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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hineindeutete. Dann riß die Spitze auf, ein greller Lichtblitz erschien, und dann wurden mehrere der treibenden Raumfahrer von einem unsichtbaren Sog ergriffen und mitgerissen. Es war an den Bewegungen der Männer genau zu erkennen, wie sehr sich der Sog ausbreitete, welche Teile des Innenraums er einschloß.
    Die fremde Energie veränderte sämtliche Gesetzmäßigkeiten ...
    Voller Todesfurcht schrien die Männer auf. Sinnlose Worte, Namen von Freunden oder Frauen, Rufe an einen unbekannten Gott, wirre Schreie der seelischen Not.
    Die Schreie wurden zwar von den Mikrophonen aufgefangen, von den Funkgeräten weitergegeben, aber dann mündeten sie in den fremden Energiestrom ein und kamen auf dem Weg über das allgegenwärtige Heulen und Wimmern in die SOL.
    Das markerschütternde Heulen, die verzerrten Worte und die Schreie der Qual wurden ins Entsetzliche gesteigert, bildeten wilde Echos, zitterten mit Halleffekten durch das ganze Schiff.
    Jeder, der die Schreie der Männer hörte, erstarrte vor Angst und Schreck. Nichts Menschliches war mehr herauszuhören.
    Diese grauenhafte akustische Kulisse tobte weiter, solange noch Raumfahrer versuchten, die rettenden Booote zu erreichen.
    Aber auch die Boote wurden vom energetischen Sog erfaßt.
    Wieder gingen Kommandos hinaus. Die Rettungsboote ließen ihre Triebwerke arbeiten, stemmten sich gegen den ständig steigenden Sog und nahmen mit auf Vollast laufenden Maschinen Kurs auf die offenen Hangars der SOL.
    Jetzt verzeichneten auch die Instrumente des Riesenschiffs die Einwirkungen des Sogeffektes.
    Der erste Einbruch der sechsdimensionalen Energie war vorüber, das Loch schloß sich wieder. Aber wenige Minuten später, als die Boote auf halbem Weg waren und nun auch die unzerstörten Triebwerke des keloskischen Schiffes zu laufen begannen, zeigte sich genau gegenüber ein noch größerer Spalt, der sich unter aufzuckenden Feuererscheinungen aus der brodelnden Wandung öffnete. Das Heulen, die Schreie des letzten Raumfahrers rissen ab, als ihn der Sog erfaßte und aus seiner Bahn zwischen den zwei Schiffen herausriß und ins Nirgendwo schleuderte.
    Ich stöhnte auf. Die nächsten Minuten würden unser Untergang sein, wenn nicht so etwas wie ein Wunder geschah.
    „Wir können nichts tun, Arcarea!" stammelte ich. „Nur zusehen."
    Einen Augenblick lang erschütterten stärkere Vibrationen den Boden. Ich entnahm einem kurzen Kommentar, daß die Triebwerke der SOL auf eine höhere Leistungsabgabe gefahren wurden.
    Rhodan hatte innerlich immer die Überzeugung gehabt und sie bewahrt wie einen besonders kostbaren Schatz, er könne die Geschichte beeinflussen, und alles beseitigen, was der Einbruch der Laren oder der Konzilvölker in die Heimatgalaxis zerstört hatte. Ich kannte einige seiner Pläne. Sie wären noch vor einigen Stunden durchführbar gewesen.
    Jetzt nicht mehr.
    „Aber noch leben wir alle!" flüsterte Arcarea, als habe sie meine Gedanken gehört. Ich drückte ihre Hand. Sowohl die schaurige Musik aus dem Inferno als auch die durchaus realen Geräusche der Triebwerke nahmen an Intensität zu. Das Schiff stemmte sich also gegen den Sog.
    Auf dem Bildschirm wechselten in schneller Folge einzelne Szenenausschnitte. Wir sahen, wie sich hinter einem Rettungsboot nach dem anderen die schweren Portale wieder schlössen.
    Ein trügerischer Anblick scheinbarer Sicherheit.
    Dann verweilte das Bild ein wenig länger in den Räumen, in denen ununterbrochen versucht wurde, das Beraghskolth an den Schiffskreislauf so anzuschließen, daß es geschaltet werden konnte. Wenn die Vermutung zutraf, daß bereits die ersten Aktivitäten zu diesen Störungen geführt hatten, dann würde beim Einschalten oder „Integrieren" die Vernichtung des Schiffes unausweichlich sein - wenn nicht diese Abstimmung hundertprozentig war. Hier mußte Vollkommenheit erreicht werden.
    Ein Prozent weniger als hundert würde den Tod für alle bedeuten.
    Wenn er nicht schon von dort draußen kam. Oder würde ein Einschalten dieses Chaos beseitigen?
    Niemand wußte es.
    Die Raumfahrer, bis auf zwei oder drei, denen der Einstieg in die Boote geglückt war, waren im Mahlstrom der Energien verschwunden. Ihre Todesschreie hatten wir alle gehört.
    Jetzt steigerte sich diese unbegreifliche Musik zu einem marternden Kreszendo. In die Töne des reinsten Terrors mischten sich die Arbeitsgeräusche unserer Schiffstriebwerke.
    Sie liefen mit immer mehr Energie.
    Der umgekehrte Trichter zuckte wie suchend durch den

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