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0740 - Die Schaltmeister von Orcsy

Titel: 0740 - Die Schaltmeister von Orcsy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Kor Kalmeck würde sich diesen Fehler niemals verzeihen.
    Nun, da er die Wahrheit kannte, erschien es ihm unvorstellbar, daß ihn dieser Mann hatte täuschen können. Im Verlauf der letzten Tage hatte es unzählige Hinweise auf die wahre Identität dieses Mannes gegeben. Kalmeck hatte sie mißachtet. Er war verblendet gewesen.
    Seine Versuche, das Rätsel der falschen MARCO POLO zu lösen, erschienen ihm unter dem Gesichtspunkt der Wahrheit geradezu lächerlich. Er hatte sich ganz auf diese Sache konzentriert, ohne sich wirklich um die Hintergründe zu bemühen.
    Er hätte eine noch viel schlechtere Imitation als Perry Rhodan akzeptiert.
    Das war die schreckliche Wahrheit.
    Kalmeck litt so sehr darunter, daß er sich nur mühsam auf die Vorgänge um sich herum konzentrieren konnte.
    Er sah auf den Bildschirmen, daß die SVE-Raumer immer tiefer in das nichtvorhandene Sonnensystem eindrangen.
    Jeden Augenblick mußten die Laren entdecken, daß sie einer raffinierten Täuschung zum Opfer gefallen waren.
    Diese Überlegung befähigte Kalmeck, die Entwicklung der Ereignisse mit neuem Interesse zu verfolgen.
    Plötzlich war zu erkennen, daß die Verbände der Laren ihren Vorstoß abbrachen. Auch über die Bildschirme konnte man feststellen, daß zahlreiche SVE-Raumer scheinbar ziellos im Raum hin und her flogen.
    Nun wissen sie es! dachte Kalmeck.
    Dieser nachträgliche Triumph stabilisierte seine Verfassung zusehends.
    „Da ist irgend etwas Unerwartetes geschehen!" sagte der falsche Perry Rhodan nervös. „Kosum, versuchen Sie, eine Funkverbindung zum Flaggschiff Hotrenor-Taaks herzustellen."
    Kalmeck hob den Kopf.
    „Sparen Sie sich die Mühe", sagte er. „Ich weiß, was passiert ist."
    „Bringt den Schwätzer zur Ruhe!" rief Rhodan wütend.
    Seine beiden Wächter drangen auf ihn ein. Sie hoben ihre Waffen, doch Kalmeck ließ sich nicht einschüchtern.
    „Sie sind auf einen Bluff hereingefallen!" schrie er mit sich überschlagender Stimme. Alles, was sich in ihm aufgestaut hatte, entlud sich in diesen Sekunden.
    „Wir sind irgendwo im galaktischen Zentrum, aber nicht im NEI.
    Alles, was die Laren gerade angreifen, sind ein paar Projektionen."
    Innerhalb der Zentrale schien jede Bewegung zu erstarren.
    Die Raumfahrer sahen Kalmeck an wie eine Erscheinung.
    Kalmeck registrierte, daß der falsche Perry Rhodan blaß geworden war.
    „Ist das wahr?" flüsterte er kaum hörbar.
    „Ja", bekräftigte Kalmeck stolz und wieder völlig ruhig.
    „Funken Sie endlich. Ich will wissen, ob dieser Mann die Wahrheit sagt."
    Während Kosums Doppelgänger sich zur Funkanlage begab, wandte Perry Rhodan sich an Kalmeck.
    „Wenn es wahr ist, werden Sie wünschen, niemals dieses Schiff betreten zu haben!"
    Kalmeck erwiderte den Blick des Mannes unerschrocken.
    Er ahnte, was ihm bevorstand, aber er war sicher, daß ihm niemand etwas anhaben konnte. Sie waren natürlich in der Lage, ihn in unmenschlicher Weise zu quälen oder gar zu töten, aber ihr Ziel würden sie nicht erreichen.
    Rhodan wurde zur Funkanlage gerufen. Die Verbindung zu Hotrenor-Taak war zustandegekommen.
    „Es war ein Fehlschlag", hörte Kalmeck den Laren sagen.
    „Alles was wir wirklich gefunden haben, sind drei Ödwelten und ein Weißer Zwerg."
     
     
    „Ich bin eine Schildkröte."
    Kor Kalmeck über Kor Kalmeck
     
    8.
     
    Die im Weltraum umherirrenden SVE-Raumer begannen sich wieder zu formieren. Es war deutlich zu erkennen, daß sie drei Verbände bildeten, von denen jeder einzelne auf eine der drei Welten des Weißen Zwerges zuflog.
    Ossornegg sah, daß die Schiffe in Angriffsformation flogen.
    Er lehnte sich im Sitz zurück.
    „Es geht zu Ende", sagte er leise. „Sie werden Orcsy angreifen und zerstören."
    Er schaltete die Raumortung aus, denn er wollte nicht sehen, wie das Unheil immer näher kam.
    „Wir treffen uns im Hauptgebäude!" rief er seinen Freunden zu.
    „Eine Besetzung aller Stationen ist jetzt nicht mehr notwendig."
    Nachdem alle Monitoren erloschen waren, verließ er den Schaltraum. Auf dem Korridor warteten ein paar Roboter.
    Ossornegg schickte sie weg. Der Gang, durch den er sich jetzt bewegte, war eine Röhre zwischen den Gebäuden. Überall waren Sichtluken angebracht.
    Draußen war Nacht, so daß der Multi-Cyborg keine Einzelheiten der Umwelt erkennen konnte.
    Da er die größte Strecke zurückzulegen hatte, erreichte er das Hauptgebäude zuletzt. Die sechs anderen Schaltmeister warteten auf ihn in der Bibliothek.
    Ossornegg

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