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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Bericht, den er dem Professor und dessen aufregender Begleiterin gegeben hatte.
    Simon war völlig überrascht gewesen, als er plötzlich Zamorra in der Buchhandlung gegenüberstand. Mehrfach hatte er an diesem Tag schon an den Parapsychologen aus Frankreich gedacht und sich gefragt, ob er nicht Kontakt zu ihm aufnehmen sollte.
    Brik hatte das Schmallenberger Umfeld mit seinem Rover an diesem Vormittag in alle Richtungen durchfahren, immer auf der Suche nach dem entscheidenden Impuls, nach dem auftretenden Schmerz in seinem Kopf. Doch der war gänzlich ausgeblieben.
    Irgendwann hatte er sich dann in der Schmallenberger Innenstadt wiedergefunden und die Suche vorerst eingestellt. Eine kurze Unterbrechung konnte manchmal gut und hilfreich sein. Zudem war die Gelegenheit günstig, ein bestelltes Buch abzuholen. Das hatte er dann allerdings glatt vergessen, denn es gab mit Zamorra viel zu besprechen.
    Der zog seine Stirn kraus. »Viel ist es nicht, Brik, aber zumindest ein Ansatz, auf dem wir aufbauen können. Und du hast wirklich bei deinen Recherchen nichts in der Vergangenheit dieser Gegend aufgespürt, das uns weiterhelfen könnte? Eine Legende vielleicht?«
    Der Engländer schüttelte den Kopf.
    Zamorras Begleiterin, deren Outfit bei den Gästen des Cafés, in dem sie jetzt saßen, Verblüffung und männliches Zungenschnalzen hervorrief, hakte nach. »Vielleicht hat die Sache ja auch überhaupt keinen geschichtlichen Hintergrund. Muss doch nicht unbedingt sein.« .
    Zamorra nickte. »Gut möglich, aber es bleibt uns sowieso nichts anderes übrig, als Briks Taktik weiterzuverfolgen. Wir müssen auf neue Aktivitäten warten, denn erst dann können wir eingreifen. Brik, können wir bei dir übernachten? Nichts gegen die Pension hier, aber…«
    Simon unterbrach ihn. »Wollte ich gerade vorschlagen, denn ich glaube, Nassen wird eine große Rolle in der Geschichte spielen. Fragt mich jetzt nicht, warum ich das vermute. Kommt«, er stand auf und winkte der Bedienung. »Es wird euch bei mir gefallen. Hoffe ich zumindest.«
    Sie waren nicht auf direktem Weg nach Nassen gefahren, denn Zamorra wollte testen, ob Merlins Stern nicht lokalisieren konnte, was Briks Spürsinn zur Zeit nicht empfing, doch das Amulett hatte sich nicht gerührt. Fehlanzeige, doch das musste nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben, wie Zamorra aus leidvoller Erfahrung wusste.
    Erst vor kurzem hatte es wieder einmal völlig versagt. Und das gerade bei einer Sache, in der es ihm selbst um ein Haar an den Kragen gegangen wäre. Der Erzdämon Astardis hatte ihm durch einen Zauberer eine tödliche Falle stellen lassen. Nur um Haaresbeite konnte Zamorra dem Blutgespenst des Zauberers entkommen. Ohne die Hilfe seines Freundes Ted Ewigk wäre er diesmal verloren gewesen.
    Warum das Amulett versagt hatte, blieb unklar. Vermutlich würde er es bis ans Ende seiner Tage nicht herausfinden. Denn immer wieder, wenn er ein wenig Zeit nehmen wollte, sich mit der handtellergroßen, silbernen Zauberscheibeintensiver zu befassen, kam wieder irgendwas dazwischen.
    Wie jetzt diese Angelegenheit.
    Nicole war entzückt von Simons Haus. Noch immer spürte man die Handschrift Tinas bei der Einrichtung, auch wenn sie nun schon so lange verschwunden war. Zamorra fragte Brik, ob er einen Zusammenhang zwischen Tina und den vermissten Frauen vermutete, doch der Engländer zuckte nur mit den Schultern. Er wusste inzwischen überhaupt nicht mehr, was er denken sollte.
    Der Rest des Tages verging mit gemeinsamen Recherchen in Briks Bibliothek und dem Internet. Zamorra stellte eine Verbindung zu seiner Datenbank im Château Montagne her, doch auch dort gab es keinen Hinweis auf einen Frauensammler, wie Nicole scherzhaft, doch nicht ganz zu unrecht, angemerkt hatte.
    Der Professor schüttelte schließlich den Kopf. »Brik, lassen wir es für heute gut sein. Außerdem habe ich Hunger. Kann man hier irgendwo etwas Ordentliches zu sich nehmen?«
    Man konnte…
    ***
    Genauso hatte sich Zamorra das einzige Gasthaus in diesem Dorf vorgestellt.
    Von außen ein prächtiger Fachwerkbau mit einem Dach aus schwarzem Schiefer, und von innen ein wenig zu dunkel, ein wenig zu verräuchert. Die Gaststube selber wurde von der langen Theke dominiert, an der jetzt ein gutes Dutzend Männer und Frauen standen. Neugierige Blicke verfolgten die Ankömmlinge, die sich an einen runden Tisch nahe der Theke setzten.
    Wen hat der Engländer denn da nun wieder im Schlepptau? Die Frage hing in der Luft.
    Brik

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