0740 - Die Schaltmeister von Orcsy
ist beendet."
Kalmeck taumelte zurück. Er starrte den vor ihm stehenden Mann mit weit aufgerissenen Augen an und versuchte, die Tragweite des soeben Gehörten zu begreifen.
Er hätte fast das Versteck der Menschheit an die Laren verraten!
„Sie... Sie sind überhaupt nicht Perry Rhodan!" brach es aus ihm hervor. „Sie sind eine verdammte Marionette der Laren."
Die Lippen des Mannes kräuselten sich zu einem verächtlichen Lächeln.
„Begreifen Sie endlich, Kor Kalmeck? Sie sind zum größten Verräter in der Geschichte der Menschheit geworden."
Die Haluter hatten die gesamte Umgebung ihrer Kabine abgesucht und dabei festgestellt, daß ihre Unterkunft von einer Energiekugel eingeschlossen war. Das bedeutete, daß Mitglieder der Besatzung an mehreren Punkten im Schiff Energieprojektoren aufgebaut hatten.
Die Gefangennahme von Jotan Menc und Lraton Perlat war ein bewußter Akt der Gewalt. Die Abschaltung des Interkoms bedeutete außerdem, daß die Schiffsführung nicht bereit war, mit den beiden Halutern über die Gründe für die Gefangennahme zu sprechen.
„Kalmeck ist offensichtlich in dieses Komplott verwickelt, sonst befände er sich in seiner Kabine", sagte Menc wütend.
„Worüber ärgerst du dich?" fragte Perlat. „Wir sind auf ihn hereingefallen."
„Ich war überzeugt davon, den Charakter eines Menschen richtig einschätzen zu können. Bei Kor Kalmeck ist mir das offenbar nicht gelungen."
„Immerhin ist es möglich, daß er mit der ganzen Sache nichts zu tun hat. Vielleicht hält man ihn in einem anderen Teil des Schiffes fest."
Menc stand im Kabineneingang und beobachtete den Korridor.
Er hoffte noch immer, daß jemand auftauchen und alles erklären würde. Es war einfach undenkbar, daß ausgerechnet Perry Rhodan seine halutischen Freunde auf diese Weise verraten würde.
„Ich wundere mich, daß ausgerechnet du Kalmeck verteidigst", erklärte Menc. „Bisher hatte ich nicht den Eindruck, daß du auf seiner Seite stehst."
Perlat ging nicht darauf ein, sondern sagte: „Wir sollten einen Ausbruchsversuch unternehmen."
„Unsinn!" widersprach Menc. „Natürlich könnten wir die Kabinen innerhalb der Energiekugel zerstören, aber das würde uns im Endeffekt auch nicht weiterhelfen."
Perlat brummte eine Antwort, er mußte einsehen, daß Mencs Vorbehalte berechtigt waren.
„Wir können nur abwarten!" meinte Menc. „Früher oder später werden wir erfahren, was der Grund für diese Maßnahme ist.
Vielleicht geschieht alles nur zu unserem Schutz."
In diesem Augenblick sah er am anderen Ende des Korridors, jenseits der Energiebarriere drei Besatzungsmitglieder auftauchen. Er trat völlig in den Gang hinaus und winkte den Männern zu.
Er war sicher, daß sie ihn sehen konnten, aber sie beachteten ihn überhaupt nicht. Ihre Teilnahmslosigkeit erschreckte Menc.
Dieses Verhalten irritierte ihn fast noch mehr als das Vorhandensein der Sperre.
„Damit", sagte er, als er in die Kabine zurückkehrte, „gehört die Freundschaft zwischen Terranern und Halutern der Vergangenheit an."
Hotrenor-Taak war fasziniert.
Hier, im Sternengewimmel des galaktischen Zentrums, lag das Versteck der Menschheit. Ohne Kalmeck hätten sie das NEI wahrscheinlich niemals entdeckt, es sei denn, der Zufall wäre ihnen früher oder später einmal zu Hilfe gekommen.
„Sieben bewohnte Planeten", stellte Kommandant Sartamoor-Belk fest. „Jedenfalls weisen die ersten Ortungsergebnisse darauf hin."
„Zwischen den einzelnen Welten verkehren Raumschiffe", ergänzte ein anderer Lare. „Ich glaube jedoch nicht, daß eine Flotte existiert, von der wir große Gegenwehr zu erwarten hätten."
Hotrenor-Taak wandte sich an den Funker und befahl ihm, Kontakt mit der falschen MARCO POLO herzustellen.
Wenig später erschien der Mann, der Perry Rhodan war, auf dem Bildschirm des Überlichtfunks.
„Sie haben Ihre Aufgabe erfüllt", sagte Hotrenor-Taak zufrieden.
„Wir sehen das NEI bereits auf den Bildschirmen der Fernortung."
„Ja", bestätigte der Terraner. „Wann werden Sie angreifen?"
„Wir werden ein Vorauskommando bilden", entschied der Verkünder.
Perry Rhodan lächelte verständnisvoll.
„Sie wollen verhindern, daß jemand entkommt."
„Ja, denn jede Flüchtlingsgruppe wäre bereits die Keimzelle eines neuen menschlichen Sternenreichs. Ich lebe lange genug in dieser Galaxis, um mir von der Hartnäckigkeit dieser Terraner ein Bild machen zu können."
Er wurde sich bewußt, daß er mit einem Menschen
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