicht hinauf«, sagte Sillock sofort. »Bin ich ein Affe?«
    »Sota wird es verschmerzen, wenn Sie hierbleiben«, sagte Nabors und folgte dem alten Neger.
    Zum erstenmal verblüffte uns Sota. Beim Klettern wirkte er um dreißig Jahre jünger. Erstaunlich schnell erreichte er die Hütte, in der es ziemlich düster war. Wir mußten uns auf den Boden setzen, denn Stühle gab es keine.
    An den Wänden hingen magische Utensilien. Ritualmasken, Dolche und Tierfelle.
    Obwohl Sotas Äußeres ein Bild des Jammers bot, kam mir dieser Mann bei längerem

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