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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine nervenzerfetzende Musik aus fremden Räumen.
    Plötzlich, nach etwa fünfundzwanzig Minuten, erschien wieder ein Trichter. Er war riesig, bildete sich rasend schnell aus und zuckte immer wieder in die Richtung des Schiffes, als würde er den Fremdkörper suchen, um ihn verschlingen zu können.
    Sofort stemmte sich das Schiff gegen den deutlichen Strom des Sogs. Wir alle merkten sofort, daß sämtliche Abteilungen ununterbrochen aktiv waren und sich für Zwischenfälle aller Art bereithielten. Die Reaktion war hervorragend, wie nicht anders erwartet. Der Trichter wurde länger, die Farben änderten sich, und die graublaue Schicht wurde immer undeutlicher. Wieder begann der gewaltige Kampf zwischen den Energien des Schiffes und denen der sechsten Dimension.
    Der Strahl war also ununterbrochen in Tätigkeit.
    Diese Aktivität war der Grund für die pausenlosen Einbrüche in die Ausbuchtung. Immer wieder erschütterten die Vibrationen der hochgefahrenen Triebwerke das Schiff. Die SOL stemmte sich in langen Schüben gegen den vernichtenden Sog. Ein langsamer Kampf begann, der ständig tobte.
    Noch arbeitete das Beraghskolth nicht gut genug, um rund um die SOL eine Schutzhülle schaffen zu können.
    Und dabei waren all diese zermürbenden Kämpfe, die pausenlosen Arbeiten der Spezialisten des Schiffes, die immer wieder neu einregulierten Projektoren, nur die Ausgangsstufe für die weitere Inbetriebnahme des Gerätes. Es war konstruiert worden, um den Energiefluß in den Dimensionstunnel kontrollieren zu können. Wenn schon diese ersten, tastenden und zögernden Versuche so viel Gefahren heraufbeschworen, dann konnte sich jedermann im Schiff, der über ein bißchen Phantasie verfügte, vorstellen, was später geschah.
    Die erste Stunde der Arbeiten war vergangen. Der Kampf des Schiffes gegen die fremden Kräfte wurde schwerer. Immer wieder bildeten sich neue Rißstellen, die versuchten, die SOL förmlich einzuschlürfen.
    Und jedesmal reagierte SENECA richtig.
    Der Bordrechner vermittelte augenblicklich die entsprechenden Daten. Die Richtungstriebwerke sprangen an, drehten die SOL, und dann kämpfte sich der metallene Riese wieder frei. Die tosenden Energien widerstanden noch immer den Kräften, die uns alle vernichten wollten. Die Energieschlacht ging in die zweite Stunde.
    Und jetzt griffen die sechsdimen-sionalen Energien - oder Nebenerscheinungen, die uns alle in Schrecken versetzten, fremdartige Illusionen, Überlappungseffekte oder was sonst immer - auf die SOL über.
    Die Realität ging langsam verloren.
    Gewisse Inseln entstanden, in denen die Gesetze der Physik und der menschlichen Erkenntnisfähigkeit außer Kraft gesetzt wurden.
    Schließlich wurde ich zum zweitenmal das Opfer dieser tückischen Fehlenergien.
    Die SOL befand sich jetzt im Zentrum des hyperphysikalischen Sogs.
    Die Triebwerke verloren den Kampf. Meter um Meter, trieb das Schiff auf eine riesige Bruchstelle zu.
    Die Mannschaften, die verzweifelt versuchten, das Beraghskolth einzubauen, gerieten in Panik. Sie wußten, daß das Schiff unaufhaltsam auf die Löcher der Aureole zudriftete.
    Wenn wir alle dort verschwanden, waren nicht nur Tausende Menschenleben verloren, sondern auch die Idee einer von den Laren befreitem Menschheit war damit gestorben.
    Rhodan konferierte mit Dobrak, dem Rechner.
    Die Helfer schafften es, eine Unterhaltung zu ermöglichen, in der jener alte Kelosker Rhodan riet, unter allen Umständen mit den Integrationsversuchen fortzufahren.
    Aber wir alle merkten, daß sich die SOL in ein Gespensterschiff verwandelt hatte.
    Der würgende Griff der Angst schüttelte mich. Es war nicht die Angst um mein Leben, sondern das Bewußtsein, daß Arcarea in Gefahr war. Sie befand sich noch im Büro, zwei Ebenen tiefer und von mir durch den Radius der SOL getrennt. Ächzend hob ich mich aus dem Sessel. Ich vergaß, daß ich den Raumanzug trug, ich vergaß, daß in der Gürtelklemme eine tödliche Waffe haftete. Ich vergaß, wo ich mich befand. In der letzten Sekunde, bevor ich endgültig wahnsinnig wurde, durchzuckte diese Einsicht meinen Verstand: Die SOL war vernichtet.
    Wir befanden uns alle im Strudel der fremden Energie, und alle Schiffsinsassen waren auf einen gewaltigen, menschenleeren Planeten geschleudert worden. Ich drehte den Kopf, Helligkeit überflutete alles. Stechende Helligkeit, als würde die Korona der Sonne die Lufthülle dieser unheimlichen Welt berühren.
    Ich keuchte auf.
    Dann stemmte ich mich mit beiden Armen

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