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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Diese Gewalten müssen vollkommen abgeschirmt werden. Noch sind wir damit beschäftigt, die letzten Hochstromverbindungen störungsfrei zu halten.
    Wir haben die Energien in den größten der einundzwanzig Segmentteile geschaltet. Dadurch sind auch die anderen zwanzig Segmente mit dem Anlaufstrom versorgt worden. Die Einflüsse auf der Ebene der fünften Dimension sind vorübergehend ausgeschlossen worden."
    Ich schüttelte den Kopf und wünschte Arcarea und mich an das Ufer eines Dschungelsees oder den Strand einer Insel unter heißer Sonne. Was dort unten vor sich ging, war für mich gespenstisch und unerklärlich. Meine technische Phantasie reichte nicht aus, zu begreifen, was ich sah und hörte.
    Aber das war, in Relation zum Überleben der SOL, auch völlig unwichtig. Ich hörte die Erklärungen und sah immer aufregendere Bilder aus diesem Teil des Mutterschiffes, aber alles blieb fremd für mich.
    „Als es uns durch eine erste Schaltung gelang, die fünfdimensionalen Störungen auszusperren, löste sich die MORGEN auf und verschwand.
    Inzwischen haben die Kelosker erklärt, daß das Beraghskolth hiermit die Arbeit aufgenommen und einen Versorgungs-Zapfstrahl ausgeschickt hatte. Dabei sind aber, weil die Anlage noch nicht richtig abgeschirmt werden konnte, Schwankungen aufgetreten.
    Die energetischen Verhältnisse wurden dadurch instabil, durch den vom Gerät ausgeschickten Zapfstrahl schlugen Streuenergien ein.
    Olw und Py erklärten, daß diese beiden Schaltversuche die Ursache für die Geräusche aus der anderen Dimension waren, und auch dafür, daß feste Gegenstände hinausgerissen wurden.
    Es gibt keine Antwort auf die Frage, wie die MORGEN und unsere Kameraden in der übergeordneten Dimension existieren.
    Vielleicht gelingt es uns noch, davon etwas durch Dobrak zu erfahren.
    Aber in der nächsten Zeit ist er voll damit beschäftigt, dieses Wunderwerk dazu zu veranlassen, vernünftig zu funktionieren.
    Schalten wir zurück in die Zentrale."
    Das Bild wurde dunkel. Ich starrte auf das leere Glas in den Fingern. In meiner Kabine herrschte ein drohendes Schweigen.
    Ich verstand nichts von Abläufen, die über die vierte Dimension hinausgingen. Ich war kein Mathematiker, sondern ein Mann, der sich in der realen Wildnis bewegen konnte wie kaum ein zweiter.
    Ich sehnte mich seit zehn Jahren, seit dem Marsch auf Tolot III, nach einer Landung und nach Problemen. Der Zwischenfall auf LAST STOP hatte mich nicht gefordert, ich hatte lediglich einige Jagdgruppen organisiert.
    Wann endlich würde das Schiff diese Blasen und Tunnels verlassen? Wann würde ich zeigen können, was ich konnte?
    Wann traten für mich normale Verhältnisse ein?
    Sicher irgendwann. Hoffentlich überlebten wir die nächsten Tage. Und hoffentlich stießen nicht wieder Universen zusammen, wenn der Rechner versuchte, die Eindrücke aus seiner Illusionsumwelt so umzuformen, daß dieses verfluchte Ding endlich so funktionierte, wie es funktionieren sollte!
     
    3.
     
    Die Ruhe im Schiff dauerte fünf Stunden. Noch immer standen drohend die Suchschiffe vor dem Ausgang des zottenartigen Nebenstollens. Noch immer schwebte die SOL relativ ruhig inmitten der Wände, die sich erstaunlicherweise als ungefährlich erwiesen hatten. Sie waren es, solange dieses fremde Gerät nicht geschaltet wurde. Aber mit dem Fortgang der Arbeiten kam der Augenblick unausweichlich immer näher, an dem abermals ein Initialstromstoß abgegeben werden mußte.
    Eine eingeblendete Zeitangabe leitete die nächste Phase der Todesgefahr ein.
    Zweiundzwanzigster März, vierzig Minuten nach Mitternacht.
    Ich merkte mir diese Angabe, ich weiß nicht, aus welchem Grund.
    Arcarea versah ihren Dienst, zwar ebenso wie wir alle, im Raumanzug, aber trotz aller Gefahren mußten die Besatzungsmitglieder essen und trinken. Arcarea war die Sekretärin einer logistischen Unterabteilung. Sie hatte sich um alles zu kümmern, was mit der Nahrungsmittelversorgung der vielen Messen und Restaurants, Büffets und Bars, der Automaten und der Ausgabestellen zusammenhing. Täglich gingen Tonnen aller nur denkbaren Substanzen durch ihre Hände, natürlich nur in Form von Berichten und technischen Daten. Eine Unterabteilung von SENECA besorgte diese Arbeiten, aber Arcarea war eine Art verlängerter Arm des Computers.
    Also war ich allein.
    Allein mit Dippo, der seinen Rausch ausschlief, nachdem er mir Vorwürfe wegen meiner deutlich erkennbaren Unruhe gemacht hatte.
    „ ...erfolgt der nächste

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